E.On-Tochter plädiert wie bei Benzin für wechselnde Preise für Ladestrom

Die E.On-Tochter Elvah, die u.a. eine Lade-App für Elektroautos anbietet, plädiert wie beim Kraftstoff an Tankstellen auch an Ladestationen für variierende Preise. Dabei könnten die Preise etwa sinken, wenn besonders viel Solar- und Windstrom zur Verfügung steht. „Aktuell erleben wir einen Markt ohne zentrale Wettbewerbsmechanismen mit dauerhaft sehr hohen Ladepreisen, die Endkunden oft als unfair empfinden“, bemängelt Elvah-Gründer und Geschäftsführer Sören Ziems im Gespräch mit der Zeitschrift auto motor und sport. „Phasen mit hoher Verfügbarkeit von regenerativer Energie könnten mit niedrigen Preisen genutzt werden, um preisbewusste E-Auto-Nutzer zu mobilisieren. Zwar können bei hoher Nachfrage zeitweise höhere Preise auftreten, doch zeigt dies die Notwendigkeit, solche Bedingungen in der Infrastrukturplanung gezielt zu berücksichtigen.“

Dass durch variierende Preise generell die Preise zusätzlich steigen, glaubt Ziems nicht. „Durch die Einführung dynamischer Preise wird der Wettbewerb unter den Ladeinfrastrukturbetreibern gestärkt. Verbraucher können Preise vergleichen und sich für den günstigsten Anbieter entscheiden. Dies schafft Anreize für Betreiber, Strom günstig anzubieten.“ Dabei sollten die Preise „in Echtzeit über Apps, Webseiten oder direkt an der Ladestation verfügbar sein“, fordert Ziems. Auch die Gründe für Preisänderungen wie beispielsweise hohe Nachfrage oder Netzengpässe sollten transparent sein.

Redakteur: Claudius Maintz

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