„Glück zu!“ am Radfernweg Mönchsweg

„Glück zu!“ So lautet der traditionelle Gruß der Müller. Wind- und Wassermühlen prägten Jahrhunderte lang die norddeutsche Landschaft. Sind es heute die modernen Windenergieanlagen, so waren es im 19. Jahrhundert allein in Schleswig-Holstein über 1000 Windmühlen, die die Kraft des Windes zum Getreidemahlen und zur Entwässerung nutzten. Am Radfernweg Mönchsweg, der quer durch die „Mühlenländer“ Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein führt, liegen zahlreiche historische Mühlen, die gut mit dem Rad erreichbar sind und meist in sehr idyllischer Umgebung stehen. Am Pfingstmontag findet der Deutsche Mühlentag statt und zahlreiche Mühlen laden zu Besichtigungen, Vorführungen sowie Kaffee und Kuchen ein. Viele Mühlen werden von örtlichen Vereinen liebevoll gepflegt und in Stand gehalten, weshalb einige der Mühlen bis heute funktionsfähig sind.

Die Mühle am Wall „Beck’s Mühle“ in Bremen ist die einzige noch erhaltene der sechs Getreidemühlen am Bremer Wall und eines der beliebtesten Fotomotive der Hansestadt. In der Mühle Oberneuland, die heute Teil des Bremer Focke-Museums für Kunst und Kulturgeschichte ist, finden am 20. Mai Führungen durch die Mühle statt. Jeden Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr kann außerdem die Ausstellung „Vom Korn zum Brot“ in der Mühle besucht werden. Die 1880 erbaute Windmühle Quelkhorn bei Ottersberg bietet neben Besichtigungen und Führungen auch einen Flohmarkt und Kunsthandwerk bei Bewirtung und Musik. Nahe Zeven steht die Wassermühle Bademühlen bereits seit 1542. Am Wochenende kann das restaurierte Backsteingebäude samt Wasserrad und malerischem Mühlenteich besichtigt werden. In Hollern-Twielenfleth an der Elbe ist die Mühle „Venti Amica“ noch in Betrieb. Sie ist eine der letzten noch gewerblich genutzten Mühlen in Norddeutschland. Mehle, Schrote, Körner und Backmischungen können auch online gekauft werden.

Im Kreis Steinburg bei Wilster lassen sich Pfingstmontag gleich zwei Mühlen nah erleben: Die Honigflether Schöpfmühle regulierte über Jahrhunderte den Wasserstand in der Wilstermarsch, was die Landwirtschaft in der Region möglich machte. Heute ist sie die letzte Entwässerungsmühle in Norddeutschland. Am Mühlentag wird die Entstehung und Entwässerung der Marschen erklärt und die Schöpfmühle in Betrieb genommen. Wenige Kilometer entfernt steht in Wilster seit 1872 die Rumflether Mühle „Aurora“, die auf Anfrage besichtigt werden kann. Am 20. Mai gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit Kuchen, Musik sowie alten Schiffen und Traktoren.

Mit der Kraft des Wassers wurde in Klein Rönnau schon seit 1342 Getreide gemahlen, erst 1960 wurde der Betrieb eingestellt. Das Mühlenhaus mit Teilen des Originalmahlwerks wurde restauriert und kann immer sonntags besichtigt werden. Auch die Hasselburger Mühle in Altenkrempe stammt aus dem 14. Jahrhundert und kann mit ihrem 2004 erneuerten Wasserrad wieder betrieben werden. An beiden Wassermühlen finden am Deutschen Mühlentag Vorstellungen des Mahlgangs statt.

In Lemkenhafen auf Fehmarn befindet sich das Mühlenmuseum rund um die Holländer-Windmühle „Jachen Flünk“, die von 1787 bis 1954 in Betrieb war und auch heute noch voll funktionsfähig ist. Die Mühle mit Speicher beherbergt heute das Mühlen- und Landwirtschaftsmuseum, das über die landwirtschaftliche Geschichte Fehmarns informiert.

Weitere Informationen zum Deutschen Mühlentag in Niedersachsen und Bremen unter www.muehlenland-niedersachsen.de/index.html sowie in Schleswig-Holstein unter https://muehlen-im-norden.de/

   

Über Mönchsweg e.V. / c/o Büro Lebensraum Zukunft

Das Motto des Mönchsweges lautet: „Mit Leib und Seele…“, sein Thema ist die Christianisierung Norddeutschlands. Auf den Spuren der ersten Mönche im Mittelalter, die das Christentum nach Schleswig-Holstein brachten, verläuft der thematische Radfernweg auf 530 km von Bremen nach Wischhafen und Glückstadt an der Elbe bis Puttgarden auf Fehmarn.

Die zentrale Geschäftsstelle als Kommunikationsplattform des Vereins nimmt die Aufgaben des Innenmarketings sowie der Vermarktung des Weges wahr. Der Erfolg des Radfernweges auf dem radtouristischen Markt soll so nachhaltig gesichert und ausgebaut werden.

Der Mönchsweg wurde 2007 in Schleswig-Holstein eröffnet. 2014 folgte die Erweiterung durch Niedersachsen nach Bremen. Die Trägerschaft liegt in Schleswig-Holstein beim Verein Mönchsweg e.V., der eng mit der Trägergemeinschaft in Bremen/Niedersachsen zusammenarbeitet.

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