Schneezauber ohne ins Schlittern zu geraten

Ein Winterurlaub kann ein wunderbares, wenngleich oft teures Erlebnis sein, das unvergessliche Erinnerungen schafft. Doch leider passieren auch während der schönsten Reise oft Missgeschicke, die den Urlaub weniger erfreulich machen. Die ARAG Experten geben daher einige Tipps, wie man die typischen Winterurlaub-Fails vermeiden kann, und verraten, wie der Ausflug in den Schnee auch mit kleinem Geldbeutel möglich ist.

Schlecht vorbereitet auf Kälte und Schnee
Ein häufiger Fehler vor allem bei weniger erfahrenen Winterurlaubern ist eine unzureichende Vorbereitung auf die winterlichen Bedingungen. Das kann schnell unangenehm werden, wenn man nicht die richtige Kleidung dabei hat. Zudem warnen die ARAG Experten, dass gerade in den Bergen die Wetterbedingungen plötzlich umschlagen können, was die Situation zusätzlich erschwert. Daher sollten sich Winterurlauber vorab gut über das Wetter am Zielort informieren. Neben funktionaler, wetterfester Kleidung wie Thermohosen, wasserdichten Stiefeln und Handschuhen sind auch zusätzliche Schichten und eine gute Winterjacke unerlässlich. Clever ist bei der Kleiderauswahl das Zwiebelprinzip, bei dem mehrere dünne Schichten übereinander angezogen werden. Sie halten besser warm als eine dicke Schicht und können, sollte der Träger ins Schwitzen kommen, nacheinander ausgezogen werden.

Fehlende oder falsche Ausrüstung
Besonders bei Wintersportarten wie Skifahren, Snowboarden, Airboarden oder Schlittenfahren ist die richtige Ausrüstung entscheidend. Häufige Fehler sind dabei Skischuhe, die nicht richtig passen, falsche Bindungen oder eine unzureichende Ausrüstung, wie z. B. fehlender Helm oder Skibrille. Ein guter Ausstatter oder Ski-Verleih vor Ort kann helfen, die richtige Ausrüstung zu wählen. Apropos Helm: Auch wenn er in den meisten Ländern auf der Skipiste nicht vorgeschrieben ist, empfehlen die ARAG Experten dringend, einen Skihelm zu tragen, um das Risiko einer Kopfverletzung auszuschließen. Eine Übersicht der ARAG-ASU (Auswertungsstelle für Skiunfälle in Kooperation mit der Stiftung für Sicherheit im Skisport ) zeigt, wie viele unterschiedliche Verletzungen man sich auf den Pisten zufügen kann.

Stürze und Verletzungen durch falsches Verhalten
Besonders Anfänger sind oft von Stürzen betroffen. Ein häufiger Fehler ist es, die eigenen Grenzen zu überschätzen und zu schnell zu fahren oder schwierige Pisten zu wählen, ohne über die nötigen Fähigkeiten zu verfügen. Dies kann zu Stürzen mit bösen Verletzungen führen. Daher sollte das Terrain immer entsprechend der eigenen individuellen Erfahrung und Fitness ausgesucht werden. Gerade in unbekannten Gebieten sollte man sich an den präparierten Pisten oder Wegen orientieren und sich nicht zu riskanten Abfahrten hinreißen lassen.

FIS-Regeln gerichtlich anerkannt
ARAG Experten betonen, dass es auch auf der Piste Verkehrsregeln gibt: die sogenannten FIS-Regeln . Benannt nach dem internationalen Skiverband Fédération Internationale de Ski gelten diese Regeln weltweit. Auch wenn die FIS-Regeln offiziell nicht als Gesetz angelegt sind, gilt ihre Nichteinhaltung als Verstoß gegen die allgemeine Sorgfaltspflicht. Gerichte ziehen die Befolgung oder Missachtung durchaus in Prozessen heran.

Der Preis ist (zu) heiß?
Dass Skifahren immer teurer wird und gerade in der Hochsaison die Preise steil nach oben gehen, ist keine Überraschung. Dabei gilt: Je beliebter ein Skigebiet, desto teurer wird der Spaß im Schnee. Da hilft auch frühes Buchen wenig. In manchen Skigebieten könnte sich allerdings die Online-Buchung von Skitickets einige Tage oder sogar Wochen im Voraus lohnen. Hier sollten Skifans einen Blick auf die Internetseite ihrer Destination werfen. Ein Tipp der ARAG Experten: Kleine, weniger bekannte Skigebiete, z. B. in Osteuropa, bieten oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als etwa Ischgl oder Zermatt. Eine weitere Sparmöglichkeit könnten Pakete wie „Sleep & Ski“ sein, bei denen Skipass und Unterkunft zu annehmbaren Preisen gebündelt werden. Auch Mehrtageskarten sind in der Regel günstiger als Tageskarten. Allerdings geben die ARAG Experten dabei zu bedenken, dass Wetter und Erholungspausen die Nutzung einschränken könnten. Wem der alpine Spaß zu teuer ist, könnte Alternativen wie Langlauf, Rodeln oder Winterwandern ausprobieren. Sie sind eine günstigere Option, die ebenfalls winterlichen Spaß bietet.

Wintercamping: kostengünstige Alternative?
Wintercamping kann eine kostengünstige Alternative zum klassischen Hotelurlaub sein. Aber die Auswahl an Campingplätzen, die auch im Winter geöffnet haben, ist gering. Gleichzeitig steigt die Beliebtheit vom winterlichen Camping. Daher raten die ARAG Experten, sich für die Auswahl des Campingplatzes etwas Zeit zu nehmen und sich frühzeitig um eine Reservierung zu kümmern.

Worauf müssen Wintercamper achten?
Wollen Wintercamper auch Ski fahren, sollte der Platz möglichst Trockenräume für die Skiausrüstung anbieten, so dass die nasse Kleidung keinen wertvollen Platz im Wohnmobil wegnimmt. Ansonsten sind beheizte Sanitäranlagen und ein gut erreichbarer ganzjährig geöffneter Supermarkt wichtig. Zudem sollte ein Gasflaschen-Tausch auf dem Campingplatz möglich sein, weil der Gasverbrauch im Winter natürlich hoch ist. Das gleiche gilt für den Strom: Da man in dieser Jahreszeit mehr Zeit im Fahrzeug verbringt und deutlich mehr Strom für Licht, Kühlschrank und Co. benötigt, sollte der Stellplatz über einen festen Außenstromanschluss verfügen und das Stromkabel frostsicher sein.

Zudem raten die ARAG Experten, niemals ohne Winterreifen zu reisen. Die empfohlene Profiltiefe liegt bei vier bis fünf Millimetern (mm); in Österreich ist sogar eine Mindestprofiltiefe von vier mm gesetzlich vorgeschrieben.

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