Das Moderationsteam von „offen un‘ ehrlich“ (SR/funk) erhält den Grimme-Preis für seinen individuellen Stil und die unkonventionelle Darstellungsweise. Auch der eindrückliche Kurzfilm „Seepferdchen“ (Filmakademie Baden-Württemberg für MDR) über die Traumabewältigung der jungen Hanan nach ihrer Flucht aus dem Irak wird bepreist.Aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse prägen auch die preisgekrönten Produktionen in der Kategorie Fiktion. Mit „Polizeiruf 110 – Sabine“ (filmpool fiction für NDR) wird eine außergewöhnliche Produktion über prekäre Lebensverhältnisse ausgezeichnet. „Das dringliche politische Thema der forcierten Verelendung ganzer Gesellschaftsschichten wird hier empathisch, rigoros und kunstvoll auf die Figur der alleinerziehenden Mutter Sabine heruntergebrochen“, so die Grimme-Jury in ihrer Begründung.
Mit „Die Ibiza-Affäre“ (W&B Television/Epo-Film für Sky Deutschland) über den Eklat rund um das Skandalvideo des ehemaligen österreichischen Vizekanzlers und „Tina mobil“ (X Filme Creative Pool für rbb), erhalten in diesem Jahr zwei Serienformate den Grimme-Preis in der Fiktion.
Gleich zweimal wird Regisseur und Darsteller Bjarne Mädel ausgezeichnet: Im Fernsehfilm „Geliefert“ (TV60 Filmproduktion für BR/ARTE) spielt er einen alleinerziehenden Vater, in prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen. In „Sörensen hat Angst“ (Claussen + Putz Filmproduktion für NDR) verkörpert er die Rolle eines von Angststörungen betroffenen Polizeikommissars und gibt mit der Produktion gleichzeitig sein Regiedebüt. Sei es nun im Fernsehfilm, in einer Comedyserie oder einem Talkformat, das Thema mentale Gesundheit rückt – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie – stärker in das gesellschaftliche Bewusstsein und findet in unterschiedlichsten Formaten eine Darstellungsform. Einen ganz eigenen Zugang zum großen Spektrum der Depression erschließen zwei Personen aus der Unterhaltungsbranche: In „Chez Krömer | zu Gast: Torsten Sträter“ (probono.tv für rbb) sprechen Kurt Krömer und Torsten Sträter offen über eigene Erfahrungen und dunkle Phasen einer Krankheit, die beide persönlich betrifft.
Mit „Wer stiehlt mir die Show?“ (Florida TV für ProSieben) wird ein unkonventionelles Format ausgezeichnet „in einem Genre, das schon unzählige Variationen hervorgebracht hat“, so die Grimme-Jury. Auch die Sendung „Freitagnacht Jews“ (Turbokultur für WDR) über jüdisches Leben in Deutschland wird mit einem Grimme-Preis geehrt.
„Es ist bemerkenswert, dass die Kreativität im Unterhaltungssektor während der Pandemie erfolgreich den bedrückenden Alltag in der medialen Berichterstattung aufbrechen konnte. Informativ und gehaltvoll, aber immer wieder auch leicht und kurzweilig, zeigt sich das Unterhaltungsfernsehen“, so Grimme-Direktorin Gerlach. Die ausgezeichneten Produktionen verdeutlichen, dass die Unterhaltung in ihrer vielschichtigen Ausprägung ein unentbehrlicher Bestandteil des Fernsehens ist. Dies gilt nicht nur für die privaten Sender, sondern auch für die öffentlich-rechtlichen, deren Programmauftrag gegenwärtig reformiert wird. Die Preisträgerinnen und Preisträger finden Sie unter www.grimme-preis.de. Hier finden sich auch weitere Hintergrundinformationen zum 58. Grimme-Preis. Die Verleihung findet am 26. August im Theater der Stadt Marl statt und wird von 3sat zeitversetzt ab 22.25 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt. Pressevertreter*innen können sich ab dem 18. Juli 2022 unter www.grimme-preis.de/akkreditierungsanfragen für den Presseempfang und die Preisverleihung am 26. August im Theater Marl akkreditieren. Stifter des Grimme-Preises ist der Deutsche Volkshochschul-Verband, weitere Partner sind das Land Nordrhein-Westfalen, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), der Westdeutsche Rundfunk (WDR) und 3sat.
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