Wirtschaft ebnet jungen Menschen mit Startproblemen den Weg in die duale Ausbildung

Ausbildung ist ein Top-Thema für die Unternehmen in der Hauptstadt. Aktuell sind tausende Plätze in den Betrieben noch unbesetzt. Unternehmen richten ihren Blick bei der Suche längst auch auf junge Menschen mit ungünstigen Startbedingungen. Diese brauchen indes Hilfe beim Übergang in die berufliche Bildung. Die Wirtschaft unterstützt diese jungen Menschen nun mit dem Pilotprojekt #Chancen.nutzen – Ausbildung für Jugendliche mit ungünstigen Startbedingungen.

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) und der Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) haben #Chancen.nutzen ins Leben gerufen, um den Übergang von der Schule in den Beruf zu verbessern. Ausgewählt sind dafür 140 junge Frauen und Männer, die aktuell die zehnte Klasse besuchen, überwiegend an Brennpunktschulen in Berlin.

Mit einer Ausbildungsmesse am Montag, den 9. Oktober im Haus der Wirtschaft in Berlin fällt der Startschuss für das Projekt #Chancen.nutzen. Dabei treffen sich die Jugendlichen und die Unternehmen zum ersten Mal und können über Ausbildungsberufe und Zukunftsperspektiven sprechen. Sie werden bei der Berufswahl und beim Weg in eine Ausbildung intensiv beraten und betreut. Auch nach dem Ausbildungsstart im Betrieb wird die Betreuung fortgesetzt, damit die Auszubildenden und die Unternehmen gemeinsam erfolgreich sind. Unterstützt werden UVB und VME von dem Unternehmen JOBLINGE, das die Potenziale der jungen Menschen intensiv analysiert und sie begleitet.

„Wir wollen mehr junge Menschen dazu motivieren, sich um unsere Ausbildungsplätze zu bewerben. Das ist eine erstklassige Grundlage für einen guten Berufsweg“, sagte UVB-Präsident Stefan Moschko. „Wir wissen aber auch, dass viele Jugendliche noch nicht optimal auf das Berufsleben vorbereitet sind. Hier setzen wir an und versuchen, gezielt Nachteile auszugleichen.“ Dies könne eine Blaupause für das gesamte Berliner Übergangssystem von der Schule in den Beruf sein. „Wir brauchen mehr Transparenz und mehr gezielte Hilfen. Oberstufenzentren und andere Anbieter müssen sich viel stärker darauf konzentrieren, die jungen Leute ausbildungsreif zu machen. Denn wir können es uns nicht leisten, Talente zurückzulassen.“

Katharina Günther-Wünsch, Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, sagte: „Junge Menschen, die eine Berufsausbildung machen wollen, sollten eine duale Ausbildung anstreben. Denn Jugendliche profitieren am meisten von der dualen Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in einer beruflichen Schule erfolgt. Ich finde das Projekt #Chancen.nutzen richtig gut, weil es Jugendliche auf ihrem Weg in die duale Ausbildung gezielt unterstützt. Es ist mein erklärtes Ziel, die Berufsorientierung an unseren Schulen weiter zu stärken – auch durch die Einführung eines 11. Pflichtschuljahres für Jugendliche, die nach der Schule noch ohne Anschlussperspektive sind.“

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