SCHMIDT GROUPE trauert um Antonia Leitzgen

Dominique Weber, der Ehrenpräsident des L’Ameublement français – französischer Verband der Möbelhersteller, nannte Antonia Leitzgen „eine der charismatischen Persönlichkeiten in der Geschichte unseres Berufsstandes“. Am 5. Oktober 2022 ist die Grande Dame des 1934 gegründeten Familienunternehmen in ihrem Haus im elsässischen Lièpvre mit 85 Jahren verstorben. Die Tochter des Firmengründers Hubert Schmidt wurde für ihre Tatkraft, Dynamik und Ausstrahlung nicht nur mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet, ihre verdienstvollen Leistungen brachten ihr auch die anerkennende Wertschätzung zahlreicher Wegbegleiter ein. An der Seite ihres Mannes Karl gestaltete die gebürtige Saarländerin die Entwicklung und den Erfolg der SCHMIDT GROUPE maßgeblich mit. Zudem leitet sie nach dessen Tod zwischen 1995 und 2006 die Geschicke des Unternehmens. Neben den Töchtern Anne und Caroline Leitzgen sowie den beiden Enkelkindern trauern die Geschäftsleitung und Mitarbeiter um die beliebte Seniorchefin. Antonia Leitzgen war eine Frau mit Überzeugungen. Zeitlebens zeichnete sie sich durch ein starkes Verantwortungsbewusstsein aus. „Meine Mutter war in vielen Bereichen ein Vorbild und sie stand für Werte ein, die unser unternehmerisches Handeln prägten und denen wir uns bis heute verpflichtet fühlen“, sagt Anne Leitzgen, die Präsidentin der SCHMIDT GROUPE.

Von der Pike auf dabei

Hubert Schmidt legte 1934 in Türkismühle den Grundstein für das Unternehmen. Nach Kriegsende fand das Saarland seinen Neuanfang als französisches Protektorat. Doch der Firmengründer war ab 1959 durch die erneute Zugehörigkeit des Saarlandes zu Deutschland von seiner französischen Kundschaft durch eine Grenze getrennt. So eröffnete er auch ein Werk in Lièpvre, das er später an Antonia vermachte. Die zwei anderen SCHMIDT-Betriebe in Türkismühle und Sindorf gingen an seine beiden anderen Töchter. Ein Unternehmen für jedes seiner Kinder. Das war das Vermächtnis des „Patron“, welches er damit in die Tat umsetzte. Nach einem Studium an der Handelsschule in St. Wendel und in Bad Pyrmont trat Antonia Schmidt ein einjähriges Praktikum in der Volksbank von St. Wendel an, bevor sie das Erlernte in der Praxis des Familienunternehmens anwandte: Organisation des Verkaufs, Buchhaltung, Personalfragen. Ihre bevorzugte Aufgabe jedoch war es, Küchen auf Messen und Ausstellungen zu präsentieren. Im elterlichen Betrieb lernte sie dann den aus einer Winzerfamilie stammenden Karl Leitzgen kennen, der bei SCHMIDT für seine Eltern ein Küchenbuffet in Auftrag geben wollte. Es war Liebe auf den ersten Blick – im Jahr 1967 fand die Hochzeit statt.

Eine Erfolgsstory auf Basis familiärer Werte

Das Ehepaar führte dann später den ihnen zugeteilten Betrieb in Lièpvre fort, der zur Triebfeder des raschen Unternehmenswachstums und der Internationalisierung wurde. Die beiden sahen die revolutionäre Entwicklung auf dem Gebiet der Haushalts- und Elektrogeräte voraus und produzierten anstelle von Küchenbuffets die ersten Einbauküchen. Damit begann der Erfolg von „Cuisines SCHMIDT“ in Frankreich. Im Jahr 1983 firmiert das Unternehmen unter der SALM-Gruppe, die fünf Jahre später auch das Stammwerk im Saarland übernahm – Antonia Leitzgen kam somit zu ihren Wurzeln zurück. Im Jahr 1992 startete mit „cuisinella“ eine zweite Küchenmarke speziell für preisgünstige Küchen für das wachsende Marktsegment „Junges Wohnen“, die ausschließlich in Frankreich sowie Belgien expandierte. Gleichzeitig brachte SCHMIDT ab diesem Zeitpunkt auch die erste Bad-Kollektion auf den Markt. Im Jahr 1995 musste das Unternehmen den Tod von Karl Leitzgen verschmerzen. Nun übernahm Antonia zusammen mit einem Geschäftsführer die Leitung. 1996 erhielt man als erster französischer Küchenhersteller die Qualitätszertifizierung ISO 9001. Im Jahr 2006 folgte der bislang letzte Generationswechsel. Die Schwestern Anne und Caroline übernehmen die geschäftliche Verantwortung von ihrer Mutter. In der dritten Generation führt Anne Leitzgen in der Funktion der Präsidentin das Unternehmen, während Caroline die Vorsitzende des Aufsichtsrats ist. Ab 2016 erhält die SALM-Gruppe einen neuen Namen – sie wird zur SCHMIDT GROUPE. Heute erwirtschaftet der Konzern einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro, betreibt 809 Mono-Markenstudios, produziert in sechs Fabriken und beschäftigt weltweit 7.900 Mitarbeiter. Und daran hat die Lebensleistung der Vollblut-Unternehmerin einen wesentlichen Anteil. Der Weg vom bescheidenen Handwerksbetrieb in Türkismühle in Deutschland zum Marktführer im Bereich hochwertiger Kücheneinrichtungen in Frankreich wäre ohne die Grande Dame undenkbar.

Über die SCHMIDT Küchen GmbH & Co. KG

Das 1934 in Türkismühle gegründete Familienunternehmen SCHMIDT GmbH & Co. KG gehört zur deutsch-französischen SCHMIDT GROUPE. Mit einem Werksumsatz von 719 Millionen Euro und einem Handelsumsatz von 1,91 Milliarden in 2021 ist die SCHMIDT GROUPE der fünftgrößte Küchenhersteller Europas.

Das Traditionsunternehmen und seine 1.787 Mitarbeiter in der Industrie fertigen ohne Aufpreis auf den Millimeter genaue Möbel nach Maß. Für eine individuelle Gestaltung stehen über eine Million Variationsmöglichkeiten zur Verfügung. Eine Palette von 24 Korpusfarben in Kombination mit rund 500 Frontausführungen ist ein Angebot, das sonst kein anderer europäischer Anbieter vorweisen kann. Zudem kann SCHMIDT die Design-Herausforderungen im gesamten Wohnbereich lösen – das ist in dieser Vielfalt einzigartig auf dem deutschen Möbelmarkt. SCHMIDT ist aktuell in 27 Ländern vertreten, im Handel sind rund 7.900 Angestellte tätig. Insgesamt bieten weltweit 809 Händler und 35 deutsche Partnerhäuser unter dem Motto des ganzheitlichen Wohnens auf Maß gefertigte Küchen, Badmöbel und Wohnraumsysteme an. Dabei gehören ein besonnener Umgang mit den Ressourcen und ein gelebtes Öko- Konzept zur Firmenphilosophie.

Nachhaltigkeit mit Brief und Siegel: Auch ist SCHMIDT in Europa der einzige industrielle Hersteller, der sechs Zertifizierungen vorweisen kann.

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