Mit einer Ausdehnung von ca. 1.200 km von Russland im Norden bis zum Iran im Süden ist das Kaspische Meer das größte Binnengewässer der Welt. 2013 schätzte die EIA die dort lagernden Reserven auf etwa 48 Milliarden Barrel Rohöl und 292 Billionen Kubikfuß Erdgas – eine wichtige Ressource für die ehemaligen Sowjetstaaten Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan am Ost- und Westufer, die am Aufbau ihrer nationalen Öl- und Erdgasindustrie arbeiten.
Vor allem diese drei Länder benötigen für die Errichtung von Erdöl- und Erdgasplattformen im Kaspischen Meer Schlepper, die die Bugsier- und Ankerziehaufgaben übernehmen können.
Aber nicht nur die Öl- und Gasindustrie der Region ist auf diese kleinen, leistungsstarken Schiffe angewiesen. Da im nördlichsten Teil des Kaspischen Meeres im Winter Eisgang eine Gefahr für die Schifffahrt darstellt, steigt die Nachfrage nach eisgängigen Schiffen mit stärkeren Rümpfen und langlebigen Antriebssystemen. Gleichzeitig sind Schlepper mit geringem Tiefgang gefragt, die für den Einsatz in flachen Gewässern ausgelegt sind. Bei diesen Anforderungen zählt jedes Kilogramm Gewicht, d. h. die Anforderungen an die Komponenten des Antriebsstrangs sind besonders hoch.
In einem konkreten Fall lieferte ein türkischer Hersteller das Antriebssystem für einen neuen eisgängigen Schlepper mit sehr geringem Tiefgang. Das 30 m lange Schiff hat einen Tiefgang von nur 1,8 m und ist mit zwei Gasmotoren mit je 970 kW Leistung (1800 min-1) ausgestattet, die die beiden Propeller antreiben. Der Schlepper hat eine Pfahlzugleistung von 25 t und ist für das Verschleppen von Bohrinseln ausgerüstet.
Die Anforderung war eine mechanische Sperre an jeder der beiden Antriebswellen, damit die Antriebsstränge für die Wartung gesichert werden können. Darüber hinaus erfüllt das Verriegelungssystem eine Schutzfunktion, falls eine der beiden Antriebswellen auf See ausfällt oder beschädigt wird. Ohne eine solche Sperre kann der Sog des rotierenden Propellers die außer Betrieb genommenen, redundanten Wellenkomponenten beschädigen.
Das Projekt war anspruchsvoll. Mit einem Haltemoment von mindestens 11,6 kNm pro Wellenstrang bei sehr knappen Platzverhältnissen für den Einbau waren die Anforderungen an die Verriegelungslösung besonders hoch.
Das Twiflex-Angebot umfasst axial oder radial einrückende Verriegelungssysteme mit bis zu 500 kN Sperrmoment. Für reine Verriegelungsaufgaben stehen kompaktere Lösungen mit besonders günstigem Preis- Leistungs-Verhältnis zur Verfügung. Alle Lösungen sind entweder für die Sockel- oder Flanschmontage erhältlich und mit Sensoren zur Erkennung des aktivierten bzw. deaktivierten Zustands ausgestattet. Die aktive Hebelbetätigung sorgt dafür, dass der Mechanismus nach dem Einrücken gesperrt bleibt.
Im vorliegenden Fall wählten die Twiflex-Ingenieure die Radialverriegelung RL65, die auf die vom Kunden beigestellte, geteilte Sperrscheibe mit einem Durchmesser mit 470 mm Durchmesser und 30 mm Dicke an jedem Wellenstrang wirkt. Nach dem Einrasten liefert die Verriegelung 17,6 kNm Sperrmoment, sodass die Welle für Wartungsarbeiten gesichert werden kann.
Zur Erfüllung komplexer Bugsieraufgaben sind die Schlepper ständig im Einsatz, und Zuverlässigkeit hat in dieser anspruchsvollen Umgebung oberste Priorität. Das Twiflex-System RL65 hat sich mit großem Erfolg bewährt, sodass der Hersteller bei zukünftigen Schiffsneubauten mit ähnlichem Antrieb wieder mit Twiflex zusammenarbeiten wird.
Twiflex, eine Marke der Altra Industrial Motion Corporation, verfügt über mehr als 70 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung fortschrittlicher Brems- und Verriegelungslösungen. Der Marktführer beliefert den Schiffbau mit Komponenten, einschließlich eines Dreh-, Verriegelungs- und Bremssystems (Turning, Locking und Brake – TLB) für Propellerwellen.
Die im englischen Twickenham beheimatete Firma Twiflex Limited ist auf Konstruktion, Fertigung und Vertrieb moderner Bremsentechnologie für industrielle Anwendungen spezialisiert. Twiflex verfügt über eine umfangreiche Anlagenausstattung im eigenen Hause und ist weltweit für die hohe Qualität der Produkte bekannt.
Das 1946 gegründete Unternehmen hat inzwischen über eine halbe Million Bremseinheiten in alle Welt geliefert, vielfach für sicherheitsrelevante Anwendungen. Von Textilmaschinen in Nordengland bis zum tiefsten Minenschacht der Welt in Afrika – Bremsen von Twiflex sind für Ingenieure und Systementwickler aller Industriesektoren ein Produkt erster Wahl.
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