„Das ist eine gute Nachricht für die Ortenau und ich danke Herrn Minister Strobl für die hohe Förderung“, zeigte sich Landrat Frank Scherer über die Millionenzuwendung erfreut. Nachdem im Oktober die völlig unverständliche Entscheidung des Bundes, die Breitbandförderung bis Jahresende auszusetzen für viel Unsicherheit gesorgt habe, sei die nun gesicherte Landesförderung für bereits laufende Ausbauvorhaben ein wichtiges Signal, betonte Scherer.
Die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG, die für die Gesamtkoordination des Glasfaserausbaus in 47 von 51 Gemeinden der Ortenau verantwortlich zeichnet, hat in den vergangenen gut zwei Jahren bereits für zahlreiche Einzelvorhaben in 31 Kommunen Förderanträge gestellt, um besonders unterversorgte Gebiete, Bildungseinrichtungen sowie Gewerbegebiete ans Turbo-Internet anzuschließen. „Ich freue mich sehr über dieses wichtige Etappenziel“, bestätigte auch Josef Glöckl-Frohnholzer. Für mehr als zwei Drittel der Vorhaben lägen nun die Zuwendungsbescheide des Bundes sowie des Landes vor: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr schießt über das Bundesförderprogramm Breitband in der Regel 50 Prozent der Investitionskosten zu, die nachgelagerte Förderung des Landes nochmals 40 Prozent. „Insbesondere in den Außenlagen und abseits gelegenen Schwarzwaldtälern ist der Glasfaserausbau ohne diese umfassende staatliche Unterstützung nicht machbar“, betonte der Geschäftsführer.
Die Zuwendungsbescheide des Landes beziehen sich auf Einzelvorhaben in Achern, Oberkirch, Ottenhöfen, Oppenau, Gengenbach, Berghaupten, Oberharmersbach, Zell am Harmersbach, Biberach, Fischerbach, Hausach, Wolfach, Oberwolfach, Gutach, Hornberg, Mühlenbach, Hofstetten, Schuttertal, Steinach sowie Friesenheim und Lahr.
Der geförderte Glasfaserausbau in der Ortenau soll in einer ersten Ausbauphase jene Adressen erreichen, die bisher mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde Downloadgeschwindigkeit zu den sogenannten weißen Flecken auf der Breitbandlandkarte zählen. In Phase 2, die bis 2024 abgeschlossen werden soll, gelte es die sogenannten grauen Flecken (weniger als 100 Megabit pro Sekunde im Download) zu erschließen, erläuterte Glöckl-Frohnholzer. Das Gesamtinvestitionsvolumen für diese beiden Phasen liege bei gut 230 Millionen Euro. Die Tarife für die einzelnen Internetdienstleistungen werden durch Vodafone Deutschland als Pächterin des öffentlich geförderten Netzes angeboten, das weiterhin in Besitz der öffentlichen Hand bleibt.
Für jene Adressen, die derzeit mit mehr als 100 Megabit pro Sekunde im Downloadbereich versorgt sind, greife die staatliche Förderung in der Regel nicht. Hier komme das hybride Ausbaumodell der Breitband Ortenau zum Tragen, das eine passgenaue Kombination aus staatlich gefördertem sowie einem eigenwirtschaftlichen Ausbau durch private Telekommunikationsdienstleister vorsehe, erläuterte Josef Glöckl-Frohnholzer.
Sowohl beim eigenwirtschaftlichen wie beim geförderten Ausbau erfolge die Verlegung der Hausanschlüsse in der Regel kostenlos bzw. zu einem reduzierten Preis, so Glöckl-Frohnholzer weiter. Im Rahmen der GiGa | Ortenau-Strategie sollen durch eine Kombination aus staatlich gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau bis zum Jahr 2026 rund 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet sein.
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