"Jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verlässlichere Karriereperspektiven zu bieten, ist eine Herausforderung, die sich einfachen Antworten entzieht", hob der DHV-Präsident weiter hervor. Zur Entschärfung des Befristungsdilemmas könne die personelle Entflechtung von Aufgaben der wissenschaftlichen Dienstleistung und Aufgaben der Eigenqualifikation beitragen. Nach Maßgabe des DHV-Vorschlages, ein Y-Modell für unterschiedliche Berufswege in die Wissenschaft zu schaffen, sollte frühzeitig eine Entscheidung getroffen werden, ob ein Postdoc dem wissenschaftlichen Nachwuchs mit der alleinigen Aufgabe der Eigenqualifikation oder dem Bereich der wissenschaftlichen Dienstleistung ohne die Aufgabe und Gelegenheit zur Eigenqualifikation zuzuordnen ist.
Qualifikation und Befristung müssen Kempen zufolge aber auch "zwei Seiten einer Medaille" bleiben. Angesichts klammer Haushalte sei es evident, "dass generelle Anschlusszusagen heute die Zukunftsaussichten junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von morgen beschneiden werden". Der Weg zur Professur dürfe daher auch weiterhin in der Regel nicht als "beamtete Laufbahn" ausgestaltet werden. Aus Gründen der internationalen Konkurrenzfähigkeit sollten allerdings im Umfang von bis zu 25 Prozent für den besonders qualifizierten und leistungsfähigen wissenschaftlichen Nachwuchs nach einer befristeten Postdoc-Zeit Stellen mit Tenure Track vorgesehen werden. Den besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern könne nur mittels einer rechtsverbindlichen Zusage auf eine Lebenszeitprofessur nach positiver Evaluation eine sichere Perspektive an der Universität geboten werden.
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