Tarifverhandlungen Druckindustrie: 5 % verträgt die Branche nicht, Reform des MTV überfällig

Die am Mittwoch, 13. Juni 2018 durch die ver.di-Tarifkommission beschlossene Forderung nach einer Erhöhung der Löhne und Gehälter in der Druckindustrie um 5 % für 12 Monate weist bvdm-Vizepräsident Sönke Boyens entschieden zurück.

„Einen Abschluss in dieser Höhe vertragen die Unternehmen unserer Branche, die sich nach wie vor in einer schwierigen Ertragslage befindet, nicht.“ erklärt Boyens. Die Branche kämpfe einerseits mit stetig steigenden Kosten, besonders für Papier und Energie und sei andererseits auf Grund des anhaltend starken Wettbewerbs kaum in der Lage, diese Kostensteigerungen an ihre Kunden weiterzugeben. Diese Situation blende die Gewerkschaft ebenso aus wie die in der Tendenz seit mehreren Jahren negative Entwicklung der Arbeitsproduktivität.

Anstatt völlig unrealistische Lohnforderungen zu erheben, solle sich die Gewerkschaft ernsthaft mit der überfälligen, von den Arbeitgebern angestoßenen Reform des Manteltarifvertrages beschäftigen, fordert Boyens. Veraltete Maschinenbesetzungsvorschriften, unflexible Arbeitszeiten sowie Zuschläge weit über den steuerlichen Freibeträgen führten zu enormen Kosten, die sich der größte Teil der Branche nicht mehr leisten könne. „Ein unrealistisch hohes Tarifniveau führt dazu, dass unsere Betriebe insbesondere im Vergleich zu anderen Informationsbranchen ins Hintertreffen geraten“ so Boyens. „Das wollen wir nicht hinnehmen. Den Wettbewerb des digitalen Zeitalters können wir nicht mit Tarifverträgen aus dem letzten Jahrhundert gewinnen. Nur moderne Branchen haben mittel- und langfristig Überlebenschancen und dazu gehört auch ein modernes Regelwerk für Betriebe und Beschäftigte.“

Für die Verhandlungen, die am 17. September 2018 in Berlin beginnen, appelliert Boyens an das Verantwortungsbewusstsein der Gewerkschaft. „Es ist an der Zeit, die Blockadehaltung hinsichtlich der Reform eines antiquierten Tarifwerks aufzugeben. Zum Wohle unserer Betriebe und ihrer Mitarbeiter.“

Über den Bundesverband Druck und Medien e.V.

Der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der bvdm von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 8.100 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit etwa 133.600 Beschäftigten.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Bundesverband Druck und Medien e.V.
Markgrafenstr. 15
10969 Berlin
Telefon: +49 (30) 2091390
Telefax: +49 (30) 209139113
http://www.bvdm-online.de

Ansprechpartner:
Bettina Knape
Pressesprecherin
Telefon: +49 (30) 209139171
E-Mail: bk@bvdm-online.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel