Schon vor einigen Wochen hatte Lauterbach das Thema durch sein "Impulspapier" ins Rampenlicht gerückt, ohne offensichtlich vorherige Konsultation. Das jüngste Treffen im Bundesgesundheitsministerium (BMG) wurde von einer interessanten Mischung an Anwesenden und Abwesenden geprägt. Die Abda, der Bundesverband Deutscher Apothekerverbände, war durch Professor Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Pharmazie, vertreten. Bemerkenswert war jedoch das Fehlen jeglicher Standesvertreter der Ärzteschaft, wobei stattdessen Dr. Benny Levenson, ein angesehener Kardiologe aus Charlottenburg und enger Vertrauter von Lauterbach, sprach. Für die Krankenkassen nahm Barmer-Chef Professor Dr. Christoph Straub teil.
Das Fehlen der Ärzteschaft bei diesem Treffen könnte auf anfängliche Empörung seitens des Hausärzteverbandes und der Bundesärztekammer über Lauterbachs Pläne zurückzuführen sein. Sie betonten, dass Apotheken keine Ersatz-Arztpraxen sein dürfen. Lauterbach erklärte jedoch, dass Missverständnisse mittlerweile ausgeräumt wurden und der Hausärzteverband nun an den Umsetzungsvorschlägen mitarbeiten wird. In seiner Rede hob er hervor, dass es im Gesundheitswesen weniger um Machtkämpfe als vielmehr um effektive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren gehe.
Lauterbach würdigte die Apotheken als entscheidende Ressource für seine Pläne. Sie sind leicht zugänglich und verfügen über umfassendes Fachwissen. Er verwies auf erfolgreiche Modellprojekte wie "Armin" und betonte, dass die Einbindung der Apotheken keineswegs politischen Zugeständnissen geschuldet sei, sondern ein lang gehegter Plan von ihm, Apotheker stärker in die Gesundheitsvorsorge einzubeziehen.
Der Bundesgesundheitsminister erwartet eine breite Beteiligung von Apotheken an den Herz-Kreislauf-Checks und plant eine Aufklärungskampagne, bei der die Apotheken eine Schlüsselrolle spielen sollen. Trotz des Fernbleibens der Ärzteschaft beim Treffen betonte Lauterbach die Bedeutung einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Praktikern in diesem wegweisenden Projekt.
Professor Dr. Martin Schulz begrüßte die Initiative und betonte, dass es hier nicht nur um Früherkennung, sondern auch um langfristige Betreuung gehe. Wichtiger sei die Kooperation von Experten statt Konfrontation. Er unterstrich, dass das Apothekenwesen insgesamt gestärkt werden müsse, um neben der Grundversorgung auch neue Aufgaben wie Prävention übernehmen zu können.
Lauterbach erklärte zudem, dass bereits bei der Vorsorgeuntersuchung U9 für Kinder im Alter von fünf Jahren Bluttests durchgeführt werden sollen, um familiär bedingte Fettstoffwechselstörungen aufzudecken. Solche Störungen könnten zu erhöhten Cholesterinwerten führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. In den Altersgruppen 25, 35 und 50 sollen systematische Untersuchungen auf Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und unerkannten Diabetes durchgeführt werden. Die Krankenkassen werden gezielt Personen in diesen Altersgruppen informieren, jedoch bleibt die Teilnahme freiwillig.
Lauterbach betonte, dass diese Maßnahmen die Kosten im deutschen Gesundheitssystem senken werden, da sie teure Behandlungen in späteren Stadien von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern können.
Kommentar:
Bundesgesundheitsminister Lauterbachs Initiativen zur Früherkennung und Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Apotheken sind ein bedeutender Schritt für die Gesundheitsvorsorge in Deutschland. Seine Entschlossenheit, Apotheken stärker in die Präventionsarbeit einzubeziehen, ist lobenswert. Dies zeigt, dass er nicht nur die akute medizinische Versorgung im Blick hat, sondern auch langfristig denkt.
Die Tatsache, dass das Treffen im Bundesgesundheitsministerium eine breite Zustimmung von Apothekern und Krankenkassen, einschließlich namhafter Vertreter wie Professor Dr. Martin Schulz und Barmer-Chef Professor Dr. Christoph Straub, gefunden hat, unterstreicht die Relevanz dieser Maßnahmen. Es ist erfreulich zu sehen, wie verschiedene Teile des Gesundheitssektors zusammenarbeiten, um die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern.
Die Anfangsbedenken der Ärzteschaft sind verständlich, aber die Bereitschaft des Hausärzteverbandes, an der Umsetzung mitzuwirken, ist ein positiver Schritt in Richtung Kooperation und eine bessere Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung.
Die Idee, frühzeitig Herz-Kreislauf-Checks in Apotheken durchzuführen und Bluttests bei Kindern im Rahmen der U9-Untersuchung einzuführen, zeigt ein starkes Engagement für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die geplante Informationskampagne und die freiwillige Teilnahme in den Altersgruppen 25, 35 und 50 sind kluge Schritte, um die Beteiligung zu fördern und die Kosten langfristig zu senken.
Alles in allem sind Lauterbachs Maßnahmen ein vielversprechender Schritt in Richtung einer verbesserten Gesundheitsvorsorge in Deutschland und verdienen die Unterstützung der Bevölkerung und des Gesundheitssektors.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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