Stabiler Silberpreis: Stimmungsaufschwung nach Politikwechsel in Mexiko

Der Silberpreis hält sich aktuell stabil über 30 USD nachdem Ende Oktober sogar die 35 USD angepeilt wurden. Bei Produzenten und Explorern weckt die Kursentwicklung Margenphantasien. Besonders stark hellt sich die Stimmung in Mexiko auf: Im Land mit der weltweit höchsten Silberproduktion deutet sich nach dem Machtwechsel eine zwar sanfte, aber womöglich entscheidende politische Richtungsänderung an.

Die Bohrergebnisse des Explorationsteams von Regency Silver beim mexikanischen Dios Padre-Projekt konnten sich sehen lassen. Im vierten Quartal gehörten die Bohrungen zu den fünf gehaltvollsten in Mexiko: Für ein an der Börse mit knapp 8 Mio. EUR bewertetes Unternehmen ein Meilenstein.

„Dass wir in einem so frühen Explorationsstadium die außergewöhnliche Qualität und Breite bei Dios Padre nachweisen konnten, unterstreicht das Potenzial dieses Systems“, äußerte Regency Chefgeologe Mike Tucker damals.

Dieses Potenzial wurde damals noch mit deutlich niedrigeren Rohstoffpreisen bewertet. Im vierten Quartal notierte der Silberpreis überwiegend zwischen 22 und 24 USD. Im Februar 2024 schließlich setzte die Hausse ein, die den Preis des Edelmetalls bis auf das heutige Niveau trieb.

Doch nicht nur das Preisumfeld hat sich seit den Bohrungen von Regency Silver deutlich aufgehellt, sondern auch das politische Umfeld. Der mittlerweile nicht mehr amtierende mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte seit seinem Amtsantritt 2018 einen dezidiert bergbaufeindlichen Kurs gefahren.

Bergbaufeindliche Politik in Mexiko: Kommt mit Sheinbaum die Wende?

Zunächst wurden keine neuen Konzessionen im Tagebau mehr vergeben. Schließlich wollte Obrador den Tagebau sogar ganz verbieten. Eine Ankündigung, die in der gesamten Bergbaubranche für Unruhe sorgte – nicht nur bei den Betreibern von Tagebauminen. 2023 folgte die Verstaatlichung des Lithiums im Land.

Viele Unternehmen im Land fuhren ihre Investitionen zurück. Fortuna Silver etwa, das im Süden Mexikos eine unterirdische Silber- und Goldmine betreibt, hatte den Anteil der globalen Investitionen in Mexiko innerhalb weniger Jahre von 50 % auf 10 % reduziert.

Mittlerweile sind die Geologen von Regency Silver wieder optimistischer – und zwar nicht nur im Hinblick auf die Geologie des Projekts und den Fortschritt der Exploration, sondern auch hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen.

Der Grund: Am 01. Oktober trat Mexikos neue Präsidenteín Claudia Sheinbaum ihr Amt an. Einerseits gilt sie als Ziehtochter des Ex-Präsidenten Obrador. Andererseits mehren sich die Hinweise darauf, dass der Kampf Obradors gegen den Bergbau im Land mit dem Amtsantritt seiner Nachfolgerin den Zenit überschritten haben könnte.

Am Tag ihres Amtsantritts verlas Sheinbaum eine Liste mit 100 Zielen für ihre Amtszeit. Das von Obrador vorangetriebene Verbot von Tagebauen war nicht darauf enthalten – ein Umstand, der von weiten Teilen der Bergbaubranche im Land als starkes Zeichen der Entspannung gedeutet wurde.

„Ich bin nicht sicher, ob sie im Moment bereit ist, diesen Kampf zu führen“, sagt José Sevilla-Macip, leitender Research-Analyst bei S&P Global Market Intelligence.

Es bedeutet etwas, dass Sheinbaum das geplante Verbot des Tagebaus nicht erwähne, kommentierte auch Douglas Coleman, Gründer des Mexico Mining Center und geologischer Ingenieur.

Sheinbaum ist Befürworterin der Energiewendemetalle

Coleman betont die Unterschiede zwischen Sheinbaum und Obrador. „Sie hat internationale Investoren beruhigt und ist eine große Befürworterin der Energiewendemetalle“.

Zudem glauben viele Beobachter, dass zunächst andere Themen die Tagesordnung dominieren werden. Peter Megaw – in der Vergangenheit unter anderem als Explorationschef von MAG Silver tätig – etwa verweist auf „drängendere Probleme“ wie die Drogenkartelle im Land.

Das gewichtigste Argument für ein Ende der Anti-Bergbaupolitik oder zumindest deren Abschwächung ist das mexikanische Haushaltsdefizit, das in diesem Jahr im Bereich von 5-6 % liegen dürfte. Dies schlägt sich in den Anleiherenditen nieder: Bei einer Inflationsrate von 5,5 % im vergangenen und rund 4 % in diesem Jahr liegt die Rendite mexikanischer Staatsanleihen bei fast allen Laufzeiten im zweistelligen Bereich.

Um politische Zielsetzungen zu erreichen und gleichzeitig das Defizit zu verringern, wird Geld benötigt: Geld, das der mexikanische (Silber-)Bergbau einspielen könnte. Mexiko ist weiterhin der größte Silberproduzent der Welt und förderte im Jahr 2023 6.400 Tonnen aus den Minen im Land – deutlich vor dem zweitplatzierten China mit 3.400 Tonnen. Die Silbermine Zacatecas von Fresnillo und die polymetallische Mine Peñasquito von Newmont (Mexikos größter Tagebau) zählen zu den größten Silberminen der Welt.

Es gibt viele weitere Rohstoffe im Land, darunter Gold, Kupfer, Blei, Molybdän und Zink sowie Energiewendemetalle wie Lithium. Der Silbermarkt verspricht jedoch aufgrund seiner Bedeutung für den mexikanischen Bergbau und der aktuellen Aufwärtsbewegung der Preise die besten Chancen auf Auslandsinvestitionen und Exporterlöse.

Regency Silver plant bei Dios Padre weiteres Bohrprogramm

Das Management von Regency Silver um Executive Chairman Bruce Bragagnolo und CEO Gijsbert Groenewegen ist auch deshalb optimistisch im Hinblick auf die weitere Entwicklung von Dios Padre – und bereut nicht, sich 2022 trotz der damaligen politischen Bedingungen für den Erwerb des Projekts im Wege einer Optionsausübung entschieden zu haben.

Dios Padre ist das Flaggschiffprojekt im Portfolio von Regency Silver. Das Projekt befindet sich im mexikanischen Bundesstaat Sonora zwischen Hermosillo und Chihuahua. Der Ort blickt auf eine 400 Jahre alte Bergbauhistorie zurück. Hier befand sich eine historische Silbermine, in deren Umkreis die Geologen von Regency nun nach weiteren Vorkommen suchen.

Für diesen Bereich des Explorationsgebiets – es gibt noch eine zweite Zone, die sich aber in einem früheren Erkundungsstadium befindet – konnte Regency im vergangenen Jahr bereits ein Ressourcenupdate veröffentlichen. In der abgeleiteten Kategorie wird die Lagerstätte nun auf knapp 11,4 Mio. Feinunzen Silberäquivalent geschätzt – 20 % mehr im Vergleich zur vorherigen NI 43-101-konformen Schätzung. Diese taxierte den Silberanteil an den wertvollen Metallen in der Lagerstätte auf 94 %.

Dass es sich um ein hochgradiges Vorkommen handelt, verdeutlichen die Bohrergebnisse. 1,9m mit 3.220 g/t Silber in einem Abschnitt von 32,5m mit 408 g/t Silber oder 5,2m mit 1.145 g/t Silber: Der Durchschnittsgehalt der Ressource liegt bei über 255 g/t AgEq.

Regency Silver plant deshalb ein weiteres Bohrprogramm. Im Juli wurde dazu eine 2,5 Mio. CAD schwere Privatplatzierung auf den Weg gebracht. Am vergangen Mittwoch konnte das Unternehmen nun den Abschluss einer ersten Tranche in Höhe von 1,268 Mio. CAD vermelden.

Auch wenn Unsicherheiten im Hinblick auf die mexikanische Bergbaupolitik – etwa die unter Obrador verabschiedete Justizreform und absehbare Maßnahmen zur Regulierung der Wasserressourcen des Landes – verbleiben, scheint sich der Horizont für Explorer und Produzenten im Land derzeit wieder aufzuhellen.

In Kombination mit den steigenden Silberpreisen ergeben sich günstige Szenarien, die erkennbar auch an der Börse wieder durchgespielt werden. Die Fresnillo Aktie etwa hat seit Sheinbaums Amtsantritt um etwa 10 Prozent zugelegt. Die Regency Silver Aktie hat sich seit April 2024 dagegen fast halbiert und bietet aufgrund der verbesserten politischen und spannenden geologischen Rahmenbedingungen spekulativ orientierten Anlegern aktuell interessante Einstiegchancen.

Weitere Informationen zu Regency Silver finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de
https://www.miningscout.de/minenaktien/regency-silver-corp/

Unternehmen: Regency Silver Corp.
TSX-V: RSMX
WKN: A3DK96
ISIN: CA75889D1096
Webseite: https://regency-silver.com

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