Die Friesländer trotzen nicht mehr dem Eis, sondern dem Klimawandel
Sie ist eine nationale Passion. Groß und Klein träumen davon, zumindest einmal im Leben an ihr teilnehmen zu können: der berühmten Elfstedentocht. Bei dieser Elf-Städte-Tour handelt es sich um das größte Eischnelllauf-Event der Welt. Wenn das Wetter es zulässt, legen bis zu 17.000 Schlittschuhläufer auf zugefrorenen Grachten eine 200 km langen Strecke zurück, die durch elf friesische Städte führt. Das Rennen zieht nicht nur eine Vielzahl von Schlittschuhläufern an, sondern ist ein wahres Volksfest. Hunderttausende von Zuschauern säumen dann die Kanäle, um den Läufern zuzujubeln. Sogar der niederländische König Willem Alexander zählte 1986 unter dem Pseudonym W.A. van Buren zu den Teilnehmern. Die Tour blickt dabei auf eine sehr lange Tradition zurück: Zum allerersten Mal fand sie offiziell im Jahr 1890 statt.
Der einzige Haken an der Sache: Die Elfstedentocht fand zuletzt vor 23 Jahren, im Jahr 1997, statt. Grund dafür ist der Klimawandel. Der damit einhergehende Temperaturanstieg verhindert, dass das Wasser in den Grachten und den Kanälen tief genug zufriert. Deshalb hat die Provinz Friesland die Elfstedentocht neuerfunden – und zwar ganz ohne Eis. Im Jahr 2018 wurden im Rahmen eines internationalen Kunstprojektes in jeder der elf friesischen Städte, die zur Elfstedentocht gehören, ein Brunnen errichtet. Diese einzigartig gestalteten Brunnen bilden wie die alte Linde in der Vergangenheit einen zentralen Treffpunkt mitten in der Stadt. Das Element Wasser tritt dabei in jeder Form auf: Mal nehmen die Brunnen die Gestalt eines Geysirs an, mal zweier Löwen oder auch eines riesigen Wals im Wasser. Auf elf Wanderrouten zu den elf Brunnen der friesischen Städte kann die Elfstedentocht nun auch ganz ohne Eis gelaufen werden.
Für Niederländer, die nicht auf die nationale Passion verzichten möchten, findet seit 1989 die Alternatieve Elfstedentocht in Österreich auf dem Weißensee statt. Da der See auf einer Höhe von ungefähr 950 Metern liegt, sind im Winter kalte Temperaturen und Eis garantiert. Für zwei Wochen ist der See dann komplett in niederländischer Hand, ganz nach dem Motto „schaatsje rijden, theetje drinken“ (Schlittschuh fahren und Teechen trinken).
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