Ohne Moos nix los

Seit diesem Schuljahr reinigen innovative Moosfilter die Luft u.a. in der Astrid-Lindgren-Grundschule in Schönefeld – ein Pilotprojekt der Gemeinde. Dahinter steckt ausgeklügelte Technik – und die Firma Green City Solutions. Wir haben mit dem Geschäftsführer Peter Sänger gesprochen.

Können Sie uns bitte kurz erklären, was genau Green City Solutions macht?

Wir entwickeln Strategien zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel. Im Besonderen haben wir eine biobasierte Klimaanlage entwickelt, die zur Entlastung stark aufgeheizter und schadstoffbelasteter Räume beiträgt und die Lebensqualität an diesen Orten verbessert.

Wir kennen beispielsweise die Grünlilie, um die Luft zu reinigen. Das funktioniert in unseren Breitengraden nur in Innenräumen. Welche Pflanze nutzen Sie?

Unser Schwerpunkt liegt auf Laubmoosen, einer Pflanzenart, die bisher wenig in Begrünungsprojekten eingesetzt wurde, aber großes Potenzial verspricht. Moose sind extrem anpassungsfähige Organismen, die seit Millionen von Jahren in der Natur vorkommen und die Vorläufer aller anderen Pflanzen sind. Wir haben einen Weg gefunden, diese Pflanzen im urbanen Kontext einzusetzen, ohne dass sie kaputt gehen oder zu pflegeaufwendig werden.

Aber es handelt sich ja nicht nur um eine Mooswand. Da steckt doch viel Technologie dahinter, oder?

Genau, das Moos ist das Sichtbare und sowohl wichtig für den ästhetischen und psychologischen Eindruck als auch für die Funktion der Luftreinigung und -kühlung aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften. Doch dahinter steckt viel Technik. Wir müssen die Luft aktiv bewegen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Daher ist eine Ventilationseinheit verbaut, die dafür sorgt, dass große Mengen heißer und verschmutzter Luft an die Moose herangeführt und durchgedrückt werden. Zudem sind Sensoren und eine Bewässerungstechnik integriert. Letztere hält das Feuchtigkeitsniveau der Moose konstant, um deren Effizienz sicherzustellen. 

Wo kann man Ihre Lösungen bereits erleben? Sie haben sie bereits an verschiedenen Orten umgesetzt.

Seit 2014 arbeiten wir an der Entwicklung, seit 2020 sind wir großflächig aktiv. In Deutschland sind unsere Lösungen in vielen Metropolen vertreten, wie in Berlin, München, Leipzig oder Stuttgart. Auch international sind wir aktiv, etwa in Großbritannien, Luxemburg und Italien.

Sie stellen in der Astrid-Lindgren-Grundschule einen CityTree auf. Warum nicht einfach einen Baum pflanzen?

Auf Schulhöfen sind freie Flächen meist knapp bemessen, und es ist oft schwierig, geeignete Orte für die Pflanzung von Bäumen zu finden. So befinden sich oft Ver- und Entsorgungsleitungen in der Erde. Ein Baum braucht viele Jahre, um sich zu etablieren und seine volle Wirkung zu entfalten, während er in der Zwischenzeit Pflege benötigt und sich in der harschen Umgebung eines Schulhofs möglicherweise nicht wohlfühlt. Alternativen wie große Verschattungselemente können sehr kostspielig werden und zusätzliche Risiken wie Verletzungsgefahr mit sich bringen.
Unsere intelligenten und innovativen Frischluftfilter auf Moosbasisbieten eine sofortige und effektive Lösung. Sie sind robust, pflegeleicht und speziell dafür entwickelt, in urbanen Umgebungen zu gedeihen. Zudem sind sie nicht nur funktional, sondern auch interaktiv und erlebbar für die Kinder. In anderen Schulen haben wir es sogar geschafft, die besonderen Moose in den Unterricht zu integrieren, zum Beispiel durch kreative Projekte wie Malwettbewerbe. Unsere Produkte können mit wenig Aufwand installiert werden und bieten eine sofortige Verbesserung der Luftqualität und Kühlung – genau das, was auf einem belebten Schulhof oft dringend benötigt wird.

Was bedeutet dieses Projekt für Sie?

Wir freuen uns besonders über dieses regionale Projekt, da es kurze Transportwege und eine nachhaltige Umsetzung ermöglicht. In der Flughafenregion wird massiv gebaut und es entstehen viele Emissionen. Unsere Lösungen tragen neben traditionellen Lösungen zu einer kleinräumlichen Entlastung bei.

Das Projekt kam durch die Vermittlung der BADC zustande. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Wir wurden durch die brandenburgische Politik auf die BADC Berlin Brandenburg Area Development Company GmbH aufmerksam. Die BADC ist ein wichtiger Netzwerkpartner in der Region, der die richtigen Kanäle kennt und weiß, wo Handlungsbedarf besteht. Gemeinsam konnten wir Projekte in der Region anstoßen, die lokal wirken und zeigen, was möglich ist.

Warum brauchen wir Projekte wie Ihres?

Nicht immer sind Flächen zum Pflanzen von Bäumen und Sträuchern vorhanden. Wir wollen mit unserer Lösung kleinräumig einen Ausgleich schaffen und sehen uns als innovativen Baustein einer integrierten Freiraumplanung. Unsere Lösung bietet auf kleiner Fläche eine hohe Leistungseffizienz und ist daher sehr wertvoll. Es geht um die Qualität von Aufenthaltsräumen.

Wie messen Sie die ökologische Qualität Ihrer Lösungen?

Der Begriff „Ökosystemdienstleistung“ ist hier entscheidend. Es ist wichtig, genau zu verstehen, welche Leistung ein Baum oder ein Moos erbringt. Ein Baum benötigt Jahre, um seine volle Wirkung zu entfalten, während unsere Mooslösungen sofort effektiv sind und eine hohe Verdunstungsleistung bieten, die zur Kühlung und Luftreinigung beiträgt. Dennoch wollen wir die Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern nicht durch unsere Mooswände ersetzen, wir wollen sie damit ergänzen.

Warum haben Sie sich in Bestensee angesiedelt?

Wir haben in Bestensee eine geeignete Gewächshausanlage gefunden, die es uns ermöglicht, unsere Moose selbst anzubauen und unsere Produkte vor Ort zu fertigen. Dadurch können wir die Qualität sicherstellen und die Nachhaltigkeit unserer Lieferkette verbessern. Bestensee bietet uns den Platz und den Gestaltungsspielraum, den wir benötigen, um unsere Lösungen weiterzuentwickeln.

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