Schichtweise zum neuen Dach?

Kann ein altes Dach mit einer Beschichtung wieder wie neu werden? Es ist zumindest verlockend, was, in manchen Anzeigen oder per Werbeprospekt im Briefkasten versprochen wird. Schön wär’s, wenn das wirklich so einfach geht.

Zwar käme niemand ernsthaft auf die Idee, ein altes Auto würde durch eine Lackierung wieder zum Neuwagen. Doch beim Dach scheint alles anders zu sein.

In der Werbung der Dachbeschichter werden in Hochglanzfotos noch hochglänzendere Ergebnisse von Beschichtungen präsentiert. Doch Dach-Fachleute wie Norbert Hain vom Landesinnungsverband des Hessischen Dachdeckerhandwerks, warnen vor übertriebenen Hoffnungen: „Eine Dachlackierung kann keine Neueindeckung ersetzen.“ Norbert Hain weiß, dass nicht selten schon bei der Vorbereitung zur Dachbeschichtung Schäden entstehen.

„Wenn Unqualifizierte ein Dach zur Hochdruckreinigung betreten, können schon dadurch ernsthafte Schäden an der Eindeckung herbeigeführt werden.“ Auch die Dachreinigung und anschließende Beschichtung ist allenfalls meist eine „optische Korrektur“, denn die überdeckten Bereiche werden weder gereinigt noch beschichtet. Überdeckungen entstehen praktisch bei jeder Dacheindeckung mit Ziegeln und Dachsteinen durch die Überlappung der einzelnen Elemente.

Ist die Beschichtung dann als alles überdeckende „Haut“ aufgebracht, kann schon der nächste heftige Windstoß die ersten Haarrisse entstehen lassen. Die Elemente der Eindeckung bewegen sich untereinander bei Windsog. In diese feinen Risse kann Feuchtigkeit eindringen, die beim ersten Frost gefriert und die Risse weiter vergrößert. Dahin ist dann oft die teuer bezahlte „Dach-Lackierung“.

„Die einzig sinnvolle Farbgebung bei Ziegeldächern ist die Engobe oder glänzende Edelengobe, die direkt bei der Herstellung eingebrannt wird“, erklärt der Weilburger Dach-Experte. Und er warnt besonders vor der Bearbeitung asbesthaltiger Eindeckungen oder Wandbekleidungen. Eine solche nachträgliche Bearbeitung ist nämlich gesetzlich verboten.

Aber nicht nur Dachbeschichtungen sind mit großer Skepsis zu betrachten. Auch bei Haustürangeboten für vermeintliche Dach-Überprüfungen oder Sanierungen ist größte Vorsicht geboten. Hier sind nicht selten dubiose mobile Handwerkerkolonnen am Werk, die schlechte Leistungen zu überhöhten Preisen anbieten. Auch die Reinigung von Solarmodulen wird derzeit verstärkt angepriesen. Auch hier kann es durch fachlich unqualifizierte Betriebe zu Schäden an der Solaranlage kommen – besonders wenn zum Zweck der Reinigung das Dach oder gar die Module betreten werden.

„Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte stets Vergleichsangebote einholen, sich nicht zur Unterschrift an der Haustüre drängen lassen und im Zweifel bei der regionalen Dachdecker-Innung einen Rat einholen.“ Dort gibt es auch die Adressen qualifizierter Dachdeckerbetriebe – ebenso wie online unter www.hessendach.de

Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Hessen

Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Hessen vertritt als berufsständische Organisation die Dachdecker-Innungsbetriebe in den 18 angeschlossenen hessischen Dachdecker-Innungen. Sitz des Verbandes ist in Weilburg.

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