„Ein starkes Halbjahr“ – so hat der Vorstandsvorsitzende des Mannheimer Energieunternehmens MVV (ISIN: DE000A0H52F5; WKN: A0H52F), Dr. Georg Müller, das Ergebnis der ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres 2021 zusammengefasst. Bei der Vorlage der Halbjahres- Zahlen (1. Oktober 2020 – 31. März 2021) betonte er am Mittwoch in Mannheim, dass der klare Kurs Klimaneutralität der Unternehmensgruppe damit „zunehmend auch wirtschaftlich Früchte trägt“. So konnte MVV das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) um 16 Prozent auf 223 Millionen Euro steigern. Im gleichen Zeitraum stiegen die Umsatzerlöse um 4 Prozent auf rund 2,1 Milliarden Euro. Auf der Grundlage des bisherigen guten Geschäftsverlaufs und der aktuellen Einschätzung weiterer möglicher Auswirkungen der Corona-Pandemie hebt das Unternehmen auch seinen Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2021 an: Aus operativer Sicht geht MVV im Vorjahresvergleich nun von einem deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses – im Geschäftsjahr 2020 hat MVV ein Adjusted EBIT von 233 Millionen Euro erreicht – und einer moderaten Steigerung des Umsatzes (2020: 3,5 Milliarden Euro) aus, sollte es nicht noch zu coronabedingten Rückschlägen mit Auswirkungen auf MVV kommen.
Nach den Worten von MVV-Chef Dr. Müller konnte das Unternehmen sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr in allen operativen Segmenten verbessern. „Dass uns dies trotz der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Beeinträchtigungen sowie einzelner Projektverzögerungen gelingt, ist ein nachhaltiger Beleg für die Verknüpfung unserer strategischen Ausrichtung auf Klimaschutz und Energiewende mit unserem profitablen, zukunftsorientierten Unternehmenswachstum. Gleichzeitig stehen für uns eine hohe Versorgungssicherheit sowie eine feste Kundenorientierung im Vordergrund.“
Unter dem Strich erhöhte sich der Periodenüberschuss nach Fremdanteilen um 19 Prozent von 95 auf 113 Millionen Euro. Dies entspricht einem Ergebnis von 1,71 Euro je Aktie, gegenüber 1,45 Euro je Aktie im gleichen Vorjahreszeitraum. An diesem starken Ergebnis, das auch zu einer positiven Entwicklung des Cashflows beigetragen hat, haben nach Unternehmensangaben alle operativen Berichtssegmente ihren Anteil. Neben einigen Einmaleffekten, wie der Erstkonsolidierung nach der vollständigen Übernahme der Fernwärme Rhein-Neckar GmbH (FRN), verwies MVV dabei insbesondere auf die Ergebnisbeiträge des Ende 2019 in Betrieb gegangenen Kieler Gasheizkraftwerks sowie auf das auch international erfolgreiche Projektentwicklungsgeschäft im Bereich der erneuerbaren Energien. Dagegen haben sich beim operativen Ergebnis der im Vergleich zum Vorjahr kältere Winter und gegenläufig das niedrigere Windaufkommen, das auch zu einem Rückgang der Stromerzeugung aus erneuerbaren Anlagen geführt hat, weitgehend ausgeglichen.
Auf dem Weg zur Grünen Wärme
„Wir halten unser Tempo auf dem Weg zur Klimaneutralität weiter hoch“, hob Dr. Müller mit Blick nach vorne hervor. Als Vorreiter der Energiewende habe sich MVV schon sehr früh auf eine nachhaltige Strategie ausgerichtet: „Wir investieren bereits seit Jahren konsequent in den Ausbau der erneuerbaren Energien, in Energieeffizienz und in innovative Geschäftsmodelle.“ Neben dem Stromsektor bildet für die Unternehmensgruppe die Grüne Wärme einen besonderen Schwerpunkt: „Schon heute stammen rund 30 Prozent unserer Fernwärme für Mannheim und die Region aus klimaneutralen Quellen. Diesen Kurs werden wir in den kommenden Jahren konsequent weiter gehen und setzen dabei auf erneuerbare Energien aus der Region.“ Bemerkbar macht sich die erfolgreiche Unternehmensstrategie auch beim Blick auf die Personalzahlen. So stieg die Mitarbeiterzahl der Unternehmensgruppe in den zurückliegenden zwölf Monaten um rund 150 auf zuletzt über 6.300 Beschäftigte.
Weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien
Sehr positiv hat sich in den zurückliegenden sechs Monaten die Projektentwicklung bei erneuerbaren Energien entwickelt. So konnte die Entwicklung von Solar- und Wind-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 263 Megawatt, und damit 74 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, abgeschlossen werden. Die Leistung der erneuerbaren Anlagen, bei der die Unternehmensgruppe die Betriebsführung übernommen hat, stieg um 9 Prozent auf 3.757 Megawatt. Und auch beim eigenen Stromerzeugungsportfolio aus erneuerbaren Energien ist der MVV-Gruppe mit der Übernahme von vier von den Tochtergesellschaften Juwi und Windwärts entwickelten Windparks in Hessen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein großer Schritt nach vorne auf inzwischen über 540 Megawatt gelungen.
Bundesverfassungsgericht stärkt Klimaschutz
Als zusätzlichen Schub für seinen Kurs Klimaneutralität wertet das Unternehmen die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von Ende April, in der das Gericht das 2019 verabschiedete Klimaschutzgesetz als unzureichend bewertet und den Gesetzgeber zu verbindlicheren Reduktionszielen für Treibhausgase verpflichtet. Dr. Müller: „Dieses Urteil ist vor allem eine Chance für eine langfristiger ausgerichtete Energiepolitik.“ Es rufe die Politik dazu auf, stärkere Impulse zu setzen und für alle Sektoren die maßgeblichen Rahmenbedingungen zu schaffen: „Wenn wir die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen wollen, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich forciert werden: mehr grüner Strom, mehr grüne Wärme.“ Dabei bildet für MVV das 1,5-Grad-Ziel die Leitplanke in allen Geschäftsbereichen der Unternehmensgruppe.
Mit rund 6.300 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Euro ist MVV eines der führenden Energieunternehmen in Deutschland. Im Zentrum unseres Handelns steht die zuverlässige, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energieversorgung unserer Kunden aus Industrie, Gewerbe und Privathaushalten. Ihre individuellen Bedürfnisse und Erwartungen sind unser Ansporn bei der Entwicklung innovativer Produkte und Geschäftsmodelle. Dabei besetzen wir alle Stufen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette: von der Energieerzeugung, dem Energiehandel und der Energieverteilung über den Betrieb von Verteilnetzen bis hin zum Vertrieb, dem Umweltgeschäft und dem Energiedienstleistungsgeschäft. Mit unserer Unternehmensstrategie setzen wir konsequent auf den Ausbau erneuerbarer Energien, die Stärkung der Energieeffizienz sowie den weiteren Ausbau der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung und der umweltfreundlichen Fernwärme. Darüber hinaus investieren wir in die Zukunftsfähigkeit unserer Netze und in die Modernisierung unserer Erzeugungsanlagen. Bei allem, was wir tun, können wir fest auf die gewachsene Kompetenz und das Know-how unserer Mitarbeiter zählen. Ihnen werden wir auch in Zukunft sichere und attraktive Arbeitsplätze bieten.
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