„Mit der WUS-Konferenz am 10. Dezember 2021, dem internationalen Tag der Menschenrechte, haben afghanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie internationale Bildungsexpertinnen und –experten aufgezeigt, dass eine solche Alternative der Aufbau einer afghanischen Online Universität (Afghan Online University) sein kann. Dies würde nicht nur afghanischen Studentinnen in Afghanistan und in den zahlreichen Flüchtlingslagern rund um Afghanistan eine Studienmöglichkeit eröffnen, sondern auch Studierenden der geistes- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge, da diese Studiengänge nach der Interpretation der Taliban allesamt verboten, und nur noch technische Fächer und islamische Lehre erlaubt sind. Es ist dringend geboten unmittelbar der Gender-Apartheid der Taliban und ihrer Steinzeitdoktrin entgegen zu treten, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS).
Das Konzept der Afghan Online University steht bereits und die Vorlesungen könnten kurzfristig aufgenommen werden, falls die notwendige Finanzierung für die geplanten 5.000 Studienplätze mit jährlich 30 Mio. EURO gewährt würde.
Erfreulicherweise hat das EU Parlament bereits am 7. April 2022 auf Initiative der Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Frau Nicola Beer, in einem Entschließungsantrag die EU-Kommission zur Mitfinanzierung der Afghan Online University aufgefordert, aber leider ist seitens der EU-Kommission bisher keine Finanzierungszusage eingegangen. Ebenso fehlt bisher eine Finanzierungszusage seitens der Bundesregierung.
„Um die Pläne der Taliban zu durchkreuzen, Frauen vom Studium auszuschließen und Wissenschaftlerinnen ihre Berufsausübung zu untersagen, ist es dringend notwendig dass die Internationale Gemeinschaft, die EU-Kommission und die Bundesregierung das Studienangebot der Afghan Online University langfristig finanziert. Nur so ist das Menschrecht auf Bildung und das Nachhaltigkeitsziel 5 der Vereinten Nationen, Geschlechtergleichheit, auch für afghanische Mädchen und Frauen zu gewährleisten. Diese Online-Universität kann jungen Afghaninnen und Afghanen eine Zukunftsperspektive geben – und damit auch einem demokratisch orientierten Afghanistan nach der Zeit der Taliban“, so Dr. Ghawami abschließend.
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