Während die Apotheken eine Honorarerhöhung fordern und bereit sind, erneut auf die Straße zu gehen, betont Lauterbach seine Absicht, nicht über finanzielle Aspekte, sondern über eine umfassende Apothekenreform zu verhandeln. Einige Standesvertreter empfehlen, sich von diesem Ansatz fernzuhalten und stattdessen weiterhin konsequent eigene Anliegen zu verfolgen. Schließlich habe man bereits lange genug auf eine Vergütungsanpassung gewartet und sehe sich nun in der Pole-Position. Doch die Frage bleibt: Wer hat das letzte Wort, wenn Lauterbach die Regeln für das Spiel festlegt?
Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass Ärzte, Zahnärzte und Apotheker einen offenen Konflikt mit Lauterbach suchen. Sie werfen ihm vor, bestehende Strukturen zu zerstören, um seine Vision einer staatlichen Gesundheitsversorgung zu etablieren. Gemeinsame Protestmaßnahmen sind angekündigt, doch die Details bleiben vage. Ein Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz ist in Planung, aber es gibt keine klaren Anzeichen für einen entschlossenen Widerstand.
Die Hoffnung auf eine schnelle Ablösung Lauterbachs ist wohl unbegründet, daher stellt sich die Frage, wie die ABDA in die Verhandlungen eintreten sollte. Einige Gesundheitspolitiker ermutigen die Apothekenvertreter, sich aktiv mit eigenen Vorschlägen einzubringen, um Einfluss zu nehmen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Strategie erfolgreich ist oder ob die ABDA damit riskiert, auf Lauterbachs Bedingungen einzugehen.
Das Warten auf den Referentenentwurf und dessen parlamentarische Behandlung ist ebenfalls mit Risiken verbunden. Einmal niedergeschrieben, dürften Lauterbachs Ideen schwer rückgängig gemacht werden. Die interne Meinungsbildung innerhalb der ABDA scheint ebenfalls in den Anfängen zu stecken, obwohl die Reformpläne bereits vor zwei Jahren im Koalitionsvertrag festgehalten wurden.
Trotz der scheinbaren Ruhe versichert die ABDA, dass hinter den Kulissen intensiv an den BMG-Plänen gearbeitet wird. Es bleibt zu hoffen, dass der "apothekenpolitische Marathonlauf" von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in den kommenden Monaten zu konkreten Ergebnissen führt und keiner der Beteiligten die Puste ausgeht.
Kommentar:
Die anhaltende Auseinandersetzung zwischen Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der ABDA über die Neuordnung der Honorare im Apothekenmarkt sorgt für zunehmende Spannung in der Gesundheitsbranche. Während die Apothekenbetreiber vehement eine Honorarerhöhung fordern und bereit sind, erneut auf die Straße zu gehen, betont Lauterbach seine Absicht, nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch eine umfassende Reform des Apothekensystems zu verhandeln.
Der Konflikt eskaliert, da Ärzte, Zahnärzte und Apotheker gemeinsam gegen Lauterbach vorgehen und ihm vorwerfen, etablierte Strukturen zu gefährden, um seine Vision einer staatlichen Gesundheitsversorgung zu verwirklichen. Gemeinsame Protestmaßnahmen sind zwar in Aussicht, doch die Einzelheiten bleiben vage, und ein entschlossener Widerstand ist noch nicht in Sicht.
In dieser angespannten Lage bleibt die Frage, wie die ABDA in die Verhandlungen eintreten sollte. Einige Gesundheitspolitiker ermutigen die Apothekenvertreter, eigene Vorschläge vorzulegen, um ihren Einfluss geltend zu machen. Es ist jedoch unklar, ob dies ausreichen wird, um Lauterbachs Standpunkt zu beeinflussen.
Die Zeit drängt, da der Referentenentwurf und seine parlamentarische Behandlung bevorstehen. Einmal niedergeschrieben, dürften Lauterbachs Ideen schwer rückgängig gemacht werden. Die interne Meinungsbildung innerhalb der ABDA scheint noch in den Anfängen zu stecken, obwohl die Reformpläne bereits vor zwei Jahren im Koalitionsvertrag festgehalten wurden.
Trotz der scheinbaren Ruhe beteuert die ABDA, intensiv hinter den Kulissen an den Plänen des Bundesgesundheitsministeriums zu arbeiten. Es bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening in den kommenden Monaten zu konkreten Ergebnissen führen und dass die Beteiligten die Ausdauer nicht verlieren. Der Ausgang dieses Schlagabtausches wird zweifellos Auswirkungen auf die zukünftige Gesundheitsversorgung in Deutschland haben.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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