Lebenswichtiges Spurenelement: Jod
In seiner Form ähnelt das Organ mit dem lateinischen Namen Glandula thyreoidea oder Glandula thyroidea sehr einem Schmetterling, der sich mit seinen beiden Flügeln um die Luftröhre herum schmiegt. Es bildet die lebenswichtigen Hormone Trijodthyronin, häufig abgekürzt mit T3, und Thyroxin, das sogenannte T4. Diese beiden Hormone regulieren den gesamten Stoffwechsel und sind damit etwa für die Körperwärme, den Sauerstoff- und Energieverbrauch sowie den Wasser- und Mineralstoffhaushalt zuständig. Darüber hinaus steuert die Schilddrüse vom Mutterleib bis ins jugendliche Alter die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern. Einen essenziellen Bestandteil der Schilddrüsenhormone stellt Jod dar. Dieses Spurenelement kann der Körper jedoch nicht selbst produzieren, sondern muss es über die Nahrung aufnehmen. Weltweit kommt Jod relativ häufig vor. Aufgrund der Gletscherschmelze, die vor Tausenden von Jahren das Element aus dem Boden schwemmte, gehört Deutschland jedoch zu den jodärmsten Regionen in Europa. Über Nahrungsmittel wie Seefisch oder synthetisch mit Jod angereichertes Speisesalz lässt sich der Bedarf zwar gut decken, laut Weltgesundheitsorganisation WHO liegt die Jodversorgung in Deutschland jedoch immer noch im unteren Optimalbereich. Prof. Erhardt erklärt: „Der Jodbedarf ist ganz individuell und liegt bei einem Erwachsenen etwa zwischen 180 und 200 Mikrogramm täglich, während Schwangere oder Stillende 230 beziehungsweise 260 Mikrogramm pro Tag benötigen.“ Verfügt der Körper nicht über genügend Jod, versucht er diesen Mangel auszugleichen, indem die Schilddrüse anwächst. Ein sogenannter Kropf oder eine Struma entsteht. Eine gleichmäßige Vergrößerung wird als Struma diffusa bezeichnet. In den meisten Fällen wachsen jedoch nur einzelne Teile des Organs, die dann als Struma nodosa bezeichnet werden. „Patienten bemerken eine Veränderung oftmals erst nach einer gewissen Zeit, wenn Symptome wie Schluckbeschwerden, Heiserkeit, ein Kloßgefühl im Hals oder ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen auftreten oder aber die Veränderung nach außen hin sichtbar wird“, so Prof. Erhardt. Häufig bilden sich zusätzlich Knoten in dem vergrößerten Gewebe, die sowohl gut- als auch bösartig sein können.
Über- und Unterfunktion haben unterschiedliche Symptome
Produziert die Schilddrüse nicht genügend T3 und T4, entsteht eine Unterfunktion, die sogenannte Hypothyreose, die sich durch Gewichtszunahme, Haarausfall, Verstopfung, Abgeschlagenheit, Gedächtnisschwäche, Kälteempfindlichkeit, depressive Verstimmungen und Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe äußern kann. Medikamente wie beispielsweise Antidepressiva können eine solche Unterfunktion auslösen. Häufig tritt sie aber als Konsequenz einer Gewebsschädigung, wie beispielsweise bei chronischen Entzündungen, auf. Dazu gehört die weitverbreitete Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis. Hierbei wehrt das Immunsystem nicht nur, wie üblich, Krankheitserreger ab, sondern bildet Antikörper gegen die eigenen Schilddrüsenzellen. Das Gewebe wird zerstört, sodass sich daraus eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelt. Ganz andere Symptome treten demgegenüber bei einer Schilddrüsenüberfunktion, Hyperthyreose genannt, auf, bei der das Organ zu viel T3 und T4 produziert. Betroffene leiden dann an Ruhelosigkeit, beschleunigtem Puls, Gewichtsverlust oder übermäßigem Schwitzen. Auch für die Überfunktion ist in vielen Fällen eine Autoimmunkrankheit wie etwa Morbus Basedow verantwortlich. Fehlfunktionen der Schilddrüse sind in der Regel nicht heilbar, lassen sich durch Medikamente jedoch relativ gut einstellen. Häufig kommen künstlich hergestellte Hormone zum Einsatz, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Der Mediziner empfiehlt: „Um einer Störung der Schilddrüsenfunktion vorzubeugen, empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung, um den täglichen Bedarf an Jod durch Nahrungsmittel wie Seefisch, Meeresfrüchte, Milch und Eier zu decken.“ Wer sich vegan ernährt, sollte auf Lebensmittel wie Algen oder Erdnüsse setzen. Darüber hinaus schont auch ein Rauchverzicht die Schilddrüse, da das im Zigarettenrauch enthaltene Zyanid die Jodaufnahme blockiert.
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Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH ist ein überregional tätiger Gesundheitsverbund der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH, die wiederum in die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria eingebunden ist. Zum Klinikverbund gehören das Petrus-Krankenhaus, das Krankenhaus St. Josef sowie die St. Anna-Klinik. Das Petrus-Krankenhaus hat sich aus seinen christlichen Wurzeln heraus zu einer überregional tätigen Akutklinik fortentwickelt und bietet ein breit aufgestelltes Spektrum an Fachrichtungen. Zu den renommierten Abteilungen des Petrus-Krankenhauses gehören unter anderem die Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die Klinik für Geriatrie, die Klinik für Kardiologie und Rhythmologie mit einem großen kardiovaskulären Interventionszentrum, die Klinik für Nephrologie, das Onkologische Zentrum (Onkologie, Gastroenterologie, Pneumologie, Viszeral- und Thoraxchirurgie) für eine komplexe Therapie krebserkrankter Menschen sowie die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, in der alle Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates behandelt werden. 2016 haben die Fachrichtungen Unfall- und Wiederherstellungschirurgie sowie Geriatrie ein AltersTrauma-Zentrum (ATZ) eröffnet, das als eines von insgesamt 40 Zentren dieser Art in Deutschland zertifiziert ist. Ergänzt wird das chirurgische Spektrum durch die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie und das Department für Gefäßchirurgie.
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