Entscheidungsprozess: immer komplexeres Geflecht widerstreitender Interessen
Die ästhetische Gestaltung ist nach wie vor der Bereich, in dem Architekten die größte Entscheidungsgewalt haben –allerdings treffen die deutschen Planenden etwas weniger häufig die endgültige Entscheidung als die meisten ihrer europäischen Kolleginnen und Kollegen, wie die Studienergebnisse belegen. Grundsätzlich gilt allerdings überall mehr denn je: Der Entscheidungsprozess am Bau besteht mehr denn je aus einem Zusammenspiel verschiedener Interessengruppen – eine Entwicklung, die sich seit der vorigen Erhebung 2022 intensiviert hat, die von der USP Marketing Consultancy, dem Mutterunternehmen von BauInfoConsult, regelmäßig vorgenommen wird.
Entscheidungen im Schatten der Budgets
Was sich in den letzten zwei Jahren ebenfalls geändert hat: Die Rolle der Architekturbüros als definitive Entscheider über die Materialwahl bei Fassaden, Tageslichtlösungen und Wandbau ist deutlich zurückgegangen. Bauherren und Bauunternehmen dominieren die Materialauswahl mehr denn je.
Besonders hierzulande lässt sich noch ein weiterer Trend feststellen: Gerade, wenn über die konkreten Baumaterialmarken entscheiden wird, die im Projekt verwendet werden sollen, schrumpft die Entscheidungsmacht auf der Architektenseite. Besonders deutlich: Jedes dritte befragte Büro in Deutschland geht davon aus, bis 2026 noch weitaus weniger in diese Entscheidung involviert zu sein als aktuell.
In Wirklichkeit determiniert der Preisdruck auch alle anderen Gruppen im Bauprojekt
Weitere Ergebnisse der Studie machen deutlich: Vor allem der zunehmende Preisdruck führt dazu, dass häufig eine günstigere Alternative gewählt wird, als es vom Architekturbüro ursprünglich vorgesehen war. Das ist allerdings nicht nur für die befragten Architekturprofis bitter sein. Durch den Zwang zur günstigeren Lösung wird in Wirklichkeit ja auch die Wahlfreiheit der Bauherren und Auftragnehmer erheblich reduziert. Eine Senkung des gegenwärtigen Rekordniveaus bei den Baukosten wäre zweifellos im Sinne aller Beteiligten am Bau – nicht nur aus architektonischer Perspektive.
Über die Studie: European Architectural Barometer Q3 2024 – DMU in the Construction Industry
Das neue Architektenbarometer (Ausgabe Q3 2024) der USP-Gruppe widmet sich der Decision-Making-Unit (DMU) in der Bauwirtschaft. Die Studie beleuchtet, wie die Entscheidungsprozesse in der Baubranche aus der Sicht europäischer Architekten aktuell funktionieren. Die Ergebnisse machen die Faktoren sichtbar, die wichtige Entscheidungen und das Zusammenspiel verschiedener Interessengruppen beeinflussen.
Die Resultate der Erhebung liegen insgesamt für 8 europäischen Länder vor (neben Deutschland UK, Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande, Belgien und Polen). Der Bericht für Deutschland mit Ergebnissen aus 125 Interviews mit deutschen Architekturbüros kann für 600 € zzgl. MwSt. bei BauInfoConsult bezogen werden – die Vollversion mit 925 Interviews mit Architekturbüros in 8 Ländern (UK, D, F, E, I, NL, B, PL) ist für 1.850 € zzgl. MwSt. erhältlich. Für Bestellungen, Rückfragen zur Studie oder weiteren Bezugsoptionen können an info@bauinfoconsult.de gerichtet werden.
BauInfoConsult ist ein auf die Bau-, Installations- und Immobilienbranche spezialisiertes Unternehmen. Wir analysieren laufend Marktdaten und Informationen zur deutschen Baubranche und erstellen auf Grundlage eigener Markterhebungen Analysen und Prognosen zu aktuellen Bautrends und Entwicklungen, die als Grundlage für Ihre marktrelevanten Entscheidungen herangezogen werden können. Um immer einen Überblick über aktuelle Marktentwicklungen zu haben, können Sie sich auf www.bauinfoconsult.de für unseren kostenlosen Newsletter einschreiben.
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