Neue Kieler Kiezgrößen gefunden!

Nach Abschluss des Bürger*innen-Votings und dem Entscheid der Fachjury steht das finale Ranking unter den drei Finalist*innen des Wettbewerbs „Kiezgröße gesucht“ fest. Die ersten Beiden können sich über eine Förderung durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ freuen, wodurch die Konzepte bis Ende August 2025 mit deutlich günstigeren Mietkonditionen an den Start gehen und das gesparte Geld in die Entwicklung des Geschäftsmodells stecken können.

Spitzenreiter in beiden Abstimmungen und damit auch Gesamtsieger des dritten „Kiezgrößen“-Wettbewerbs ist das Konzept BROTHERS. Als „großer Bruder“ des etablierten Support-Stores, dem Skate-Spezialisten in der Kehdenstraße, richtet sich das Brüderpaar Helge und Ole Bachmann an eine Klientel, die zwar nicht mehr Generation Z, aber immer noch lässig ist. Die Kund*innen erwartet ein cooler Store mit urbaner und zeitgemäßer Streetwear sowie Accessoires und kuratierten Outdoor-Artikeln. Auch nachhaltige Marken sollen stärker in den Fokus genommen werden. Regelmäßige Events und Aktionen, die das Quartier und die Community stärken, runden das Gesamterlebnis ab. „Wir freuen uns sehr über den ersten Platz und wollen uns als Erstes bei Allen bedanken, die bei dem Voting für uns abgestimmt haben! Uns hat in den letzten Wochen so viel positives Feedback erreicht, das motiviert uns sehr. Jetzt freuen wir uns auf die nächsten Schritte und hoffen, voraussichtlich Ende April den neuen Shop im Kehden-Küter-Kiez eröffnen zu können“, äußert sich Helge Bachmann zur erfolgreichen Bewerbung. Dabei haben die Bürger*innen die Einschätzung der Fachjury beim Online-Voting mit 70,2 Prozent der insgesamt 2.018 eingegangenen Stimmen klar bestätigt.

An zweiter Stelle und damit ebenfalls förderfähig folgt KUGELRAUSCH. Aktuell noch ein inhabergeführter Online-Fachhandel für hochwertigen Christbaumschmuck mit Sitz in Kronshagen, wagt Inhaber Thomas Bader nun den Gang in die Kieler Fußgängerzone. Mit seinem hochwertigen und breiten Sortiment bis hin zu sehr extravaganten Stücken, bedient er eine Nische, die sich auch in anderen Großstädten finden lässt. Insbesondere Tourist*innen wertschätzen alles rund um das Thema „German Christmas“ auch außerhalb der Hochsaison kurz vor Weihnachten. Thomas Bader glaubt an sein Konzept und möchte von Vornherein mehr bieten als den reinen Abverkauf der Produkte. „Wir freuen uns sehr, mit unserem Konzept den zweiten Platz erlangt zu haben. Nun sind wir gespannt, von den Einschätzungen des Expertenteams zu hören, um dann zu entscheiden, wo und in welchem Umfang wir mit Kugelrausch in der Kieler Innenstadt durchstarten werden."

Das RADIO-CAFÉ hatte mit 23,8 Prozent der Stimmen beim Bürger*innen-Voting sogar den zweiten Platz erlangt, jedoch zog hier die Fachjury ihr Veto und sah noch Nachbesserungspotenzial beim Wirtschaftsplan und einigen Details in der Umsetzung. Grundsätzlich erhielt Ideengeber Axel Schön aber auch von den Expert*innen viele Punkte für sein Konzept und wurde darin bestärkt, das Format weiterzuverfolgen: „Wir feilen gerne weiter. Für uns war der Wettbewerb dennoch ein guter Gradmesser und hat viele neue Leute auf uns aufmerksam gemacht“.

Für die beiden Gewinnerkonzepte könnte es nun schnell gehen. „Da sowohl Brothers als auch Kugelrausch Präferenzen bei den verfügbaren Ladenflächen angezeigt haben, hoffen wir auf eine schnelle Einigung mit den Vermietern“, beschreibt Janine Streu von Kiel-Marketing den nächsten Schritt. Als Verantwortliche für das Ansiedlungsmanagement im Stadtmarketing begleitet sie den Kiezgrößen-Wettbewerb vom ersten Tag an: „Seit 2022 hat der Wettbewerb über drei Runden sechs Gewinner*innen hervorgebracht. Die Konzepte bestachen oft vor allem durch ihre Einzigartigkeit und den Mut, Werte wie Nachhaltigkeit, Qualität und lokales Engagement in den Vordergrund zu stellen. Ohne Förderung hätten sich die meisten von ihnen eine Geschäftseröffnung nicht getraut“.

Dass das Steigbügel-Prinzip der Förderprogramme funktionieren kann, zeigt die Entwicklung von derHeimathafen, der ersten Kieler Kiezgröße. Mit Auslauf der Förderung wechselt der frisch gekürte „Lieblingsladen 2023“ zwar seinen Standort, bleibt aber in der Innenstadt und feiert zum Kieler Umschlag seine Wiedereröffnung in der Holstenstraße 65. Mit den Eröffnungen der beiden neuen Kiezgrößen ist, nach einigen Umbauten, Anfang des zweiten Quartals zu rechnen.

Durch das Förderprogramm “Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren” des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) stehen der Landeshauptstadt Kiel bis Ende August 2025 für die Anmietung von Ladenflächen zur “Ansiedlung zukunftsweisender Nutzungen“ noch 190.000 Euro brutto zur Verfügung. Hinzu kommen 30.000 Euro brutto für die Unterstützung bei der baulichen Herrichtung der Räumlichkeiten. Die Umsetzung dieser Maßnahme erfolgt federführend durch das Ansiedlungsmanagement bei Kiel-Marketing in Kooperation mit der Immobilienwirtschaft und der Wirtschaftsförderung.

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