Renommierter Forschungspreis für die Entdeckung neuer Mechanismen der Leberregeneration

Die italienische Akademie der Wissenschaften, die "Accademia Nazionale dei Lincei", vergibt den diesjährigen Francesco De Luca-Preis an Donato Inverso vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Mit der Auszeichnung würdigt die Akademie seine Leistungen, die bislang ungeahnte Einblicke in die Steuerung der Leberfunktion durch Blutgefäße ermöglicht haben.

Blutgefäße steuern die Funktion von Organen. Insbesondere die Endothelzellen, die das Innere der Gefäße auskleiden, nehmen dabei wichtige Steuer- und Wächterfunktionen wahr, die bisher nur unzureichend verstanden sind. Donato Inverso und seinen Kollegen war es erstmals gelungen, eine hochauflösende Landkarte der Gen- und Proteinexpression von Endothelzellen der Leber zu erstellen. Seine Ergebnisse gestatten präzise Einblicke in die Mechanismen der Leberfunktion und die Steuerung der Leberregeneration.

Darüber hinaus war Donato Inverso an der Entdeckung beteiligt, dass Blutplättchen, die mit Leber- und Immunzellen interagieren, eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Fettleber, von nicht-alkoholischer Fettleberentzündung und von Leberkrebs spielen.

Der Immunologe Inverso wurde 2015 von der Università Vita Salute San Raffaele in Mailand promoviert und wechselte anschließend in die Abteilung von Hellmut Augustin ans Deutsche Krebsforschungszentrum. Die Forschungsergebnisse, die er dort erarbeitete, wurden in den renommiertesten Fachzeitschriften veröffentlicht.

Die 1603 gegründete "Accademia Nazionale dei Lincei" entspricht der italienischen Akademie der Wissenschaften. Sie gilt als eine der renommiertesten und ältesten wissenschaftlichen Einrichtungen. Eines ihrer frühesten Mitglieder war Galileo Galilei. In vier Jahrhunderten brachte die Akademie die bedeutendsten europäischen Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller zusammen, darunter Werner Heisenberg, Theodor Mommsen, Wilhelm Röntgen und Max Planck.

Der internationale "Francesco de Luca" Preis richtet sich an Ärzte in der Krebsforschung und ist mit 10.000 Euro dotiert.

Über Deutsches Krebsforschungszentrum

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.

Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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