- Heizbedarf ist so niedrig wie seit 20211 nicht
- Gaskosten im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gesunken
- Verbraucher*innen mit Ölheizung zahlen 20 Prozent weniger als im Vorjahr
Die gesunkenen Energiepreise und die milden Temperaturen sorgten für geringere Heizkosten in diesem Winter. Verbraucher*innen zahlten in der aktuellen Heizperiode so wenig für das Heizen wie zuletzt vor zwei Jahren.
„Verbraucher*innen, die sich vor einer hohen Heizrechnung sorgen, können wir etwas beruhigen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Die Kosten für Gas und Heizöl sind in der aktuellen Heizperiode so niedrig wie seit zwei Jahren nicht. Das gilt jedoch insbesondere für Tarife von alternativen Anbietern. Kund*innen der Gasgrundversorgung zahlen aktuell wesentlich mehr als vor zwei Jahren. Um in der kommenden Heizsaison keine Überraschung mit der Heizkostenabrechnung zu haben, sollten Verbraucher*innen ihre Kosten vergleichen und den Tarif wechseln.“
CHECK24 hat den Heizbedarf und die Heizkosten der aktuellen Heizperiode mit den Vorjahren verglichen. Als Grundlage dienen die heute vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Gradtagzahlen für April 2024, sowie die Gradtagzahlen für September bis April in den Jahren 2011 bis 2023.
Heizbedarf:
– Der Heizbedarf war in der aktuellen Heizperiode von September 2023 bis April 2024 so niedrig wie seit über zehn Jahren nicht. Ein Vergleich des Heizbedarfs seit 2011 zeigt, dass aufgrund der milden Temperaturen über den gesamten Winter noch nie so wenig Energie zum Heizen des Eigenheimes aufgebracht werden musste, wie in der aktuellen Heizsaison. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (September 2022 bis April 2023) ist der Heizbedarf um durchschnittlich zehn Prozent gesunken.
Gaskosten:
– Haushalte mit einer Gasheizung hatten in der aktuellen Heizperiode Kosten von durchschnittlich 1.747 Euro. Das sind 27 Prozent weniger als im Vorjahr. In der vorangegangenen Heizperiode mussten Verbraucher*innen im Schnitt 2.406 Euro für Gas aufwenden.
– Vor zwei Jahren lagen die Kosten bei 2.142 Euro. Aktuell zahlen Gaskund*innen im Schnitt 18 Prozent weniger.
– Seit dem 1. April liegt die Mehrwertsteuer auf Gas wieder bei 19 Prozent. Seitdem sind die Gaskosten für Kund*innen gestiegen. Zahlte ein Musterhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh im März 2024 im Schnitt noch 2.059 Euro (inkl. sieben Prozent MwSt.), liegt der Preis für dieselbe Menge Gas aktuell bei 2.319 Euro. Das ist ein Plus von 13 Prozent.
Heizölkosten:
– In der aktuellen Heizperiode betrugen die durchschnittlichen Heizkosten für eine Musterfamilie mit Ölheizung 1.694 Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Heizölkosten um etwa 20 Prozent. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Ausgaben des Musterhaushalts für Heizöl noch auf 2.109 Euro.
– In diesem Winter zahlten Kund*innen, die mit Öl heizten, im Schnitt 53 Euro weniger als Verbraucher*innen mit einer Gasheizung. In den vergangenen zwei Jahren war der Unterschied aufgrund hoher Gaspreise noch deutlicher. In der vorangegangenen Heizperiode zahlten Heizölkund*innen durchschnittlich 297 Euro weniger als Gaskund*innen. In der Heizsaison 2021 bis 2022 lag der Unterschied bei 273 Euro.
– Vor zwei Jahren zahlte der Musterhaushalt im Schnitt 1.869 Euro für das Heizen mit Öl. Aktuell muss der Haushalt neun Prozent weniger Kosten für das Heizen mit Öl aufbringen.
Heizbedarf: benötigte Menge an Heizenergie (Gas bzw. Heizöl) auf Basis der Gradtagszahlen (Differenz Rauminnentemperatur von 20 °C und dem jeweiligen Tagesmittelwert, wenn dieser unter der Heizgrenztemperatur liegt) des Deutschen Wetterdienstes (DWD); Musterfamilie mit Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas bzw. 2.000 Litern Heizöl im Referenzjahr 2011
Heizkosten: ermittelt aus dem Heizbedarf und den Preisen für die entsprechende Menge Gas bzw. Heizöl der jeweiligen Periode. Quellen der Preisdaten: CHECK24-Gaspreisindex und esyoil GmbH
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