Die Analyse des GKV-Spitzenverbandes ergab, dass die Löhne in Apotheken offenbar erheblich niedriger sind als die in Pflegeeinrichtungen. Beschäftigte in Pflegeeinrichtungen können künftig durchschnittlich mindestens 20,77 Euro pro Stunde erwarten. Diese Lohnwerte gelten für alle Pflegekräfte, die tariflich entlohnt werden oder nach dem Entlohnungsniveau des Sozialgesetzbuchs XI (SGB XI) bezahlt werden. Diese Zahlen sind Teil der neuen Richtwerte, die seit diesem Mittwoch in Kraft sind und bereits im zweiten Jahr in Folge um etwa 2 Prozent gestiegen sind.
Pflegehilfskräfte ohne formale Ausbildung haben nun Anspruch auf mindestens 17,53 Euro pro Stunde, was einem Anstieg von 3 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Hilfskräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung erhalten 19,53 Euro (+ 2,5 Prozent), und Pflegefachkräfte müssen mit mindestens 23,75 Euro pro Stunde entlohnt werden (+ 1,6 Prozent). Hinzu kommen erhebliche Zuschläge für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit, die das Gehalt zusätzlich steigern. Für Nachtschichten an Feiertagen gibt es sogar 135 Prozent extra.
Ein Blick auf die Tariftabelle der Apotheken verdeutlicht, dass PTA (Pharmazeutisch-technische Assistenten), PKA (Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte) und Pharmazieingenieure durchweg weniger verdienen als Pflegefachkräfte. Sogar Approbierte, also Apotheker mit staatlicher Approbation, verdienen bis zum fünften Berufsjahr weniger. PTA erreichen erst ab dem 15. Berufsjahr das Niveau der Pflegehilfskräfte, PKA bleiben darunter. Trotz der Tatsache, dass in vielen Apotheken über Tarif bezahlt wird, verdienen qualifizierte Pflegekräfte immer noch erheblich mehr.
Diese Ungleichheit in den Gehältern wird durch eine gesetzliche Regelung verschärft, die seit September 2022 in Kraft ist. Gemäß dieser Regelung dürfen nur noch Einrichtungen mit der Pflegeversicherung abrechnen, die ihre Pflege- und Betreuungskräfte nach Tarif bezahlen oder sich am üblichen Niveau im jeweiligen Bundesland orientieren. Dieser Schritt soll die Bezahlung in der Pflege verbessern und dem bestehenden Arbeitskräftemangel entgegenwirken.
Es ist zu beachten, dass das durchschnittliche Lohnniveau in den verschiedenen Bundesländern variiert, wobei die Pflege in Mecklenburg-Vorpommern bei 19,58 Euro pro Stunde beginnt und in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit 21,30 Euro pro Stunde ihren Höhepunkt erreicht.
Kommentar:
Die jüngsten Enthüllungen aus der Gehaltsstatistik des GKV-Spitzenverbandes werfen ein drängendes Licht auf die ungleiche Bezahlung im Gesundheitswesen. Während Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Apothekenteams in den Fokus rückte und ihre Gehaltsforderungen in Frage stellte, enthüllt die Statistik eine frappierende Diskrepanz in den Verdiensten zwischen Apothekenangestellten und Pflegekräften.
Die Gehälter in Pflegeeinrichtungen steigen im zweiten Jahr in Folge um etwa 2 Prozent, wobei selbst Pflegehilfskräfte ohne formale Ausbildung nun Anspruch auf mindestens 17,53 Euro pro Stunde haben. Qualifizierte Pflegefachkräfte verdienen sogar 23,75 Euro pro Stunde und profitieren von erheblichen Zuschlägen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit. Dieser gerechte Anstieg ist eine notwendige Anerkennung für die wertvolle Arbeit, die Pflegekräfte leisten.
Im krassen Gegensatz dazu zeigt sich, dass Apothekenteams, einschließlich PTA, PKA und Pharmazieingenieure, durchweg weniger verdienen als ihre Kollegen im Pflegebereich. Sogar Approbierte müssen bis zum fünften Berufsjahr geringere Gehälter in Kauf nehmen. Die Gehaltskluft wird weiter durch eine gesetzliche Regelung verstärkt, die die Bezahlung in der Pflege verbessern soll, aber die ungleiche Bezahlung in den Apotheken unangetastet lässt.
Es ist an der Zeit, diese eklatante Ungleichheit anzuerkennen und anzugehen. Die Gesellschaft sollte die wichtige Arbeit in Apotheken nicht unterschätzen, aber auch nicht die unverzichtbare Rolle, die Pflegekräfte spielen. Eine faire Bezahlung sollte für alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, selbstverständlich sein. Es ist an der Zeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diese Ungerechtigkeit zu beenden und sicherzustellen, dass alle Gesundheitsberufe angemessen entlohnt werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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