Sibiro Haiku ist litauisch und heißt übersetzt »Haiku aus Sibirien«. Wie in einem japanischen Kurzgedicht erzählt die litauische Autorin Jurga Vilė in knapper, aber bildhafter Sprache die Geschichte von Algis – die Geschichte ihres eigenen Vaters.
Kurz nachdem die sowjetischen Truppen die baltische Republik besetzt haben, wird die Familie von Algis im Sommer 1941 zusammen mit Tausenden von Litauerinnen und Litauern nach Sibirien deportiert.
Das Buch lässt den jungen Algis erzählen, und schon auf der ersten Seite dieses Romans in Bildern sind wir mitten im Zeitgeschehen. Die Reise in den Viehwaggons scheint endlos und im Lager erwartet die Menschen Kälte, Hunger und Krankheiten.
Die Autorin nimmt sich literarische Freiheiten heraus, ohne dabei die historischen Fakten aus den Augen zu verlieren. Lina Itagaki illustriert nicht nur die harsche Realität und die Verzweiflung jener Jahre, sondern auch Herzenswärme und Menschlichkeit. Denn trotz widrigster Umstände halten die Menschen in den Lagern an ihrer Würde fest.
»Ein poetisches Gesamtkunstwerk, das das Leiden der Deportierten ebenso wie ihr von Solidarität und unbedingtem Lebenswillen geprägtes Miteinander schildert«, schreibt die Kritikerjury in ihrer Begründung.
Jurga Vilė (Text) / Lina Itagaki
(Illustration und Handlettering)
Sibiro Haiku
Eine Graphic Novel aus Litauen
Aus dem Litauischen und mit einem
Nachwort von Saskia Drude
Baobab Books, Basel, 2020
242 Seiten, Klappenbroschur
CHF 29.00 / € [D] 25,00 / € [A] 25,70
ISBN 978-3-907277-03-4
Ab 14 Jahren
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