Stimmungslage erreicht zum Jahresende seinen Tiefpunkt

Im Dezember gibt das saisonbereinigte Geschäftsklima um 3,9 Punkte auf einen Wert von -36,8 Punkte nach. Dies markiert den Tiefpunkt des Kalenderjahres und ist darüber hinaus die schlechteste Bewertung der deutschen Zulieferer seit Mai 2020 – unmittelbar nach dem Ausbruch der Pandemie.

Fehlt es bei dieser Feststellung noch an Klarheit, reicht ein Blick auf die Einzelwerte. So sinkt der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im Dezember um 5,0 Punkte auf -39,1 Saldenpunkte, während sich die Erwartungen für die kommenden sechs Monate ebenfalls mit einem Minus von 2,7 Saldenpunkte auf einen Wert von -33,5 eintrüben. In beiden Fällen liegen die Einschätzungen der deutschen Zulieferer im Dezember auf ihrem Jahrestiefststand.

Die Gesamtbeurteilung des Geschäftsklimas fällt somit zum Jahresende sehr negativ aus. Zwar ist die Erwartungshaltung ähnlich schlecht wie zum Vorjahreszeitpunkt, doch erwiesen sich die zwischenzeitlichen Erwartungen an eine Verbesserung der Lage als nicht robust. Vom Juni Höchststand (-17,9 Saldenpunkte) ist man inzwischen wieder weit entfernt. Das beunruhigende hierbei ist jedoch die signifikant schlechtere Beurteilung der aktuellen Lage, die im Vorjahresmonat noch bei -12,5 Saldenpunkten gelegen hat. Vor diesem Hintergrund ist die Erwartungshaltung an eine weitere Verschlechterung alarmierend!

Die jüngsten Turbulenzen an den Strommärkten mit Preisspitzen von über 900€ pro Megawattstunde machen derweil eins deutlich: die strukturellen Probleme durch die Energiewende und die damit verbundenen Nachteile der deutschen Zuliefererindustrie sind erheblich. Diese wie weitere Herausforderungen gilt es noch vor den Neuwahlen im Februar entscheidend anzugehen. Jedoch sind auch die Strukturbrüche in den Kundenbranchen derart markant, dass sie sich nicht über Nacht durch eine neue Regierung lösen lassen werden. Die deutschen Zulieferer blicken entsprechend pessimistisch auf den Jahresstart 2025. Für viele Verantwortliche und Beschäftigte werden es dahingehend leider sorgenvolle Weihnachtstage werden.

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.
Der Chart, mit korrigierten saisonbereinigten Daten, steht zum Download unter www.argez.de zur Verfügung.

Über die ArGeZ (www.argez.de):
Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) ist eine Interessengemeinschaft, die rund 9.000 – vornehmlich mittelständisch geprägte – Zulieferunternehmen mit rund einer Million Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von 244 Milliarden Euro vertritt. Sie wird getragen von den Wirtschaftsverbänden:
• WirtschaftsVereinigung Metalle e.V., Berlin | www.wvmetalle.de 
• Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e.V., Düsseldorf | www.guss.de 
• Aluminium Deutschland e.V., Düsseldorf | www.aluminiumdeutschland.de 
• Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., Frankfurt a.M. | www.wdk.de 
• Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V., Frankfurt a.M. | www.tecpart.de 
• Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., Düsseldorf/Hagen | www.wsm-net.de 
• Industrieverband Veredlung-Garne-Gewebe- Technische Textilien, Frankfurt | www.ivgt.de 

Weitere Informationen finden Sie unter www.argez.de

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