- Opel beweist eindrucksvoll: Elektrischer, lokal emissionsfreier Rallyesport funktioniert problemlos
- ADAC Opel Electric Rally Cup: Bewährte Serientechnik im harten Rallye-Einsatz
Die wohl wichtigste Erkenntnis des ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ lautet: Elektrischer Rallyesport funktioniert unproblematisch – Opel beweist dies bereits seit dem Jahr 2021 mit den Fahrzeugen und der Ladeinfrastruktur genauso wie mit dem Ablauf der gesamten Rallye. Ein sportlicher Wettbewerb, der Spaß macht und auf die Zukunft ausgerichtet ist. Die am Cup beteiligten 100 kW/136 PS starken, technisch identischen Opel Corsa Rally Electric sind robust, schnell und zuverlässig, die Cup-Wertungsläufe hart umkämpft.
Die positive Wahrnehmung für den weltweit ersten elektrischen Rallye-Markenpokal steigt stetig, nicht zuletzt auch im Ausland. Davon zeugen auch Teilnehmer aus sieben verschiedenen Nationen (Deutschland, Österreich, Frankreich, Niederlande, Spanien, Schweden und Rumänien), die in der aktuellen Saison um Punkte, Preisgeld und Trophäen kämpfen. Die diesjährigen Wertungsprüfungen finden in fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Tschechien) statt. Bewerber für weitere Auslands-Gastspiele in der Saison 2024 stehen im wahrsten Sinne des Wortes Schlange.
Top-Kombination: Eindrucksvolle Performance und hohe Zuverlässigkeit
Die flotten Opel-Stromer glänzen auf den diversen Schotter- und Asphalt-Pisten mit eindrucksvoller Performance. Dank 260 Newtonmeter Drehmoment, ausgewogenem Fahrwerk und einer sehr ausgewogenen Balance liegen die Wertungsprüfungs-Zeiten der seriennahen Markenpokal-Fahrzeuge teilweise auf dem Niveau der rund 30 kW/40 PS stärkeren Rally5-Autos. Bei der Rallye Vosges Grand-Est im Juni verloren die Elektro-Renner auf die mehr als 154 kW/210 PS leistenden, konventionell angetriebenen Rally4-Boliden im Schnitt nur zwei Sekunden pro Kilometer!
Auch die Dauerhaltbarkeit der Opel Corsa Rally Electric ist bemerkenswert. Bis dato hat der ADAC Opel Electric Rally Cup 20 Veranstaltungen absolviert. Einschließlich der diversen Einsätze als Vorausfahrzeuge sowie der Testevents für die Teams lagen bisher rund 2.000 intensivste Wertungsprüfungs-Kilometer sowie mehr als 5.000 Kilometer auf den Verbindungsetappen an. Der Dauerläufer im Feld, ein Test- und Einsatzfahrzeug von Opel Motorsport, hat in dieser Zeit 13.000 Kilometer im Renntempo abgespult. Dabei zeigen sich bisher auch jene Komponenten, die unverändert aus dem Serienfahrzeug stammen, wie etwa Batterie, Inverter und Elektromotor, als höchst verlässlich.
Vor allem die Hochvolt-Batterie trotzte problemlos den Strapazen der harten Rallye-Einsätze. Eine Analyse der 50 Kilowattstunden fassenden Batterie-Einheit des angesprochenen Testträgers ergab eine noch immer anliegende Speicherkapazität von 96 Prozent. Die Sorge mancher Außenstehender, nach zwei Jahren oder noch früher stünde ein Austausch der Batterie an, hat sich als unbegründet erwiesen. „Wir gehen von einer Haltbarkeit der Akkus von 20.000 WP-Kilometern aus, nach heutigen Erkenntnissen eher noch mehr. Das entspricht mindestens 15 durchschnittlichen Rallye-Jahren oder der achtfachen Strecke an gefahrenen Straßenkilometern im normalen Alltagsbetrieb. Da ist die Batterie definitiv kein limitierender Faktor für die Lebensdauer der Fahrzeuge“, betont Opel Motorsport-Chef Jörg Schrott.
Mit Erfahrung: Kontinuierliche Weiterentwicklung von Fahrzeug und Konzept
Seit seinem Rallye-Debüt wurde der Corsa Rally Electric kontinuierlich weiterentwickelt. Das hohe und sofort anliegende Drehmoment des Serienmotors und die extrem harten Belastungen durch Sprünge, Wellen und Cuts im Rallye-Einsatz machten Anpassungen im Bereich der Kraftübertragung erforderlich. Anstelle des ursprünglich eingesetzten Torsen-Differenzials kommt nun eine Lamellensperre zum Einsatz. Auch die Antriebswellen wurden verstärkt, die Getriebe modifiziert. Darüber hinaus erfolgten zahlreiche Optimierungen der Software der Fahrzeuge, insbesondere in Bezug auf das Batteriemanagement. „Indem wir die Batterien nun permanent im optimalen Temperaturfenster halten, konnten wir nicht nur die Reichweite unserer Autos verlängern, sondern auch die Ladeperformance verbessern“, erklärt Jörg Schrott. Der Ladevorgang von 20 auf 80 Prozent „State of Charge“ geht nun in rund 25 Minuten vonstatten.
Konzeption und Umsetzung der Ladeinfrastruktur stellten generell eine der größten Aufgaben der gemeinsamen Pionierleistung von ADAC und Opel dar. „Die stetige Weiterentwicklung sämtlicher Komponenten dieses Projekts war ein komplexer und vielschichtiger Prozess, insbesondere beim Thema Laden“, sagt Jörg Schrott: „Wir haben mit jeder Veranstaltung, mit jedem Kilometer dazugelernt. Das Ergebnis ist, dass wir heute auf den Serviceplatz kommen, die Infrastruktur steht, die Teams stecken die Ladekabel in die Charging Cubes, und der Strom fließt mit 100 kW. Alles funktioniert problemlos – und das europaweit und unter den stetig wechselnden Bedingungen im Rallyesport sowie den regionalen Besonderheiten.“
Aus dem ambitionierten, einer gemeinsamen Vision entsprungenen Pionierprojekt ist so in den gut vier Jahren seit dem ersten Entwurf ein hochattraktiver Rallye-Markenpokal entstanden, der Zuschauer und Teams gleichermaßen begeistert. Denn abseits der nackten Zahlen und Fakten bleibt eine weitere wichtige Erkenntnis: Elektrischer Rallyesport funktioniert nicht nur – er sorgt für große Emotionen ohne Emissionen.
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