Graffiti-Kunst an der Klostermauer Immaculata

Street-Art mit besonderer Botschaft: An der Ecke Stresemannallee/Augustinusstraße entsteht derzeit ein neuer Besuchermagnet und ein Juwel für Kunstliebhaber. Ein meterlanger Teil der Klostermauer wird von Graffitikünstler Oldhaus verschönert. Die Auftragsarbeit für die St. Augustinus Gruppe soll ein klares Zeichen für den Frieden in der Welt setzen. Im Mittelpunkt des Ganzen soll eine Taube stehen.

Daneben lässt der Neusser auf den Flächen ein „Best-of“ seiner Arbeiten aufleben. So entstehen kontrastreiche und fantasievolle Welten mit leuchtenden Farben auf dunklem Grund. „Diesen Stil habe ich erstmals 2019 beim städteübergreifenden Kunstprojekt ‚Home Street Home‘ entwickelt“, sagt Oldhaus. Dabei entstand auch sein wohl bekanntestes Werk in Neuss: das Quirinusmünster auf dem Hochbunker an der Adolf-Flecken-Straße. Inzwischen konnte er in nahezu jedem Stadtteil seine Spuren hinterlassen – die Klostermauer sei dabei besonders reizvoll, weil sie am Tor zur Innenstadt liegt und viele Menschen täglich an ihr vorbeigehen. Schon jetzt wird der Künstler regelmäßig von Passanten angesprochen. „Die meisten sind froh darüber, dass hier etwas passiert. Eine Patientin aus dem Alexius/Josef Krankenhaus beobachtet von ihrem Fenster aus, was hier entsteht und freut sich über die täglichen Fortschritte.“

Finanziert wird das Ganze von der Neusser Psychiatrie, die direkt gegenüber des neu entstehenden Kunstwerks liegt. Geschäftsführer Dr. Martin Köhne ist von dem Vorhaben überzeugt. „Diese Ecke war lange Zeit nicht mehr vorzeigbar. Es war an der Zeit, dass hier etwas passiert, und was könnte besser sein, als moderne Kunst mit tagesaktuellen Motiven?“ Dabei wurden günstige Sonderkonditionen ausgehandelt. Für Oldhaus schließt sich mit dem Projekt ein Kreis: „Als Jugendlicher wurde ich erwischt, als ich genau diese Mauer angesprüht habe. Mit meinem Vater habe ich als Schuldnerausgleich meine Motive wieder sauber überstrichen. Jetzt werde ich beauftragt, eben dieses Stück mit meiner Kunst zu verschönern. Ein Paradoxon, über das ich mich sehr freue.“

 

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