Kunsthistorikerin Dr. Paula Schwerdtfeger stellt den Bildern von Jördis Samland folgende Fragen voran:Lassen sich Träume sezieren? Lassen sie sich festhalten und vermitteln? „Die Arbeiten von Jördis Samland sind Versuche, das Traumhafte in die sichtbare Welt zu transferieren. Doch die Fragmentierung ist keine Verletzung, das Sezieren keine Zerstörung. Es wird etwas freigelegt. Ein neues Körpergefühl erhält Raum. Dafür verwendet die Künstlerin eine Polaroid-Kamera.“
In ihrem Studium an der HAWK Hildesheim hat sich Jördis Samland das Arbeiten mit Sofortbildern, den Instant Pictures, erschlossen und seitdem stetig ausgebaut. Mal greift sie mit Aquarell und Tusche, die sie in das Polaroid spritzt, in den Belichtungsprozess ein. Mal arbeitet sie mit Entwicklungspaste und lässt abstrakte, kristalline Landschaften entstehen. Malerische und fotografische Verfahren vermischen sich, so auch in der Serie „Instant Pictures Unseen“. Für diese löst Samland das Sofortbild aus seiner Plastikhülle und montiert die nun geleeartige, belichtete Emulsion auf Papier. Fein säuberlich kalkuliert sie Überlagerungen, bündelt Farbigkeiten und Intensitäten. Als ließen sich die räumlichen Dimensionen der mit der Kamera erfassten Welt verschieben, werfen die dünnen Häute Falten. Doch nicht der Glitch, der technische Fehler, wird sichtbar. Vielmehr wirken die Schichten chemisch eingefangenen Lichts wie Nachbilder auf der Netzhaut.
Jördis Samland schloss ihr Studium der Gestaltung 2013 an der HAWK Hildesheim mit den Schwerpunkten Illustration, Druckgrafik und Fotografie ab. In den folgenden Jahren arbeitete sie als Grafikdesignerin und freie Künstlerin. Seit 2016 ist sie in Ateliers und Werkstätten an der Schulenburger Landstraße in Hannover tätig und nimmt an zahlreichen Ausstellungen in und um Hannover teil.
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