Heidelberg steigert im dritten Quartal operative Ertragskraft – hoher Auftragsbestand legt starke Ausgangsbasis für kommendes Geschäftsjahr

  • Auftragseingang steigt nach neun Monaten um ein Drittel auf 1.888 Mio. €, in Q3 mit 643 Mio. € 16 % über Vorjahr
  • Auftragsbestand mit 951 Mio. € über Vor-Pandemie-Niveau
  • Umsatz legt nach drei Quartalen um 21 % auf 1.565 Mio. € zu, im dritten Quartal mit 582 Mio. € 20 % über Vorjahr
  • Operativ deutlich verbessertes EBITDA nach neun Monaten bei 132 Mio. €
  • Nettofinanzverschuldung fast vollständig abgebaut
  • Nachfrageboom bei Wallboxen hält an – Produktion ausgeweitet und strategische Weiterentwicklung des Angebots durch Akquisition und Kooperation
  • Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 auf mindestens 2,1 Mrd. € präzisiert, EBITDA-Margenbandbreite von 7 – 7,5 % bestätigt

Die Auftragslage hat sich für die Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) im 3. Quartal (1. Oktober – 31. Dezember 2021) des Geschäftsjahres 2021/2022 weiter erholt. Dies und die anhaltend positiven Effekte aus der Transformation des Konzerns führten zu einer deutlichen operativen Verbesserung des Ergebnisses. So stieg der Auftragseingang im 3. Quartal um 16 % auf 643 Mio. €. Nach neun Monaten lag er mit 1.888 Mio. € um 33 % über dem Vorjahr. Der Auftragsbestand stieg zum Ende des Quartals mit 951 Mio. € sogar über das Niveau vor der Pandemie. Der Umsatz des dritten Quartals lag mit 582 Mio. € 20 %, nach neun Monaten mit 1.565 Mio. € 21 % über dem Vorjahr. Das EBITDA erhöhte sich im dritten Quartal deutlich um 36 % auf 57 Mio. €. Nach neun Monaten lag das EBITDA mit 132 Mio. € 21 % Prozent über dem Vorjahr. Die operative Verbesserung erfolgte vor allem durch ein erhöhtes Volumen sowie Margenverbesserungen aus der Umsetzung der Transformation. Besonders bemerkenswert sind diese Verbesserungen angesichts der industrieweit unvermindert spürbaren Herausforderungen bei der Teileverfügbarkeit, die aber von Heidelberg durch Qualifizierung von Ersatzkomponenten sowie durch eine enge tägliche Abstimmung mit Zulieferern in weiten Teilen bewältigt werden konnten. Zudem erweist sich die hohe Fertigungstiefe hierbei als Vorteil. Die Sicherstellung der Teileverfügbarkeit bei nach wie vor angespannter Lieferkettensituation steht auch weiterhin im Fokus.

„Der Erfolg unserer Anstrengungen zur Transformation von Heidelberg zeigt sich immer deutlicher. Unser Kerngeschäft entwickelt sich dank hoher Innovationskraft und dem Fokus auf den Kundennutzen positiv, unsere digitalen Geschäftsmodelle leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Und beim Thema E-Mobilität ist die Nachfragedynamik ungebrochen. Hier treiben wir die Expansion im Ausland konsequent voran und bauen unser Geschäftsmodell auch künftig mit Akquisitionen und Kooperationen strategisch weiter aus. Für die Zukunft sind wir insgesamt gut aufgestellt. Zudem bietet der starke Auftragsbestand eine solide Basis für unseren Start ins nächste Geschäftsjahr 2022/23“, kommentiert Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg.

Wichtige strategische Weichenstellungen in den Wachstumsfeldern

Heidelberg hat den Konzern für die kommenden Jahre konsequent auf profitables Wachstum in den Feldern Verpackungsdruck, digitale Geschäftsmodelle, China und bei neuen Technologieanwendungen, vor allem der E-Mobilität und der gedruckten Elektronik, ausgerichtet. Weitere Meilensteine dieser Wachstumsstrategie konnten im dritten Quartal umgesetzt werden. Die Anfang November kommunizierte strategische Partnerschaft mit dem Versicherungskonzern Munich Re ermöglicht es, das Geschäft mit digitalen nutzungsabhängigen Subskriptionsangeboten international auszubauen. Subskription bietet Kunden ein Paket aus Druckmaschine, Service und Verbrauchsmaterialien für eine vom Druckoutput abhängige Nutzungsgebühr.

Im Wachstumsmarkt Elektromobilität gehört Heidelberg mit seinem Angebot an Wallboxen für das Laden im privaten und halböffentlichen Bereich zu den Marktführern in Deutschland. Nach Erweiterung der Produktionskapazitäten erschließt Heidelberg nun auch andere europäische Länder als Absatzmärkte. Ende November hat Heidelberg mit der SAP SE eine strategische Partnerschaft vereinbart. Die Softwarelösung “E-Mobility” von SAP soll danach Betreibern von Heidelberg Ladepunkten standardisierte und skalierbare cloudbasierte Softwareanwendungen zur Verfügung stellen. Diese ermöglichen auch Verrechnungen von Ladeleistungen für Zwecke des Flottenmanagements. Anfang Dezember hat Heidelberg zudem Teile der Ladesäulentechnologie des Energieunternehmens EnBW übernommen, eine wichtige Voraussetzung, um das Produktangebot um öffentliche Ladestationen zu erweitern.

„Der Ausbau der Produktionskapazitäten, die Akquisition der Ladesäulentechnologie und die Partnerschaft mit SAP unterstreichen unseren strategischen Ansatz, in diesem dynamischen Umfeld weiter profitabel zu wachsen. Dank unserer soliden Finanzlage und unserem positiven Free Cashflow können wir das organische Wachstum unserer neuen Geschäfte gut aus eigener Kraft stemmen“, ergänzt Marcus A. Wassenberg, Finanzvorstand des Unternehmens.

Markterholung und Transformation verbessern operatives Ergebnis

Die positive Umsatzentwicklung und eine transformationsbedingt deutlich verbesserte Kosteneffizienz hat sich auch in der Ergebnisentwicklung positiv bemerkbar gemacht. So stieg das EBITDA nach neun Monaten auf 132 Mio. € (neun Monate 2020/2021: 109 Mio. €). Im Vorjahr hatten hier Effekte aus der Transformation, Anpassung der Altersvorsorge und durch Kurzarbeit in Summe von rund 150 Mio. € positiv gewirkt. Zusätzlich zu den substanziellen operativen Verbesserungen war die aktuelle Berichtsperiode positiv geprägt von einem Ertrag von rund 22 Mio. € aus dem Verkauf der docufy sowie einer Liegenschaft in Großbritannien (26 Mio. €). Das EBIT lag nach drei Quartalen bei 74 Mio. € (Vorjahr 50 Mio. €). Dank des höheren EBIT und des sehr deutlich von –35 Mio. € auf –24 Mio. € verbesserten Finanzergebnisses konnte das Ergebnis vor Steuern von 15 Mio. € auf 50 Mio. € zulegen. Nach Steuern weist Heidelberg nach neun Monaten einen Gewinn von 40 Mio. € nach einem Vorjahreswert von 3 Mio. € aus.

Niedrige Nettofinanzverschuldung und verbesserte Eigenkapitalquote

Angesichts der positiven Ergebnisentwicklung sowie positiver Effekte aus dem Net Working Capital und aus Assetverkäufen weist Heidelberg zum 31. Dezember 2021 einen Free Cashflow von 69 Mio. € auf (Vorjahr: –10 Mio. €). Die Nettofinanzverschuldung lag nach neun Monaten aufgrund des positiven Free Cashflows und der weiteren Rückführung von Finanzverbindlichkeiten bei nur noch 6 Mio. € (31. März 2021: 67 Mio. €). Der Leverage liegt daher inzwischen bei Null (Vorjahresquartal: –1,2). Bedingt durch das positive Nachsteuerergebnis kletterte die Eigenkapitalquote gegenüber dem 31. März 2021 von 5,0 auf 7,2 %. Für die Muttergesellschaft Heidelberger Druckmaschinen AG liegt diese bei soliden rund 28 %.

Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2021/2022 auf mindestens 2,1 Mrd. € präzisiert

Basierend auf den in den ersten drei Quartalen realisierten Auftragseingängen und Umsatzerlösen konkretisiert Heidelberg für das Geschäftsjahr 2021/2022 das erwartete Umsatzvolumen auf mindestens 2,1 Mrd. € (zuvor: mindestens 2 Mrd. €). Die EBITDA-Marge bezogen auf den Umsatz wird weiterhin, wie bereits kommuniziert, in einer Bandbreite von 7 bis 7,5 % erwartet. Herausfordernd bleiben dabei weiterhin die Sicherstellung der Teileverfügbarkeit bei nach wie vor angespannter Lieferkettensituation sowie die Entwicklung der pandemischen Lage. Beim Nachsteuerergebnis erwartet Heidelberg nach den deutlichen Verlusten in den Vorjahren für 2021/2022 ein leicht positives Ergebnis. Vor diesem Hintergrund soll der Leverage weiterhin auf einem niedrigen Niveau gehalten werden.

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