- ZF produziert Transceivermodul für den neuen 3D-Solid-State-Lidar-Sensor von Ibeo und SICK
- Lidar-Industrieanwendungen kommen auf Basis des fortschrittlichen Automotive-Designs von Ibeo
- Messkern kommt aus ZF-Produktion in Brest
Nachdem ZF Friedrichshafen mit der Produktion des ibeoNEXT im letzten Jahr begann, hat der Konzern den nächsten Auftrag eingeholt: Die Ibeo Automotive Systems GmbH und die SICK AG bringen einen 3D-Solid-State-Lidar-Sensor in industrielle Anwendungen auf den Markt. ZF produziert das Transceivermodul aus dem ibeoNext in Brest (Frankreich) künftig nicht mehr nur für Automobilanwendungen, sondern auch für Einsätze in der Industrie.
Dem Markt autonomer und teilautonomer Systeme im industriellen Umfeld wird ein überproportionales Wachstum prognostiziert. Besonders robuste, immer kleiner werdende und kosteneffiziente Sensorlösungen sind hierfür gefragt. Die Solid-State-Technologie von Ibeo – ein Unternehmen, an dem ZF zu 40 Prozent beteiligt ist – funktioniert ganz ohne bewegliche Teile und in kompakter Baugröße. Sie bietet damit entscheidende Vorteile für mobile Anwendungen, die jetzt auch in der Industrie zum Einsatz kommen.
ZF produziert ibeoNEXT-Messkern
Die vereinbarte Technologiepartnerschaft von Ibeo und SICK sieht vor, einen 3D-Lidar-Sensor auf Basis dieser innovativen Solid-State-Technologie aus dem Automotive-Bereich für industrielle Anwendungen nutzbar zu machen. Dabei liefert Ibeo den ibeoNEXT-Messkern, den ZF in Brest (Frankreich) produziert. Der neue Sensor TranSICK wird die Systemauslegung und die Applikationssoftware für einen neuen industriellen Lidar-Sensor entwickeln, um Anwendungen in der Industrieautomation im Sinne der Kunden lösen zu können.
„Bei ZF setzen wir Lidar ab Level 4 konsequent in unserem Sensorset ein – aber natürlich trägt der Sensor bereits ab Level 2 zu deutlich mehr Sicherheit und Komfort bei“, sagt Christophe Marnat, Leiter der ZF-Division Elektronik und Advanced Driver Assist Systems (ADAS). „Diese Vorteile lassen sich nun auch in industriellen Anwendungen wie fahrerlosen Transportsystemen, Gabelstaplern und anderen Formen mobiler automatisierter Maschinen einsetzen.“
ZF-Produktion im Auftrag von Ibeo
In Brest produziert ZF bereits den ibeoNEXT-Lidar-Sensor für Ibeo. Erste Chargen liefert das Unternehmen seit Herbst 2020 weltweit an Partner und Kunden aus – darunter der chinesische Hersteller Great Wall Motor, der den ibeoNEXT in seinem Premium-SUV-Modell „Wey“ einsetzen wird. Der ibeoNEXT basiert auf einer neuartigen Photonen-Lasermesstechnik.
Der Sensor kommt vollkommen ohne bewegliche Teile aus (Solid-State), was ihn robuster gegenüber Umwelteinflüssen und Erschütterungen macht. Durch das parallele Verarbeiten vieler Laserimpulse generiert der Sensor quasi in Echtzeit ein hochauflösendes 3D-Modell seiner Umgebung, das Leitplanken und Fahrbahnmarkierungen ebenso erkennt wie Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger sowie deren Position und Bewegung.
ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern und liefert Systeme für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. ZF lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln: In den vier Technologiefeldern Vehicle Motion Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und Elektromobilität bietet ZF umfassende Lösungen für etablierte Fahrzeughersteller sowie für neu entstehende Anbieter von Transport- und Mobilitätsdienstleistungen. ZF elektrifiziert Fahrzeuge unterschiedlichster Kategorien und trägt mit seinen Produkten dazu bei, Emissionen zu reduzieren und das Klima zu schützen.
Das Unternehmen, das am 29. Mai 2020 die WABCO Holdings Inc. übernommen hat, ist nun mit weltweit 160.000 Mitarbeitern an rund 260 Standorten in 41 Ländern vertreten. Im Jahr 2019 haben die beiden damals noch selbstständigen Unternehmen Umsätze von 36,5 Milliarden Euro (ZF) und 3,4 Milliarden US-Dollar (WABCO) erzielt.
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