Große Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die humanitäre Hilfe für die Ukraine

Fast 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind der Meinung, dass Deutschland im Ukraine-Krieg humanitäre Hilfe leisten soll. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer neuen repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Die Befragung wurde für den fünften „#Polittalk aus der Hauptstadt“ von Inforadio des rbb, Süddeutscher Zeitung und Bertelsmann Stiftung erhoben.

„Krieg in Europa – Zeitenwende in Deutschland“. Dieses Thema diskutieren am Donnerstag, den 24. März 2022, Lars Klingbeil, Co-Parteivorsitzender der SPD, und Friedrich Merz, Parteivorsitzender der CDU und Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, im fünften „#Polittalk aus der Hauptstadt“. Der #Polittalk wird gemeinsam mit dem Inforadio des rbb und der Süddeutschen Zeitung veranstaltet. Die Debatte moderieren Angela Ulrich (Inforadio) und Stefan Braun (Süddeutsche Zeitung). Sie findet im Hauptstadtstudio der ARD in Berlin unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Regeln statt. Zu sehen ist der #Polittalk im Livestream ab 17 Uhr auf www.inforadio.de/polittalk. Die Aufzeichnung wird um 19.03 Uhr im Inforadio und um 22:30 Uhr im rbb Fernsehen ausgestrahlt. An der Sendung nimmt auch der Demokratie-Experte der Bertelsmann Stiftung, Robert Vehrkamp, ​​​​teil, der aktuellen Trends aus dem Demokratiemonitor der Bertelsmann Stiftung vorstellt.

Russland wird seine Macht ausbauen

Mehr als sieben von zehn Menschen in Deutschland (71 Prozent) sind der Meinung, dass Russland mit seinem Angriff auf die Ukraine vor vier Wochen seinen Einfluss ausdehnen und seinen Machtbereich erweitern will. Lediglich 19 Prozent meinen, Russland wolle mit dem Krieg die Position sichern, die es schon jetzt hat. Zehn Prozent sind bei dieser Frage unentschlossen. Dass es auch hier in Deutschland zum Krieg kommt, denkt rund ein Drittel der Befragten (36 Prozent), ein weiteres Drittel (33 Prozent) glaubt das nicht, und 31 Prozent der Befragten haben sich dazu noch keine Meinung gebildet. „Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich eine neue Qualität auch in der Wahrnehmung der russischen Aggression. Es geht nicht nur um die Ukraine, sondern um mehr. Auch die meisten Menschen in Deutschland empfinden den Ukraine-Krieg als eine Zeitenwende in Europa“, erklärt Robert Vehrkamp, Demokratie-Experte der Bertelsmann Stiftung.

Humanitäre Hilfe für die Ukraine

Deutschland soll in dieser Situation zuallererst humanitäre Hilfe leisten, zum Beispiel mit Trinkwasser, Arzneimitteln und Verbandsmaterial. Das sagen acht von zehn aller Deutschen (79 Prozent). Ebenfalls mehr als zwei Drittel (68 Prozent) sind dafür, dass Deutschland durch die Aufnahme von Geflüchteten Hilfe leisten soll und etwas weniger als zwei Drittel befürworteten Wirtschaftssanktionen. Dagegen sind nur elf Prozent der Meinung, Deutschland solle auch mit Soldaten helfen. Die Auffassung, Deutschland solle die Ukraine nicht unterstützen, vertreten nur sieben Prozent aller Befragten. „Die große Mehrheit unterstützt damit nicht nur humanitäre Hilfe, sondern vor allem auch die Aufnahme von Geflüchteten und die Wirtschaftssanktionen. Das ist derzeit ein stabiles Fundament, auf dem die Politik der Bundesregierung aufbauen kann“, sagt Vehrkamp.

Knappe Mehrheit für den EU-Beitritt der Ukraine

Die Ukraine möchte darüber hinaus auch so schnell wie möglich Mitglied in der EU werden. Dafür spricht sich eine knappe Mehrheit von 51 Prozent der Befragten aus. Nur jede:r Fünfte ist dagegen (20 Prozent). 29 Prozent sind in dieser Frage noch unentschieden. Bei der Frage nach einer NATO-Mitgliedschaft zeigt sich jedoch, dass die Deutschen zurückhaltender sind: 39 Prozent plädieren für eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, 28 Prozent sind dagegen, und jede:r Dritte in Deutschland ist auch in dieser Frage unentschieden.

Zusatzinformationen

Die verwendeten Daten für die repräsentative Umfrage im Rahmen des Demokratiemonitors der Bertelsmann Stiftung beruhen auf einer Online-Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, an der 1.000 Personen zwischen dem 8. und 9. März 2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 16 Jahren.

 

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