Was ist das Iliosakralgelenk?
Das Iliosakralgelenk, kurz ISG genannt, ist etwa handtellergroß und befindet sich am Übergang zwischen Darmbein und Kreuzbein. Es verbindet das Kreuzbein mit dem Becken. „Aufgrund seiner Lage muss es großen Belastungen standhalten können, schließlich muss es die Krafteinwirkungen der Wirbelsäule mittragen," sagt Dr. Schneiderhan. „Muskeln und Bändern sollen in diesem Bereich zwar für eine Stabilisierung sorgen, doch aufgrund des grassierenden Bewegungsmangels sind diese oft nicht stark genug und so kann es zu Schmerzen kommen.“
Bei der Diagnose dieser Schmerzen droht leider allzu häufig Verwechslungsgefahr. Da die Bandscheiben im Bereich der Lendenwirbelsäule und das ISG so dicht beieinander liegen, vermuten auch viele Ärzte einen Bandscheibenvorfall als Ursache. „Bei mäßigen Schmerzen ist das nicht weiter schlimm, da beide Krankheitsbilder mit Physiotherapie und schmerzlindernden Medikamenten behandelt werden, sagt der Rückenexperte. „Ganz anders sieht die Behandlungsstrategie aber bei starken Schmerzen aus. Hier ist die richtige Diagnose entscheidend.“
Die unterschiedlichen Symptome
Erfahrene Ärzte können die Symptome der beiden Krankheitsbilder gut unterscheiden. Bei einem schweren Bandscheibenvorfall strahlen die Schmerzen oft ins Bein aus. Auch Taubheitsgefühle und Lähmungen sind möglich. Das kann Probleme beim Wasserlassen verursachen. Viele Betroffene sind zudem nicht mehr in der Lage ihre Füße zu heben oder auf den Zehenspitzen zu stehen. „Bei einem ISG-Syndrom hingegen kommt es zu einseitigen Schmerzen oder plötzlich einsetzenden Druckbeschwerden ohne Ausstrahlungen ins Bein“, sagt Dr. Schneiderhan. „Lähmungserscheinungen hingegen treten bei diesem Krankheitsbild nicht auf. Mit einer ausführlichen Anamnese und der richtigen Strategie bei der Diagnose können wir die Krankheitsbilder gut voneinander trennen.
Die besten Therapien
Die gute Nachricht: Ebenso wie beim Bandscheibenvorfall ist auch beim ISG-Syndrom nicht immer ein operativer Eingriff nötig. In vielen Fällen helfen konservative Maßnahmen. „Zu den Hauptursachen für das ISG-Syndrom zählt eine zu schwache Muskulatur und einseitige Belastungen“, sagt Dr. Schneiderhan. „Deshalb sind physiotherapeutische und trainingsmedizinische Maßnahmen sehr wichtig. Patienten sollten auch nach Beendigung der verschriebenen Therapiemaßnahmen unbedingt weiter am Muskelaufbau arbeiten.“
Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann eine so genannte Infiltrationstherapie helfen. Betäubende Arzneien werden exakt an den schmerzenden Bereich gespritzt und schalten so den Schmerz quasi aus. Eine weitere Therapieoption ist die minimal-invasive perkutane ISG-Fusion. „Dabei handelt es sich um eine Schlüsselloch-OP zur Stabilisierung des ISG mit Metallimplantaten“, erklärt Dr. Schneiderhan. „Diese werden aus Titan mit einem 3D-Drucker in einem sehr aufwendigen Verfahren speziell dafür hergestellt, dass sie schnellst möglich einwachsen und das ISG sofort stabilisieren, ohne zu brechen oder locker zu werden.“
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1993 ließ sich Dr. Reinhard Schneiderhan als Orthopäde nieder. Seit 1996 ist die MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen als interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Wirbelsäulenschmerzmedizin auf die Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen spezialisiert. In den vier medizinischen Versorgungszentren am Standort München/Taufkirchen arbeiten insgesamt 12 Ärzte aus den Fachbereichen Orthopädie und Schmerztherapie, Neurochirurgie, Neurologie, Diagnostische Radiologie, Allgemeinmedizin sowie Physikalische und Rehabilitative Medizin fachübergreifend in einem Team zusammen. Für den Patienten wird ein individuell passendes Konzept für die bestmögliche Behandlung entwickelt nach dem Grundsatz: "So viel wie nötig, so wenig und schonend wie möglich." Bei vielen minimalinvasiven Behandlungen ist die MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen Vorreiter in Europa und zählt mit über 40.000 durchgeführten minimalinvasiven Eingriffen an der Wirbelsäule mit zu den erfahrensten Spezialisten in Europa.
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