„Für Wohnungsbauunternehmen ist diese Entwicklung brandgefährlich. Denn wenn die auf dem Markt erzielten Baupreise nicht mehr kostendeckend sind, kann dies die Existenz gefährden und im schlimmsten Fall eine Insolvenzwelle auslösen,“ warnt der Verbandschef. Schon im ersten Halbjahr sei die Zahl der Insolvenzen im Wirtschaftszweig Bau von Gebäuden um 39 Prozent, bei den Bauträgern für Wohngebäude sogar um 43 Prozent gestiegen. Hinzu komme, dass im September im Rahmen des ifo Konjunkturtests schon jedes vierte der befragten Unternehmen des Bauhauptgewerbes, welche überwiegend im Rohbau tätig sind, gemeldet hätte, dass die Baupreise im Wohnungsbau nicht mehr Selbstkosten deckend seien, der höchste Wert seit 2011.
Müller: „Wir hoffen zwar, dass sich der aktuelle Rückgang der Rohbaupreise positiv auf die Nachfrage im Wohnungsbau auswirken und das Nachfragedefizit teilweise ausgeglichen wird. Angesichts der nach wie vor hohen Zinskosten sind wir aber skeptisch. Der Wohnungsbau braucht deshalb ein massives Zinsverbilligungsprogramms für Gebäude mit Effizienzstandard EH55: Dadurch können bereits fertiggeplante Wohnungsbauprojekte angestoßen, neuer Wohnraum geschaffen und der Baubranche Planungssicherheit gegeben werden. Denn das wesentliche Problem in dieser Krise ist, dass es den Investoren schlicht und ergreifend an Liquidität fehlt.“
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