Schon seit 2019 müssen alle, die auf der Sail Getränke oder Lebensmittel verkaufen, Mehrweg- oder biologisch abbaubare Behältnisse verwenden. „Jeder Gastronomie-Betreiber bekommt zum Beispiel Mehrwegbecher mit Sail-Motiven, so wird ein Bezug zur Veranstaltung hergestellt“, sagt Bettina Fust, kommissarische Leiterin des Hanse-Sail-Büros. „Und die Gäste können die Becher an jedem beliebigen Stand wieder abgeben.“
Recycling und Materialeinsparung
In diesem Jahr soll der Plastik- und Papiermüll weiter reduziert werden. „Wir haben erstmals Tragetaschen aus Papier erstellen lassen, die für Mitnahmeartikel verwendet werden“, so Bettina Fust weiter. Außerdem werde es das bekannte Veranstaltungsheft „Sail-Kompass“ nicht mehr in gedruckter Form und hoher Auflage geben.
„Der Trend geht ins digitale. Wir verteilen jetzt einen Faltplan mit QR-Codes, sodass die Besucher sich bequem im Internet informieren können. Dadurch sparen wir Ressourcen und reduzieren unseren CO2- Fußabdruck“, sagt Fust. Die Faltpläne sind übersichtlich, platzsparend und wurden in einer Auflage von 20 000 Stück produziert. Im Vergleich zum vergangenen Jahr werde so ca. 80 % weniger Material verwendet.
Ein gemeinsames Nachhaltigkeitskonzept
Weitergehende Ideen zu einem Nachhaltigkeitskonzept werden im Sail-Büro gemeinsam mit dem KuBuS e.V. erarbeitet. Der Rostocker Verein unterstützt die überregionale Initiative „Plastikfreie Stadt“ und hat 2022 eine Untersuchung zum Thema Müll auf der Sail aufgelegt.
„Wir haben analysiert, wo und wie viele Müllbehälter auf dem Gelände stehen und was sie enthalten“, berichtet Vereinsvorstand Samuel Drews. „Wir haben auch mit Bootseignern gesprochen, ob sie ihren Müll an Land so trennen und entsorgen können, wie sie es aus anderen Häfen gewohnt sind. Da müssen wir in Rostock noch nacharbeiten.“ Man werde in den Gesprächen mit dem Entsorger prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, auch in puncto Müllentsorgung noch nachhaltiger agieren zu können. Daran beteiligt wird auch der Rostocker Verein fint e.V. sein, der sich die Umsetzung nachhaltiger Veränderungsprozesse auf die Fahnen geschrieben hat.
Recyclete Begrüßungsbeutel und Strandtaschen
Aber bereits in diesem Jahr ist man in einigen Bereichen bereits wieder weiter als in den letzten. Für die Planen an den Zäunen werden etwa wiederverwendbare Befestigungen benutzt. „Das ist gerade hier an der Wasserkante sensibel“, erklärt Drews. „Beim Abbau landeten die Plastikteile früher auf dem Boden, und die nächste Windböe blies sie in die Warnow.“
Viele der Planen selbst, aber auch manche Flaggen lassen sich nicht in späteren Jahren wiederverwenden. Aber schon 2022 wurden aus einigen davon die traditionellen Begrüßungsbeutel für die Schiffe gefertigt. „Dabei haben wir mit dem Michaelshof in Kröpelin kooperiert, wo ja Menschen mit Behinderung arbeiten“, sagt Fust. „In diesem Jahr haben sie – außer den Beuteln – auch 70 Strandtaschen genäht, die auf der Sail verkauft werden.“
Nachhaltigkeit als Programm
Rund um die Hafenbar RostDock im Herzen des Stadthafens wird es in zudem wieder zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen geben, die sich um Nachhaltigkeit und fairen Handel drehen. Dort werde die Hanse Sail nicht nur nachhaltiger und grüner, sondern hier wird auch auf Bildung Wert gelegt. So bieten die Initiativen „Mein Hafen – Dein Hafen“, „Plastikfreie Stadt“ sowie „Fairtrade-Stadt Rostock“ Programme für Erwachsene und Kinder.
Das Nachhaltigkeitskonzept soll in den kommenden drei Jahren perfektioniert werden. „Dabei geht es auch darum, Maßnahmen nicht von oben anzuweisen, sondern die Meinungen der Menschen einfließen zu lassen“, ergänzt Samuel Drews. Dafür werden während der Sail sowohl alle Dienstleister als auch möglichst viele Gäste befragt, was sie von einer zukunftsfähigen, nachhaltigen Sail erwarten. Drews rechnet mit guter Resonanz: „Acht von zehn Menschen machen sich Gedanken ums Klima.“
Barrierefrei zur Hanse Sail
Um vielen Menschen einen Besuch der Hanse Sail gar überhaupt zu ermöglichen, gibt es schon seit Jahren Maßnahmen zu möglichst umfassender Barrierefreiheit. „Zum Beispiel wird die Eröffnungsveranstaltung im Kurhausgarten wieder von einem Gebärdendolmetscher übersetzt“, sagt Fust. „Im Umfeld aller Veranstaltungsgelände gibt es ausgewiesene Parkflächen für gehandicapte Personen. Und am Infopoint im Stadthafen können Rollstühle ausgeliehen werden.“ Dort werden auch taktile Pläne ausgelegt, um Menschen mit Sehbehinderung zu informieren. Und auch in diesem Jahr bietet die Ketsch „Wappen von Ueckermünde“ barrierefreies Mitsegeln an.
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