Dekarbonisierung für Nutzfahrzeuge: ZF stellt elektrischen Hochdrehzahl-Luftkompressor für Brennstoffzelle sowie Partnerschaft mit Liebherr vor

  • Mit einer weiteren Innovation für mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge forciert ZF die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs
  • Weltpremiere: ZF präsentiert einen modularen und skalierbaren Luftkompressor für brennstoffzellenbetriebene Nutzfahrzeuge
  • In einer neuen Entwicklungskooperation mit Liebherr wird ZF die Strategie der „Next Generation Mobility“ mit fortschrittlichen Brennstoffzellen-Kompressorsystemen für Nutzfahrzeuge vorantreiben

Um die Dekarbonisierung der Nutzfahrzeugindustrie zu forcieren, kündigt die ZF-Division für Nutzfahrzeuglösungen (CVS) die Weltpremiere eines Schlüsselproduktes für die Elektromobilität an. Ein neu entwickelter Luftkompressor versorgt die Brennstoffzelle zuverlässig mit einer hohen Luftmenge, um eine effiziente chemische Reaktion zur Stromerzeugung zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem Produktsegment „Aerospace & Transportation“ der Liebherr-Gruppe wird ZF die Entwicklung und den Einsatz dieser Technologie beschleunigen. Beide Partner werden fortschrittliche Brennstoffzellen-Luftkompressorsysteme für ihren jeweiligen Kundenkreis entwickeln, wobei ZF exklusiv den Nutzfahrzeugbereich bedienen wird. 

„Die Dekarbonisierung der Nutzfahrzeugindustrie erfordert einen technologieoffenen Ansatz“, sagt Dr. Peter Laier, Mitglied des ZF-Vorstands und verantwortlich für die Unternehmensbereiche Nutzfahrzeuglösungen und Industrietechnik. „In unseren Szenarien erkennen wir auch eine signifikante Anzahl von Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb auf unseren Straßen. Vor allem im Fernverkehr werden die zusätzlich benötigte Batterieladezeit und Reichweite einen Brennstoffzellen-Ansatz erfordern.“

„Wir nutzen die Kompetenzen von ZF bei der Entwicklung von elektrischen Antrieben und peripheren Systemen sowie auf unser einzigartiges Know-how bei der Systemintegration. Die Nutzfahrzeugindustrie wird bei der Dekarbonisierung eine Schlüsselrolle im Verkehrssektor einnehmen. Unsere neue Partnerschaft mit Liebherr gibt einen zusätzlichen Schub, um die Entwicklung von Brennstoffzellenantrieben voranzutreiben“, ergänzt Dr. Laier.

ZF-Weltpremiere: Elektrischer Hochdrehzahl-Luftkompressor für Brennstoffzellen
Da die Leistung und Effizienz von Brennstoffzellensystemen von einer zuverlässigen Luftversorgung abhängt, ist der Kompressor eine der Schlüsselkomponenten in Hochleistungs-Brennstoffzellensystemen. Liebherr-Aerospace & Transportation SAS verfügt über mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung auf dem Gebiet der Turbomaschinen mit hoher Leistungsdichte und hohen Drehzahlen – insbesondere der Luftlagertechnologie -, die ursprünglich aus Anwendungen aus der Luftfahrt stammt. Darüber hinaus hat Liebherr bereits mehrere Applikationen für den Automobilbereich entwickelt.

Durch die neue gemeinsame Entwicklungsvereinbarung von ZF und Liebherr für fortschrittliche Brennstoffzellen-Luftkompressoren wird ZF eine breite Palette von Fahrzeugplattformen mit einem modularen, kompakten und skalierbaren Design unterstützen. Der für den NFZ-Einsatz optimierte Kompressor bietet aufgrund seiner Luftlagerkonstruktion eine Reihe von Vorteilen, darunter Ölfreiheit, extrem hohe Motordrehzahlen und damit eine hohe Leistungsdichte und effizienten Betrieb. Die Zuverlässigkeit über den gesamten Lebenszyklus des Kompressors, selbst bei den anspruchsvollsten Anwendungen in schweren Nutzfahrzeugen, ist ein zentraler Schwerpunkt der ZF-Entwicklungsarbeit.

„Dank der neuen Partnerschaft mit Liebherr und die Einbindung des Know-hows und der Kompetenz in unsere Lösungen kann ZF die Marktreife von Brennstoffzellen-Kompressoren für Nutzfahrzeuge deutlich verkürzen“, ergänzt Claus Umnus, Leiter der Produktlinie Chassis Technology in der ZF-Division für Nutzfahrzeuglösungen.

„Liebherr-Aerospace kann auf mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Klimasystemen zurückblicken, bei denen der Kompressor das Herzstück des Systems bildet und keine Kältemittel verwendet werden“, sagt Dr. Klaus Schneider, Chief Technology Officer bei Liebherr-Aerospace & Transportation SAS. „Diese Systeme, die auf der Luftlagertechnologie basieren, befinden sich an Bord vieler Verkehrsflugzeuge und Jets rund um den Globus. Auch in Zügen kommt diese Technologie zum Einsatz. Seit Anfang der 2000er Jahre wurde diese Kompressortechnologie auf den Automobilmarkt übertragen, um sie in Brennstoffzellen-Antriebssystemen einzusetzen.“

Die Entwicklungsvereinbarung mit Liebherr ist die jüngste Partnerschaft der ZF-Division CVS, um ihre eMobility-Strategie für Nutzfahrzeuge voranzutreiben. 

Über die ZF-Division CVS
Die ZF-Division Commercial Vehicle Solutions (CVS) gestaltet die Zukunft der Ökosysteme des gewerblichen Verkehrs mit. Unsere Mission ist es, der bevorzugte globale Technologiepartner der Nutzfahrzeugindustrie zu sein. Durch die leistungsstarke Kombination der ZF-Kompetenz im Bereich Nutzfahrzeugsysteme, des umfangreichen Technologieportfolios und der globalen Aktivitäten bedient die Division die gesamte Wertschöpfungskette der Nutzfahrzeugindustrie. Auf dem Weg der Automobilindustrie in eine zunehmend autonome, vernetzte und elektrifizierte (ACE) Zukunft entwickelt, integriert und liefert die ZF-Division CVS Komponenten und fortschrittliche Steuerungssysteme, die dazu beitragen, Nutzfahrzeuge und Flotten sicherer und nachhaltiger zu machen. CVS vereint die ehemaligen ZF-Geschäftsbereiche Commercial Vehicle Technology und Commercial Vehicle Control Systems, die nach der Übernahme von WABCO durch ZF im Frühjahr 2020 entstanden sind.

Über die Firmengruppe Liebherr
Die Firmengruppe Liebherr ist ein familiengeführtes Technologieunternehmen mit breit diversifiziertem Produktprogramm. Das Unternehmen zählt zu den größten Baumaschinenherstellern der Welt. Es bietet aber auch auf vielen anderen Gebieten hochwertige, nutzenorientierte Produkte und Dienstleistungen an. Die Firmengruppe umfasst heute über 140 Gesellschaften auf allen Kontinenten. In 2022 beschäftigte sie mehr als 51.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete einen konsolidierten Gesamtumsatz von über 12,5 Milliarden Euro. Gegründet wurde Liebherr im Jahr 1949 im süddeutschen Kirchdorf an der Iller. Seither verfolgen die Mitarbeitenden das Ziel, ihre Kunden mit anspruchsvollen, innovativen Lösungen zu überzeugen und zum technologischen Fortschritt beizutragen.

Über die ZF Friedrichshafen AG

ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern und liefert Systeme für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. ZF lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln: In den vier Technologiefeldern Vehicle Motion Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und Elektromobilität bietet ZF umfassende Produkt- und Software-Lösungen für etablierte Fahrzeughersteller sowie für neu entstehende Anbieter von Transport- und Mobilitätsdienstleistungen. ZF elektrifiziert Fahrzeuge unterschiedlichster Kategorien und trägt mit seinen Produkten dazu bei, Emissionen zu reduzieren, das Klima zu schützen und die Mobilität sicherer zu machen.
Im Jahr 2022 hat ZF mit weltweit rund 165.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 43,8 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen ist an 168 Produktionsstandorten in 32 Ländern vertreten.
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