Bagger buddeln für den Artenschutz

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Kathmandu Nepal
Freitag, Apr. 11, 2025
Anlässlich des morgigen Weltfeuchtgebietstages macht die international tätige Naturschutzstiftung EuroNatur auf erfreuliche Entwicklungen in der Saline Ulcinj in Montenegro aufmerksam. Auf einer Länge von 6,6 Kilometern nutzten Bagger das Sediment aus den Salzbecken und schichteten es zu neuen Dämmen auf. Parallel zu den Baggerarbeiten wurden auch die wichtigsten Schleusen und Pumpen wieder in Stand gesetzt. Nun ist ein kontrollierter Wasserfluss zwischen den einzelnen Becken des Salzgartens wieder sichergestellt.
Diese Arbeiten waren schon lange geplant, doch die ungeklärte Eigentumsfrage sowie das Fehlen eines geeigneten Verwaltungsorgans haben die überfälligen Maßnahmen über Jahre hinaus verzögert. Darüber hinaus trug die unkooperative Haltung des ehemaligen Direktors der Nationalparks von Montenegro, der auch die Saline Ulcinj vorübergehend verwaltete, zur Verzögerung der Restaurierungsarbeiten bei. In dieser Zeit hat die Saline Ulcinj ökologisch an Wert verloren. In den heißen Sommern der vergangenen Jahre fielen die Becken im Salzgarten teilweise komplett trocken, im Winter wurden sie regelmäßig mit Süßwasser überflutet – fatal für salzliebende Tier- und Pflanzenarten.
Diese ersten Wiederherstellungsmaßnahmen tragen dazu bei, die Saline Ulcinj im Süden Montenegros über Jahre hinaus wieder attraktiv für spezialisierte Arten wie den Queller oder Flamingos zu machen. Zudem stellen die Restaurierungsarbeiten auch einen ersten Schritt zur erneuten Aufnahme des Salzbetriebs in der Saline dar. "Ein nachhaltig wirtschaftender Salzgarten wirkt sich nicht nur positiv auf Flamingos und Co. aus, sondern schafft auch Arbeitsplätze in der Region, die über den Tourismus hinausgehen", sagt Dr. Stefan Ferger, Projektleiter bei EuroNatur. "Aufbauend auf den nun durchgeführten Arbeiten sind noch weitere Investitionen notwendig, aber der Anfang ist nach jahrelangem Ringen um den Erhalt der Saline endlich gemacht. Insofern kann die Saline Ulcinj zu einem leuchtenden Beispiel für die Verknüpfung von Naturschutz, Tourismus sowie Salzgewinnung werden."
Hintergrundinformationen:
EuroNatur ist eine gemeinnützige, international tätige Naturschutzstiftung mit Sitz in Radolfzell am Bodensee. Ziel ist der grenzübergreifende Erhalt wertvoller europäischer Natur- und Kulturlandschaften mitsamt ihrer Artenvielfalt. Hauptbestandteil der Arbeit von EuroNatur ist es, Menschen und Natur zu verbinden – die Grundlage, um einen langfristigen Erfolg der Projekte zum Schutz von Wildtieren wie Wölfen, Bären, Luchsen, Zugvögeln und ihren Lebensräumen zu erreichen.
Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur)
Westendstraße 3
78315 Radolfzell
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