COP26: Klimaschutz nur mit nachhaltigen Ernährungssystemen!

Im Vorfeld der Klimakonferenz COP26 in Glasgow fordert die weltweit agierende Slow Food Bewegung von der Politik einen Paradigmenwechsel, damit es eine Zukunft ohne Klimakrise geben kann. Eine Transformation im Bereich der Agrar- und Ernährungspolitik ist aus Slow-Food-Sicht dafür unverzichtbar – denn die Lebensmittelproduktion ist für 26 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Ab diesem Sonntag (31.10.) beraten Vertreter*innen der Weltgemeinschaft darüber, wie die Pariser Klimaziele noch erreicht werden können.

Die Klimakrise wirkt sich in vielen Teilen der Welt inzwischen massiv aus. Das industrialisierte Lebensmittelsystem und daran angepasste Ernährungsgewohnheiten tragen dazu in erheblichem Ausmaß bei. Für Slow Food sind eine umfassende Transformation unseres Ernährungssystems sowie die Schaffung einer ganzheitlichen Ernährungspolitik mitentscheidend dafür, dass die Weltgemeinschaft ihre gesteckten Klimaziele erreicht. Vor diesem Hintergrund sollte die Klimakonferenz in Glasgow einen Wendepunkt in der Lösung der Klimakrise markieren.

„Für Slow Food ist dabei entscheidend, dass Ernährung und Landwirtschaft Teil der Lösung werden und nicht länger treibende Kräfte für den Klimawandel bleiben. All jene, die sich entlang der Wertschöpfung unserer Nahrungsmittel auf den nachhaltigen und klimaschonenden Weg machen, müssen Unterstützung erfahren“, so Nina Wolff, Vorsitzende von Slow Food Deutschland (SFD). Konkret fordert Slow Food, dass Lebensmittel und Landwirtschaft in der Abschlusserklärung der COP26 den ihnen gebührenden Stellenwert erhalten und dass die Staatengemeinschaft sich zu einem Lebensmittelsystem bekennt, das energie- und abfallarm ist und kleine, ökologisch wirtschaftende Betriebe, regionale Netzwerke sowie kurze Lieferketten unterstützt. Aus Sicht von Slow Food sind auch die deutliche Reduzierung tierischer Erzeugnisse und die Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis spätestens 2050 wichtige Beiträge zum Klimaschutz. In Deutschland hat SFD jüngst im Rahmen der Kampagne „Zukunft würzen“ politische wie kulinarische Lösungen für den Klimaschutz diskutiert.

Online- wie Offline Slow-Food-Aktivitäten zwischen dem 31.10. und 05.11.:
Shane Holland, geschäftsführender Vorsitzender von Slow Food UK, wird der britischen Regierung die Unterschriften überreichen, die im Rahmen der globalen Slow Food-Klimaaktionserklärung gesammelt wurden. Die Unterzeichner*innen sprechen sich darin deutlich für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem aus. Sie fordern, dass auf der COP 26 klar dargelegt wird, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

03.11. | 14.00 Uhr Eastern Time (USA und Kanada), zeigt Slow Food den neuen Dokumentarfilm „The Ants and the Grasshopper“ von Raj Patel, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit Raj Patel und weiteren Expert*innen. Der Film greift dringende Herausforderungen unserer Zeit auf und diskutiert mögliche Lösungen. » Zur Filmanmeldung.

05.11. | 13.30 Uhr partizipiert das Slow-Food-Netzwerk für Indigene Völker an dem COP26-Podium "Youth leading climate resilient food systems at global, national and local level” (IFAD-Pavillon/Halle 4).

11.11. | 9.30 bis 10.15 Uhr GMT; Edie Mukiibi, Slow-Food-Vizepräsident, nimmt virtuell an dem Hybrid-Podium im Rahmen des New York Times Climate Hub zum Thema Lebensmittel-verschwendung teil: "Winning the race: how to cut food waste?". Die Teilnehmenden tauschen sich über Strategien aus, wie Lebensmittelverschwendung eingedämmt werden kann, um den Hunger auf der Welt sowie den Klimawandel zu bekämpfen (100 Eastvale Place, Glasgow).  

Über den Slow Food Deutschland e.V.

Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für verantwortungsvoll arbeitende Erzeuger*innen sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.

Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Slow-Food-Mitglieder sind Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de

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