Geschlossene Gesellschaft in der Chefredaktion, fast niemand hat einen Migrationshintergrund

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Samstag, März 15, 2025
"Vielen deutschen Medien droht, dass sie den Anschluss an die Realität in Deutschland verlieren. Schon heute hat in vielen Großstädten die Mehrheit der eingeschulten Kinder einen Migrationshintergrund", sagt NdM-Geschäftsführerin Konstantina Vassiliou-Enz. Medienexpertin Prof. Dr. Christine Horz, die die Studie wissenschaftlich begleitet hat, erklärt: „Vor allem öffentlich-rechtliche Sender sollten aufgrund ihres Auftrags die gesellschaftliche Vielfalt abbilden, sich als Vorreiter präsentieren und endlich nachhaltige Diversitätsstrategien konzipieren“.
Um neue Perspektiven in die Berichterstattung aufzunehmen und die Redaktionen zu öffnen, empfehlen die Neuen deutschen Medienmacher*innen Medienhäusern folgende Maßnahmen:
Der ausführliche Bericht mit allen Ergebnissen, Zahlen und Best-Practices ist hier abrufbar.
Die Untersuchung wurde von den Neuen deutschen Medienmacher*innen zunächst ehrenamtlich durchgeführt, wurde wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Christine Horz, Technische Hochschule Köln und im Verlauf freundlich unterstützt von der Google News Initiative.
1 People of Color ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß, also deutsch oder westlich wahrgenommen werden. Damit wird jedoch keine Hautfarbe beschrieben, sondern eine gesellschaftliche Zugehörigkeit.
Geschlossene Gesellschaft in der Chefredaktion
Von 126 befragten Chefredakteur*innen der größten deutschen Medien haben nur sechs Chefs und zwei Chefinnen einen Migrationshintergrund nach der Definition des Statistischen Bundesamts. Das heißt, sie selbst oder mindestens ein Elternteil wurden mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit geboren.
Vertreten sind die Nationalitäten österreichisch, luxemburgisch, dänisch, niederländisch, irisch, italienisch, rumänisch und griechisch. Die wenigen Chefredakteur*innen mit Migrationshintergrund gehören mehrheitlich zu Einwanderergruppen, die im öffentlichen Diskurs nicht als „fremd“ kodiert werden. Es ist keine einzige Person darunter, die eine außer-europäische Herkunft hätte.
Damit weisen die Chefredakteur*innen in deutschen Massenmedien – für eine Gesellschaft, die sich seit mindestens zwei Jahrzehnten auch offiziell als Einwanderungsland versteht – eine erstaunliche Homogenität auf. Umgekehrt: sichtbare Minderheiten bleiben außer vor.
Die Neuen deutschen Medienmacher*innen sind ein bundesweiter Zusammenschluss von Journalist*innen mit und ohne Migrationsgeschichte, die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
Wir sind politisch unabhängig, nationalitäten- und konfessionsübergreifend.
Neue Deutsche Medienmacher e.V.
Goltzstraße 39
10781 Berlin
Telefon: +49 (30) 26947230
http://www.neuemedienmacher.de