Raum für Innovationen in der Bioökonomie

Im Straubinger Ökosystem der Bioökonomie ist der Hafen Straubing-Sand der Ort, an dem Unternehmen nachhaltige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen entwickeln. Der Hafen bietet dort auf einem BioCampus in seinem Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) Büro- Labor- und Werkstattflächen. Insbesondere die Nachfrage nach Laboren für biologische und chemische Arbeiten hat in den letzten Jahren zugenommen. Um für innovative Kunden zeitnah dringend benötigte Räume anbieten zu können, hat der Zweckverband Hafen Straubing-Sand (ZVH) im Vorgriff auf die für 2025 geplante Fertigstellung des TGZ-Erweiterungsbaus jetzt 300 m² Labore und Büros in Modulbauweise geschaffen. Am Mittwoch fand die Eröffnung des neuen TGZ-Gebäudeteils „BioLab“ in Anwesenheit des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger statt.

„In Sachen Bioökonomie ist der Hafen Straubing eine erste Adresse. Deshalb schaffen wir Flächenangebote, wenn diese gefragt sind“, begründete ZVH-Geschäftsleiter Andreas Löffert die Entscheidung, vor Realisierung der TGZ-Erweiterung bereits in modulare Labore zu investieren. ZVH-Verbandsvorsitzender und Landrat Josef Laumer freute sich, dass der Hafen mit der Microbify GmbH, Fraunhofer BioCat und der MicroPyros BioEnerTec GmbH als neue Mieter im im TGZ drei spannende Akteure in Sachen Nachhaltigkeit und Bioökonomie begrüßen dürfe.
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte: „Die Bioökonomie ist eine große Chance für die heimische Land- und Forstwirtschaft. Sie steht für Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in der Region. Mit Angeboten wie dem BioLab, der geplanten biotechnologischen Mehrzweckdemoanlage ‚BioCampus MultiPilot‘ und der avisierten Erweiterung des TGZ entsteht dafür in Straubing gerade ein herausragendes Angebot. Straubing wird dadurch weiter gestärkt und von hier geht die Entwicklung aus für eine Erneuerung unserer Wirtschaft.“ Straubings Oberbürgermeister und stellvertretender ZVH-Verbandsvorsitzender Markus Pannermayr griff die im Hafen laufenden Projekte auf: „Mit dem BioLab und auch mit allen anderen Infrastrukturprojekten arbeiten wir agil, bedarfs-, und zukunftsorientiert. Wir können sagen: Die Bioökonomie hat im Hafen ein Zuhause.“

Bei einem geführten Rundgang konnten sich die knapp 30 geladenen Gäste ein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen und die drei Mieter besser kennenlernen. Micropyros BioEnerTec hat in Eigenregie in einer Werkstatt des TGZ ein modernes Mikrobiologielabor für die Analytik und Optimierung ihrer Power-2-Gas-Technologie eingerichtet. Im Erdgeschoss des BioLab-Modulbaus entwickelt der Straubinger Institutsteil BioCat der Fraunhofer IGB auf Basis von katalytischen Prozessen biogene Polymere und nachhaltige Kraftstoffe. Neben dem Hauptstandort im Stadtzentrum bezieht der Institutsteil damit seine zweite Straubinger Dependance. Im ersten Stock des Gebäudes hat Microbify Labore und Büroflächen bezogen. Das Start-up bietet Services rund um Probenahme, Kultivierung und Analyse von Mikroorganismen an, die in anaeroben, also sauerstofffreien Umgebungen, vorkommen. Unter Einsatz dieser Expertise können beispielsweise Erdgas- und Wasserstoffspeicher optimiert oder sogar grünes Erdgas hergestellt werden.

Zum Abschluss des Rundgangs resümierte Landrat Josef Laumer, dass sowohl Microbify als auch Micropyros BioEnerTec mit Archaeen arbeiten, also Mikroorganismen, die keinen Sauerstoff vertragen, und daher beide in eine sogenannte Anaerobenkammer investiert hätten. Somit stünden gleich zwei dieser sehr speziellen Apparate zur Arbeit im sauerstofffreien Raum im Hafen Straubing-Sand: „Wenn anderen die Luft ausgeht, arbeiten unsere Straubinger Bakterien fleißig weiter.“

Über die BioCampus Straubing GmbH

Die BioCampus Straubing GmbH (BCG) ist eine Tochtergesellschaft des interkommunalen Zweckverbands Hafen Straubing-Sand. Als branchenfokussierte, regionale Standortentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft arbeitet die BCG im an der Profilierung der Region Straubing als Wirtschafts- und Technologiestandort für die biobasierte Wirtschaft und industrielle Biotechnologie. Mit Instrumenten der Wirtschaftsförderung und des Innovationstransfers werden Gründungen, Neuansiedlungen und Wachstum bestehender Unternehmen in der Region Straubing unterstützt, die sich mit der stofflichen oder der energetischen Nutzung von biogenen Roh- und Reststoffen beschäftigen. Schwerpunkte der Arbeit der BCG sind Innovations-Unterstützungsleistungen für Unternehmensgründungen im Rahmen des Gründerwettbewerbs „PlanB – Biobasiert.Business.Bayern.“, die Errichtung und der Betrieb relevanter Infrastrukturen wie der BioCampus MultiPilot Demonstrationsanlage und des Technologie- und Gründerzentrums in Kooperation mit der Muttergesellschaft Zweckverband Hafen Straubing-Sand sowie die Netzwerkarbeit im Ökosystem für biobasierte Wirtschaft Straubing.

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