Das vergangene Geschäftsjahr verlief für die DEVK wegen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weniger zufriedenstellend als in den Vorjahren. Das gilt für die Unternehmensgruppe insgesamt, allerdings nicht für alle Einzelunternehmen und Versicherungszweige wie die Rückversicherung. „Die Beitragseinnahmen der DEVK-Gruppe sind 2022 um 4,4 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro gestiegen“, so Gottfried Rüßmann. Der Vorstandsvorsitzende hat die Jahresbilanz wieder persönlich der Presse vorgestellt.
Rund 1,4 Millionen Neuabschlüsse
Im Neugeschäft verzeichnete die DEVK 2022 mit 836 Mio. Euro Neugeschäftsbeitrag (- 11,5 Prozent) nach drei Rekordjahren einen Rückgang. Die Anzahl der versicherten Risiken und Verträge verringerte sich auf 15,3 Mio. Damit sank der Bestand um 1,0 Prozent. Die Bruttobeiträge der DEVK-Gruppe erhöhten sich auf 4,3 Mrd. Euro (+ 4,4 Prozent).
Das inländische Erstversicherungsgeschäft der Schaden- und Unfallversicherung wuchs um 2,1 Prozent auf über 2,1 Mrd. Euro Beitrag (Branche: + 4,0 Prozent). Die Einnahmen in der Rechtsschutzversicherung entwickelten sich zufriedenstellend (+ 2,7 Prozent, Branche: + 3,0 Prozent). In der Kfz-Versicherung sanken sie leicht (- 1,1 Prozent, Branche: + 1,0 Prozent). Ausschlaggebend war hier die niedrige Zahl an Neuzulassungen und die erheblich gestiegenen Preise für Gebrauchtwagen. Im Herbst 2022 hat sich die Lage am Kfz-Markt bereits merklich entspannt, für 2023 zeichnet sich weiter eine positive Entwicklung ab.
Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherung (inklusive Pensionsfonds) sanken mit 0,7 Prozent deutlich weniger als in der Branche insgesamt (- 5,9 Prozent). Die DEVK-Krankenversicherung wuchs auf 111,6 Mio. Euro gebuchte Bruttobeiträge und verbesserte ihre Vorjahreseinnahme um 2,7 Prozent (Branche: 3,9 Prozent).
Weiter ausgebaut hat die DEVK das Geschäftsfeld Rückversicherung. Die Zahl der Kunden erhöhte sich von 753 auf 807 aus über 100 Ländern. Die gebuchten Beiträge der DEVK-Rückversicherung inkl. Echo Re aus DEVK-fremdem Geschäft lagen bei rund 786 Mio. Euro – ein deutliches Plus von 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Steuern erzielte die DEVK-Rückversicherung einen Jahresfehlbetrag von -20,0 Mio. Euro (Vorjahr: 34,3 Mio. Euro). Einfluss hierauf hatte vor allem das niedrige Kapitalanlageergebnis.
Das Volumen der Kapitalanlagen der DEVK stieg im vergangenen Geschäftsjahr um 3,1 Prozent auf 21,6 Mrd. Euro. Daraus wurde ein Netto-Kapitalanlageergebnis in Höhe von 427 Mio. Euro erzielt – das sind 37,6 Prozent weniger als 2021.
Erhebliche Preissteigerungen für Reparaturen
Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft des Konzerns inklusive des Rückversicherungs- und Auslandsgeschäfts lagen die Bruttobeitragseinnahmen mit über 3,1 Mrd. Euro erfreuliche 6,4 Prozent über dem Vorjahreswert.
Deutlich steigende Preise für Material und Personal haben die Reparaturkosten für Gebäude und Kfz erheblich erhöht. Im Schaden- und Unfallbereich verschlechterte sich das Verhältnis von Aufwendungen für Schäden und Kosten zu den Beitragseinnahmen deshalb auf rund 103 Prozent netto (Vorjahr: 96,3 Prozent). Für 2023 und 2024 erwartet die DEVK deshalb Beitragsanpassungen von 5 bis 8 Prozent. Langfristig sollen die Kosten durch automatisierte Abläufe im Sach- und HUK-Betrieb gesenkt werden. Dazu wurden bereits 7,8 Mio. Verträge ins neue Bestandsführungssystem überführt.
5 Mio. Euro Beitragsrückerstattung
2022 profitierten die Mitglieder erneut von Beitragsrückerstattungen. So erstattete die DEVK insgesamt über 5 Mio. Euro an Hausratversicherte im Verkehrsmarkt – das heißt Beschäftigte von Verkehrsunternehmen. 2023 werden sie in der Unfallversicherung Beiträge zurückbekommen, sofern sie im Vorjahr keinen Schaden hatten.
Das versicherungstechnische Ergebnis sank2022 vor Veränderung der Schwankungsrückstellung auf -14 Mio. Euro (Vorjahr: 69 Mio. Euro). Nach einer Entnahme aus der Schwankungsrückstellung in Höhe von 37 Mio. Euro (Vorjahr: 7 Mio. Euro) ergab sich ein versicherungstechnisches Ergebnis der Schaden- und Unfallversicherung von 22,5 Mio. Euro (Vorjahr: 77 Mio. Euro).
Zusammen mit den versicherungstechnischen Ergebnissen der Lebens- und Krankenversicherung sowie des Pensionsfondsgeschäfts ergibt sich ein Betrag in Höhe von 21,4 Mio. Euro (Vorjahr: 83 Mio. Euro).
Wegen stark gestiegener Abschreibungen und höherer Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen lag das Kapitalanlageergebnis der nichtversicherungstechnischen Rechnung 2022 mit 141,5 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 223,7 Mio. Euro.
Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit betrug 100 Mio. Euro (Vorjahr: 185 Mio. Euro). Nach Steuern ergab sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 35,4 Mio. Euro (Vorjahr: 92 Mio. Euro).
Branchenweiter Beitragsrückgang in Leben
Insgesamt entwickelte sich das Neugeschäft der DEVK-Lebensversicherer 2022 zurückhaltend. Im Marktumfeld des vergangenen Geschäftsjahres blieben Vertragsabschlüsse sowie Beitragsvolumen unter dem Vorjahr. Im Neugeschäft 2023 wollen die DEVK-Lebensversicherer das Ergebnis wieder verbessern, unter anderem mit der Einführung einer fondsgebundenen Ausbildungs-versicherung. Für die Zielgruppe der Eltern, Paten und Großeltern eröffnet sich damit ein neues Angebot zur finanziellen Absicherung der Kinder.
Die gebuchten Bruttobeiträge der DEVK Lebensversicherungen im engeren Sinne verzeichneten einen Rückgang um 3,1 Prozent auf 781,6 Mio. Euro (Vorjahr: 806,3 Mio. Euro). Die Beiträge der Branche gingen um 6,9 Prozent zurück.
Die Beiträge der Lebensversicherung im weiteren Sinne (inklusive DEVK-Pensionsfonds) sanken um 0,7 Prozent (Branche: – 5,9 Prozent) auf 1,1 Mrd. Euro.
97 Millionen Euro Überschussbeteiligung für Versicherte
Nach Einnahmen und Ausgaben verzeichnete die DEVK für 2022 in der Lebensversicherung einen Gesamtüberschuss von 108 Mio. Euro (Vorjahr: 128 Mio. Euro). Davon wurden DEVK-Versicherten 97 Millionen Euro als Überschussbeteiligung zugeführt.
Der DEVK Lebensversicherungsverein a.G. hält für das Geschäftsjahr 2023 seine laufende Überschussbeteiligung stabil bei 2,5 Prozent und liegt damit weiterhin über dem Branchenschnitt. Für die DEVK Allgemeine Lebensversicherungs-AG bleibt die laufende Überschussbeteiligung ebenfalls unverändert bei 1,9 Prozent.
Die Stornoquote lag 2022 mit 3,75 Prozent unter Vorjahresniveau (4,36 Prozent), der Branchen-schnitt belief sich auf 4,36 Prozent.
Die an die Versicherten ausgezahlten Leistungen stiegen um 4,9 Prozent auf 855 Mio. Euro an (Vor-jahr: 815 Mio. Euro). Bei den ausgezahlten Leistungen handelt es sich um Aufwendungen für Versicherungsfälle und Rückkäufe sowie ausgezahlte Überschussguthaben.
Ausblick 2023
Im Jahresverlauf 2023 gab es bisher wenige Unwetterereignisse, was sich positiv auf die Schaden- und Unfallversicherung auswirkt.
Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet der DEVK-Vorstand für die Gruppe einen Beitragszuwachs von 5 bis 8 Prozent.Hauptwachstumstreiber ist die aktive Rückversicherung.
Die Geschäftsberichte und den Nachhaltigkeitsbericht der DEVK finden Sie hier:
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Seit über 135 Jahren legen Versicherte in Deutschland ihre Risiken des Alltags vertrauensvoll in die Hände der DEVK Versicherungen. Von Eisenbahnern für Eisenbahner gegründet kümmert sich die DEVK heute um bundesweit rund 4,2 Millionen Kundinnen und Kunden mit mehr als 15,3 Millionen Risiken in allen Versicherungssparten. Insgesamt krempeln rund 7.500 Menschen im Innen- und Außendienst die Ärmel hoch, um schnell und tatkräftig zu helfen. Zusätzlich sind die Sparda-Banken seit vielen Jahren verlässlicher Partner. Nach der Anzahl der Verträge ist die DEVK Deutschlands viertgrößter Hausrat- sowie fünftgrößter Pkw- und sechstgrößter Haftpflichtversicherer.
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