Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich bewertet die Zahlen mit Licht und Schatten. Zum einen würden diese die Integrationsleistung, die Vielfalt und Toleranz der Branche deutlich unterstreichen. Rund 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gebäudereinigung haben schon heute keinen deutschen Pass www.die-gebaeudedienstleister.de. Dass es fast zwei Drittel der Unternehmen dagegen nicht geschafft hätten, Menschen aus der Ukraine einzustellen, sei mit Blick auf die ohnehin angespannte Personalsituation frustrierend. Dabei begründet mehr als ein Viertel der Unternehmen (26,7 %) die gescheiterten Bemühungen mit zu hohem Bürokratieaufwand: "Wenn Behördenwirrwarr, Dauer der Bearbeitung oder fehlende Arbeitserlaubnisse für unsere Betriebe die größten Hürden darstellen, sind das hausgemachte Probleme, die die Politik schnellstmöglich abräumen muss. Mehr Tempo, weniger Bürokratie – so muss das Motto beim Thema Einwanderung lauten!", so Thomas Dietrich. Weitere Herausforderungen sind nach Aussage der Betriebe Sprachbarrieren, fehlende Unterkünfte sowie Betreuungsmöglichkeiten für Kinder.
Skepsis gegenüber 4-Tage-Woche und Bürgergeld
Ob die häufig diskutierte Vier-Tage-Woche ein zentraler Baustein für die Beschäftigtengewinnung sein kann, ist in der Branche umstritten. In der Bewertungsskala (1 = nicht vorstellbar bis 10 = sehr gut vorstellbar) liegt der Durschnitt der Meinungen mit 4,6 im Mittelfeld.
Einigkeit dagegen herrscht bei der Bewertung des neuen Bürgergelds. Auf der Skala (1 = positiv bis 10 = negativ) liegt das klare Negativurteil der Unternehmen bei durchschnittlich 8,3. Demnach bezweifelt ein Großteil, dass die Bürgergeld-Reform eine Anreizwirkung für den Arbeitsmarkt hat.
Tarifautonomie: Kritik an der "Ampel"-Koalition
Deutlich gelitten hat zudem der Ruf der Bundespolitik in Sachen Lohnfindung bzw. Tarifautonomie. Auf die Frage, ob die Unternehmen dem Wort der Bundespolitik noch trauen, sich bei der anstehenden gesetzlichen Mindestlohnrunde herauszuhalten, liegt der Durchschnitt auf der Bewertungsskala (1 = kein Vertrauen, 10 = großes Vertrauen) gerade einmal bei 2,7.
Das Gebäudereiniger-Handwerk hat aufgrund des politischen Eingriffs der Bundesregierung in den gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2022 in vorgezogenen Tarifverhandlungen mit der IG BAU www.die-gebaeudedienstleister.de seine beiden allgemeinverbindlichen Branchenmindestlöhne auf 13 Euro bzw. auf 16,20 Euro erhöht. Zum 1. Januar 2024 steigen die Tariflöhne auf 13,50 Euro bzw. auf 16,70 Euro. Der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn gehört zum Markenkern der Tarifpolitik der Unternehmen im Gebäudereiniger-Handwerk.
An der Online-Umfrage haben sich im Zeitraum vom 28. März bis 16. April 2022 bundesweit knapp 400 Mitgliedsunternehmen beteiligt.
Mit knapp 700.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind die Gebäudereiniger die beschäftigungsstärkste Handwerksbranche Deutschlands. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks vertritt als Arbeitgeber- und Dachverband die Interessen seiner knapp 2.500 Mitgliedsbetriebe, die rund 85 Prozent des Marktes repräsentieren.
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