Überraschend gute Ergebnisse der Rapsernte sorgen für Preisdruck

Durch das zunehmende Aufkommen aus der laufenden Ernte geraten die Kassapreise saisonüblich zunehmend unter Druck. Regional überraschten die guten Erträge bei Weizen und Raps, so dass sich in der Folge der Abwärtstrend bei den Erzeugerpreisen verstetigte.  Gleichzeitig verteuern Niedrigwasserzuschläge und der Schienentransport die Anlieferung bei den Ölmühlen.

Unsicherheit über die Verschiffungspotenziale der Ukraine, der „Wettermarkt“ in Nordamerika und die laufenden Ernten in Europa lassen die Kurse an den Terminbörsen kräftig schwanken. Die überraschend guten Ergebnisse der Rapsernte öffnen laut Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) den Preisspielraum nach unten. Nachdem Marktteilnehmer angesichts der anhaltenden Trockenheit und Hitze mit deutlichen Ertragseinbußen gerechnet hatten, überraschten die erzielten Erträge bislang positiv. In Frankreich wurden beispielsweise nach jüngsten Angaben zwischen 30 und 55 dt Raps je Hektar von den Feldern geholt. So blicken Marktteilnehmer vorsichtig optimistisch auf die Rapsversorgung im laufenden Wirtschaftsjahr. Auch in Deutschland schreitet die Rapsernte voran, regional ist sie sogar bereits beendet. Die Erträge sind bei Feuchtigkeitsgehalten bis 5,5 % mit 35 bis 45 dt/ha gut bis sehr gut. Die Ölgehalte liegen ersten Berichten zufolge zwischen 43 und 45 % und sind damit ebenfalls mehr als zufriedenstellend. Regional unterbrachen Niederschläge und Unwetter vereinzelt die Erntearbeiten, die danach aber wieder rasch aufgenommen werden konnten.

Die Nachfrage ist demgegenüber sehr gering, Verarbeiter sind über Kontrakte ausreichend gedeckt. Die dargestellten Preise spiegeln demnach nicht die tatsächlichen Verkaufs- bzw. Kontraktpreise der Erzeuger wider. Allerdings muss derzeit einiges getan werden, um Versorgungslücken aufgrund der eingeschränkten Frachtmöglichkeiten zu entgehen. Niedrige Wasserstände erschweren massiv den Transport über Flüsse in die Binnenhäfen. Frachtraum ist knapp und teuer, zumal die hohen Energiepreise die Transportkosten ohnehin in die Höhe treiben.

Die Erzeugerpreise wurden in der 30. KW erneut zurückgenommen. Im Bundesdurch-schnitt werden 610,50 EUR/t verlangt und damit 39,20 EUR/t weniger als in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 555 bis 675 EUR/t.

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