Da eine Zwangsstörung oft das komplette Umfeld einbezieht, ist der Leidensdruck nicht nur bei den Kleinsten riesig, sondern auch die Eltern und Geschwister wissen nicht, wie sie mit dem ritualhaften Denken und Verhalten ihrer Angehörigen umgehen sollen. „Um Konflikten möglichst aus dem Weg zu gehen, lässt sich die Familie dann häufig in die Zwangsrituale einbeziehen und hält sie damit aufrecht. Eltern sehen sich in einer besonders gespaltenen Situation: Wenn von ihnen keine Unterstützung kommt, fühlt sich das betroffene Kind nicht verstanden und nicht geliebt. Einige von ihnen werden daraufhin sogar verbal und körperlich aggressiv. Lassen sich die Eltern hingegen auf die Zwänge ein, fördern sie den Fortbestand der Erkrankung. Je länger dieser Zustand anhält, umso mehr verstrickt sich die gesamte Familie in dieses Hamsterrad und die Gefahr steigt, dass sich die Symptome chronifizieren. In dieser Zwickmühle nehmen Eltern auch tiefenpsychologische und andere Therapieformen in Anspruch, deren Wirksamkeit bislang nicht nachgewiesen ist“, meint Antonia Peters und appelliert abschließend: „Kinder sind unsere Zukunft, deshalb braucht es für sie schnellstmöglich zusätzliche ambulante Behandlungsmöglichkeiten mit erwiesener Wirksamkeit. Wir fordern im Namen aller Betroffenen mit psychischen Erkrankungen mehr Kassensitze für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten mit verhaltenstherapeutischer Ausbildung. Denn es darf nicht sein, dass wir Familien mit einer solchen Bürde übersehen und sie im Stich lassen“.
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