Trotz der neuen Gesichter in den ärztlichen Leitungspositionen wird die Klinik Hoher Meißner ihr Spezialprofil bei der Rehabilitation von Patienten mit neuromuskulären und orthopädischen Erkrankungen sowie Motoneuronenerkrankungen beibehalten und mit weiteren Angeboten noch ausbauen. Im Bereich Orthopädie wird die seit Jahren etablierte spezialisierte Ausrichtung auf die Rehabilitation von Menschen mit einer Conterganschädigung in bewährter Form weiterbestehen.
„Wir sind überzeugt, mit den beiden neuen Chefärztinnen zwei hoch qualifizierte Medizinerinnen gefunden zu haben, die den hervorragenden Ruf unserer Klinik langfristig sichern und weiter ausbauen werden“, so der Kaufmännische Leiter Andree Vennen.
Mit Dr. Yvonne Bauer übernimmt eine erfahrene Neurologin die Chefarztposition in der Abteilung Neurologie. Die gebürtige Mühlhäuserin, die in Göttingen Humanmedizin studierte, hat ihre Facharztausbildung im thüringischen Mühlhausen absolviert und war am dortigen Hufeland-Klinikum bis 2020 als Chefärztin in der Stroke Unit tätig. Anschließend übernahm sie die chefärztliche Leitung der Neurologie in der Werra-Meißner-Klinik Eschwege, von wo sie im Jahr 2022 an die Klinik Hoher Meißner in Bad-Sooden-Allendorf und damit in den Reha-Bereich wechselte.
Nach mehr als zwei Jahren Einarbeitung auf Augenhöhe durch den scheidenden Chefarzt Dr. Carsten Schröter fühlt sich die 52-Jährige Mutter dreier erwachsener Kinder bestens auf die neuen Herausforderungen vorbereitet: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt die Fachärztin für Neurologie, die Mitglied in der klinischen Kommission für Motoneuronen- und Neuromuskuläre Erkrankungen in der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und zugleich auch Mitglied im medizinisch-wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) ist.
Dank der intensiven Verbindungen der Klinik Hoher Meißner als assoziierte Klinik auch zum renommierten Neuromuskulären Zentrum der Universitätsmedizin Göttingen sind dies beste Voraussetzungen, an die langjährig erfolgreiche Arbeit von Dr. Schröter anzuknüpfen und das Spezialprofil der Klinik in der Rehabilitation von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen noch weiter zu schärfen. „Mit der Einführung von Diagnosewochen für Patienten mit sehr seltenen neuromuskulären Erkrankungen möchte ich besondere Akzente setzen. Hier soll den Patienten die Möglichkeit gegeben werden, sich zu vernetzen und noch gezieltere Informationen zu ihren Erkrankungen zu bekommen“, erläutert Dr. Bauer ihre Pläne, die sie gemeinsam mit dem hochspezialisierten Therapeuten-Team umsetzen möchte.
Eine Klinik, die medizinisch und menschlich Maßstäbe setzt
Für Katja Biel bedeutet die neue Rolle als Chefärztin der Orthopädie/Unfallchirurgie eine „spannende Herausforderung und eine große Ehre“. Sie wird die bestehenden Spezialisierungen der Abteilung fortführen und ausbauen, um in Zukunft eine noch höhere Versorgungsqualität zu erreichen.
Die Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie war zuvor seit 2023 Leitende Oberärztin in einem Orthopädischen Rehazentrum. Zwischen 2010 und 2014 arbeitete sie in der Unfallchirurgie des Klinikums Werra-Meißner in Eschwege, bevor sie 2015 an die Orthopädische Klinik Hessisch-Lichtenau wechselte, wo sie seit 2019 als Oberärztin tätig war. „Seit meinem Studium brenne ich für die Orthopädie und Unfallchirurgie“, beschreibt Katja Biel ihre Motivation. Zugleich habe sie in ihrer Laufbahn immer deutlicher gemerkt, wie zentral gerade Nachsorge und Reha für das weitere Leben der Patientinnen und Patienten seien. Daher zeigt sich die neue Chefärztin überzeugt: „Es ist wesentlicher Teil unserer Aufgabe, Menschen nicht nur in akuten Situationen zu helfen, sondern sie auch langfristig auf ihrem Weg zurück in den Alltag zu begleiten.“
Ihr erklärtes Ziel ist es, die Klinik Hoher Meißner als führende Einrichtung in der Orthopädie und Rehabilitation weiter zu stärken und strategisch auszubauen. Ein Schwerpunkt ihrer künftigen Arbeit nach außen wird sein, die Zusammenarbeit mit den Zuweisern gezielt auszubauen. Eine enge Abstimmung und Kooperation mit den Zuweisern biete die Möglichkeit, die Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie die medizinischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern. Aus Biels Sicht ist es wichtig, die Netzwerke der Klinik weiter zu stärken – nach außen wie auch innerhalb der Wicker-Gruppe. „Außerdem liegen mir die Themen Digitalisierung, Modernisierung und Weiterbildung besonders am Herzen“, so Biel weiter.
Intern möchte Biel als Chefärztin die Exzellenz in der Organisation fördern und damit sicherstellen, dass neben den medizinischen Spitzenleistungen auch ein offenes und freundliches Miteinander gelebt wird, um für die Patientinnen und Patienten ein ganzheitliches Behandlungsangebot zu schaffen. Wertschätzung, Teamarbeit und ein klarer Fokus auf die Patientenbedürfnisse sind dabei aus Perspektive der neuen Chefärztin elementar. Biel weiter: „Meine Vision ist eine Klinik, die medizinisch und menschlich Maßstäbe setzt.“ Wirtschaftlichkeit spiele dabei selbstverständlich eine wichtige Rolle, aber oberste Priorität bleibe die Behandlungsqualität, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle.
Dass die Klinik Hoher Meißner für neue Talente eine attraktive Arbeitgeberin ist – und gleichzeitig langjährige Mitarbeitende durch kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten unterstützt – möchte Biel in Zukunft noch deutlicher machen. „Sie alle sollen spüren, dass wir gerade in unserer ländlichen Region hervorragende Karrierechancen und eine hohe Lebensqualität bieten.“
Besonderer Dank für langjähriges Engagement
Den scheidenden Chefärzten Dr. Carsten Schröter und Dr. Volker Stück dankte der Kaufmännische Leiter Andree Vennen für ihr langjähriges großes Engagement. „Sie beide haben maßgeblich dazu beigetragen, die Klinik Hoher Meißner zu einem renommierten Spezialanbieter für neurologische und orthopädische Rehabilitation mit überregionaler Strahlkraft zu machen.“ Dr. Schröter, der im Jahr 2000 als Chefarzt an die Klinik Hoher Meißner gekommen war, blickt mit Dankbarkeit und Freude auf seine Zeit in der ärztlichen Leitungsposition zurück. Er habe seitens der Geschäftsführung Vertrauen, Zeit und Freiraum bekommen, um die Neurologische Abteilung zu entwickeln. „Das war ein Prozess, eine lange Reise“, so Dr. Schröter, der nun in den Ruhestand geht. Alle Mitarbeitenden der therapeutischen Abteilungen, der Pflege und all der anderen Klinikbereiche hätten ihm dabei über fast ein Vierteljahrhundert mit ihren Ideen, Anregungen und ihrem Engagement zur Seite gestanden. „Ein Meilenstein war die Herausgabe der Januarausgabe 2012 der Fachzeitschrift Neurologie & Rehabilitation mit diversen Beiträgen aus unserem Haus zu Neuromuskulären Erkrankungen“, erinnert sich Dr. Schröter. Hier sei die herausragende Expertise der Klinik Hoher Meißner fachintern sowie nach außen besonders deutlich geworden. Anerkennung durch Muskelzentren wie dem an der Universitätsmedizin Göttingen und durch Selbsthilfeorganisationen sowie Berufungen in medizinisch-wissenschaftliche Beiräte und Kommissionen folgten. Die große Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten spiegelte sich in hohen Belegungszahlen und langen Wartezeiten. „Der erfolgreiche Aufbau der spezialisierten Neurologischen Rehabilitationsabteilung war ein Zusammenwirken aller Mitarbeitenden auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt“, so das Fazit von Dr. Schröter.
Dr. Volker Stück, seit 2008 als Leitender Oberarzt und seit 2018 als Chefarzt in der Orthopädie/Unfallchirurgie der Klinik Hoher Meißner tätig, dankte ebenfalls für die gute Zusammenarbeit im Haus und das familiäre, teamorientierte Arbeitsklima. Er habe immer gern in dieser Klinik gearbeitet und freue sich, dass es gelungen sei, mit Frau Biel eine exzellent qualifizierte Nachfolgerin für seine Position zu finden. Als besondere Meilensteine und Erfolge bezeichnet Dr. Stück den Ausbau dreier Abteilungen: der Abteilung zur Reha frisch operierter Patienten in der Anschlussheilbehandlung, der Abteilung von Unfallverletzten, vor allem aber der Abteilung zur Reha von Dysmeliepatienten – insbesondere von Menschen mit Conterganschädigungen.
Unter der Ägide von Dr. Stück war es gelungen, die Klinik Hoher Meißner zu einem der ersten multidisziplinären medizinischen Kompetenzzentren für Menschen mit Conterganschäden zertifizieren zu lassen. In den Folgejahren kamen die aktive deutschlandweite Netzwerkbildung mit anderen Contergan-Kompetenzzentren und ein intensiver Kontakt zur bundeseigenen Kölner Conterganstiftung hinzu, außerdem medizinische Fachbeiträge und Weiterbildungen junger Ärzte im Bereich der Landesärztekammer Hessen.
Ihre guten Wünsche für die Nachfolgerinnen verbanden beide scheidenden Chefärzte mit dem Appell, das freundliche und unterstützende Miteinander im Team der Klinik Hoher Meißner weiterhin zu pflegen, die vorhandenen Schwerpunkte weiter auszubauen und dabei auch künftig jeden Patienten individuell entsprechend seiner konkreten Bedürftigkeit zu betreuen. „Bei den zweifellos notwendigen Veränderungen sollten der wertschätzende Umgang miteinander und das Wohl und die Zufriedenheit der Patienten immer im Auge behalten werden“, betonte Dr. Schröter zum Abschied. Und Dr. Stück zeigte sich überzeugt: „Dann hat die Klinik Hoher Meißner allen Grund, mit großem Optimismus in die Zukunft zu schauen.“
Die Wicker-Gruppe umfasst unter privater Trägerschaft neun Rehabilitationskliniken – davon eine mit einer Krankenhausabteilung für Psychosomatik – und drei Akut-Krankenhäuser in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die Medizinischen Versorgungszentren an der Werner Wicker Klinik und der Hardtwaldklinik I verfügen über Versorgungsangebote in den Indikationen Radiologie, Neurologie und Orthopädie. Aus- und Weiterbildungen im Bereich Pflege bietet das Bildungszentrum an der Werner Wicker Klinik an. Zum Unternehmen gehören ebenfalls zwei Thermalbäder, die Kurhessen Therme in Kassel – Bad Wilhelmshöhe und die Taunus Therme in Bad Homburg v. d. Höhe. Das Hotel Hochsauerland 2010 im upländischen Willingen rundet das Angebot im Bereich Wellness und Erholung ab.
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