Vor dem 6K-Verbund liegen besondere Herausforderungen. Die Krankenhäuser in Schleswig-Holstein müssen sich neuen Realitäten stellen. Nachdem bereits die Corona-Pandemie die Kliniken vor gewaltige Herausforderungen gestellt hatte, verschärfen die Folgen des Ukraine-Krieges die Lage der Krankenhäuser weiter.
„Es ist beinahe unmöglich geworden, länger als eine oder zwei Wochen im Voraus zu planen, weil Infektionsraten und Wirtschaftsdaten eine neue Realität schaffen“, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende des 6K-Klinik-Verbundes, Dr. Roland Ventzke.
Auf einer Klausurtagung hatten sich die Vertreter der sechs großen kommunalen und gemeinnützigen Krankenhäuser mit anderen Expertinnen und Experten zwei Tage lang über die zukünftigen Herausforderungen der Gesundheitspolitik ausgetauscht und Lösungen gesucht. Dazu diskutierten sie beispielsweise mit dem Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Dr. Oliver Grundei und dem Vorstandschef der AOK Nordwest, Tom Ackermann.
Auf dem Treffen unterstrich der neue Vorstandsvorsitzende, Dr. Martin Blümke, die Forderung nach klaren politischen Vorgaben für eine zukunftsfähige Krankenhausreform und schnelle finanzielle Hilfe für die Kliniken als Ausgleich für die stark gestiegenen Energiepreise.
„Wir brauchen eine sachgerechte und zukunftsorientierte Sicherung der Ausgabensteigerungen. Diese werden zukünftig weiter eine Belastung darstellen, auch wenn der ,Doppelwumms‘ nicht mehr wirkt. Darum muss die Krankenhausfinanzierung grundlegend verändert werden. Die wirtschaftliche Stabilität der bedarfsnotwendigen Kliniken ist auch bei sinkenden stationären Fallzahlen eine gesellschaftliche Notwendigkeit“, unterstrich Dr. Blümke.
Langfristig spricht sich der Facharzt für Chirurgie, der seit vier Jahren Geschäftsführer der Westküstenkliniken in Brunsbüttel und Heide ist, für eine grundlegende Reform des Gesundheitswesens und einen Abbau von Bürokratie aus.
„Statt durch immer mehr kleinteilige Vorgaben Kliniken auf kaltem Wege aus dem Markt zu drängen, sollte die Politik eine klare Planung vorlegen, welche Leistungen wo erbracht werden sollen. Nur so werden wir zukünftig alle notwendigen Versorgungen bedarfsgerecht anbieten können, allerdings nicht mehr überall“, betont Dr. Martin Blümke und bietet der Politik Unterstützung dabei an: „Die Zukunft liegt in einer noch engeren Zusammenarbeit der Kliniken. Der 6K-Verbund wird sich aktiv mit konkreten Vorschlägen an diesem Verfahren beteiligen. Durch unsere seit Jahren gepflegte offene interne Kommunikation sind wir darauf gut vorbereitet.“
Neben Dr. Martin Blümke wurden auf der Klausurtagung auch seine beiden Stellvertreter neu bestimmt. Der Ärztliche Direktor des Friedrich-Ebert-Krankenhauses aus Neumünster, PD Dr. Andrea Pace und die Pflegedirektorin des SKK, Sabine Schmidt übernehmen die Positionen von dem Ärztlichen Direktor des Klinikums Itzehoe, Dr. Michael Kappus und der Pflegedirektorin des WKK; Sabine Holtorf.
Der scheidende 6K-Vorsitzende, Dr. Roland Ventzke, dankte seinen Mitstreitenden für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren und wünschte dem neuen Führungstrio viel Erfolg für die vor ihnen liegenden Aufgaben.
Dem 6K-Verbund gehören neben den Westküstenkliniken, dem Städtischen Krankenhaus Kiel und dem Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster auch die imland Kliniken, das Klinikum Itzehoe und das Klinikum Bad Bramstedt an.
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