Der Weg bleibt steinig – Inflation weiterhin ein heißes Thema

Am Dienstag ging der US-Aktienindex S&P 500 im Rahmen enttäuschender Inflationsdaten um satte 4,3 Prozent zurück. „Ohne Zweifel rufen höhere Preise und Zinssätze berechtigte Sorgen hervor, jedoch scheinen uns die Stimmung der Anleger und die Reaktionen auf neue Informationen zu düster zu sein – im Vergleich zu den beobachtbaren Tatsachen“, so Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments.

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Der gesamte US-Verbraucherindex sei zwar zurückgegangen, wenn auch weniger als erwartet, allerdings gebe die Beschleunigung des Kern-Verbraucherpreisindex (ohne Lebensmittel und Energie) Anlass zu weiteren Spekulationen. Es ‚drohe‘ nach Ansicht vieler Experten eine mögliche Zinserhöhung der Fed um weitere 75 Basispunkte noch in diesem Monat. „Über eine derartige Erhöhung wird allerdings bereits seit mehreren Wochen intensiv diskutiert“, erläutert Grüner. „Wenn Aktien aufgrund von emotionalen Krisenherden und nicht aufgrund einer wesentlich negativen Veränderung der eingehenden Informationen sinken, ist dies unserer Meinung nach ein deutliches Zeichen dafür, dass man als Anleger den berühmten kühlen Kopf bewahren sollte.“

Keine große Überraschung
Im Grunde würden die US-Inflationsdaten wenig neue oder überraschende Erkenntnisse liefern. Der Gesamtindex habe sich von 8,5 Prozent im Juli auf 8,3 Prozent verringert und sei damit hinter den Erwartungen von 8,1 Prozent zurückgeblieben. Unterstützt worden sei der leichte Rückgang von sinkenden Benzinpreisen, welche sich allerdings nicht im Kernverbraucherindex niederschlagen würden. Dieser habe sich dementsprechend von 5,9 Prozent auf 6,3 Prozent Zuwachs im Jahresvergleich beschleunigt. Die Veränderung gegenüber dem Vormonat stieg von 0,3 Prozent auf 0,6 Prozent an. „Das mag drastisch erscheinen, allerdings zeigte sich der Monatsvergleich bereits in der gesamten Phase hoher Inflation recht volatil“, so Grüner. „Aus unserer Sicht sollte man deshalb den gängigen Fehler vermeiden, ausgehend von den aktuellen Preisen auf künftige Preisentwicklungen zu schließen.“

Eingeschränkte Aussagekraft
Inflationsdaten seien sicherlich hilfreich, um Trends in verschiedenen Unterkategorien zu erkennen, aber diese Erkenntnisse seien in der Regel rückwärtsgerichtet. Wenn sich die Geldpolitik auf die Preise auswirke, geschehe dies in der Regel mit einer deutlichen Verzögerung – nach Untersuchung der Daten zwischen sechs und 18 Monaten. Daher sei das Argument, dass die Inflationsdaten vom August weitere Zinserhöhungen der Fed erforderlich machen, in vielerlei Hinsicht nicht stichhaltig. „Wir gehen davon aus, dass sich die gesamten diesjährigen Zinserhöhungen erst irgendwann im nächsten Frühjahr oder Sommer auf die Inflationswerte auswirken werden“, meint Grüner. „Unter diesem Gesichtspunkt können wir zumindest die Besorgnis über weitere große Zinsschritte der Fed verstehen.“ Wenn die Fed weiterhin in großem Stil auf die eingehenden Daten reagiere, anstatt einen maßvolleren, langfristigen Ansatz zu verfolgen, dann erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit einer überzogenen Reaktion. Unter dem Strich bleibe allerdings festzuhalten: Die Schritte der Fed sind praktisch unvorhersehbar.

Fazit 
„Die Inflation bleibt hartnäckig, für Anleger ist es deshalb empfehlenswert, ebenfalls hartnäckig zu bleiben“, resümiert Grüner. „Es sollte nicht versucht werden, die künftigen Schritte der Fed zu prognostizieren – viel eher sollten Schlüsse aus der aktuellen Marktstimmung gezogen werden.“ Sobald sich die Inflation abschwächt, könne sich die Stimmung merklich verbessern und der Blick auf die Realität werde zunehmend frei – und diese Realität sei zumindest besser, als es viele Marktteilnehmer in diesen turbulenten Tagen wahrnehmen.

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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