„Die deutsche Wirtschaft durchläuft im Winterhalbjahr eine Phase der wirtschaftlichen Abkühlung und dürfte sogar in eine technische Rezession rutschen, also zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaftsleistung in Folge“, sagt Timm Bönke, Co-Leiter des Konjunkturteams im DIW Berlin. „Noch hat die deutsche Wirtschaft das Tal nicht durchschritten.“ Geraldine Dany-Knedlik, Co-Leiterin des DIW-Konjunkturteams, ergänzt: „Wenn man aber bedenkt, welchen Herausforderungen die deutsche Wirtschaft gegenübersteht und welch düstere wirtschaftliche Szenarien im vergangenen Herbst gezeichnet wurden, dann sieht der Ausblick gegen Ende des Winters wieder positiver aus.“
Nichtsdestotrotz bleibt die Lage vorerst eingetrübt. So hat etwa die Industrieproduktion zum Jahreswechsel einen Dämpfer erhalten. Besonders bei den energieintensiven Branchen macht sich die Energiekrise bemerkbar. Stützend wirkt aber, dass die Unternehmen in Deutschland nach wie vor sehr viele nicht abgearbeitete Aufträge in ihren Büchern haben, von denen sie noch eine Weile zehren können.
Von den Dienstleistungen sind gegenwärtig keine positiven Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung zu erwarten. Aufgrund der hohen Inflation sinken die Reallöhne vieler Menschen, was deren private Konsumausgaben bereits in der Weihnachtszeit gedämpft hat. Allerdings hat sich das Konsumklima zuletzt etwas aufgehellt. Zusammen mit dem weiterhin robusten Arbeitsmarkt sehen die Verbraucher*innen nun zuversichtlicher in die Zukunft. „Insgesamt bleiben die Aussichten aber dennoch verhalten“, so DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. „So zeichnen sich momentan weder ein schneller Rückgang der Inflation noch eine merkliche Erholung der Weltwirtschaft ab – beides wird die deutsche Wirtschaft weiter belasten.“
Das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) ist seit 1925 eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Es erforscht wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge in gesellschaftlich relevanten Themenfeldern und berät auf dieser Grundlage Politik und Gesellschaft. Das Institut ist national und international vernetzt, stellt weltweit genutzte Forschungsinfrastruktur bereit und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das DIW Berlin ist unabhängig und wird als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)
Mohrenstraße 58
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 89789-250
Telefax: +49 (30) 89789-200
http://www.diw.de
Pressestelle
Telefon: +49 (30) 89789-250
Fax: +49 (30) 89789-200
E-Mail: presse@diw.de