TÜV SÜD-Tipps zu Kauf und Pflege von Schlittschuhen

Winterzeit ist Schlittschuhzeit – viele Kinder und Erwachsene genießen die kalte Jahreszeit auf zugefrorenen Seen, Weihern oder in Eishallen. Doch um sicher und komfortabel über das Eis zu gleiten, sind die richtigen Schlittschuhe essenziell. Worauf man beim Kauf achten sollte, wie die optimale Pflege der Schuhe aussieht und welche Sicherheitsmerkmale zu beachten sind, erklärt TÜV SÜD-Produktexperte Frank Wittmann.

Verschiedene Schlittschuhmodelle im Überblick
Im Handel gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichen Schlittschuhmodellen, die auf verschiedene Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die wichtigsten Kategorien sind Freizeit-, Eiskunstlauf-, Eishockey- und Eisschnelllauf-Schlittschuhe.

Freizeit-Schlittschuhe: Diese Modelle sind besonders bei Einsteigern und Gelegenheitsläufern beliebt. Sie ähneln oft Inline-Skates und sind leicht anzuziehen. Ihre Konstruktion aus Kunststoff bietet eine gute Mischung aus Komfort und Stabilität. Freizeit-Schlittschuhe eignen sich für alle Eisflächen und Menschen, die gelegentlich bis regelmäßig fahren.

Eiskunstlauf-Schlittschuhe: Diese Schlittschuhe erkennt man an der charakteristischen Form der Kufe, welche mit dem Schuh direkt verschraubt oder vernietet ist und an der vorderen Aufbiegung Zacken aufweist. Der Schuh selbst ist aus Leder oder auch Kunstleder ausgeführt, meist weiß für die Damen und
schwarz für die Herren erhältlich. Die vorderen Zacken auf der Kufe bieten beim Drehen von Pirouetten Halt auf dem Eis.

Eishockey-Schlittschuhe: Diese Modelle sind besonders robust und für zügiges Beschleunigen, kurze Bremswege, enge Kurvenradien sowie für schnelle Richtungswechsel ausgelegt. Die Kufen sind dafür etwas kürzer und ohne Zacken ausgeführt. Die Kufe wird mit breiten Kufenhaltern aus Kunststoff am Schuh fixiert, was die nötige Steifigkeit für beste Kontrolle auf dem Eis ermöglicht. Diese Schuhe sind daher nicht nur für Eishockey sondern auch ideal für sportliche ambitionierte Freizeitläufer geeignet.

Eisschnelllauf-Schlittschuhe: Diese Schlittschuhe haben lange, gerade Kufen und reichen nur bis zum Knöchel. Sie sind speziell für hohe Geschwindigkeiten auf langen Strecken entwickelt und richten sich primär an fortgeschrittene Läufer oder Profis.

Verstellbare Modelle für Kinder
Für Kinder und Jugendliche bieten sich mitwachsende Schlittschuhe an, die über mehrere Schuhgrößen hinweg anpassbar sind. Diese Modelle ermöglichen eine kosteneffiziente Lösung für wachsende Füße. Einige Varianten erlauben sogar eine Anpassung in Länge und Breite, um den Halt im Schuh zu optimieren.

„Ein solider Sitz ist besonders für Kinder wichtig“, betont Wittmann. „Zu weite Schuhe erhöhen die Verletzungsgefahr, da der Fuß keinen festen Halt hat.“ Eltern sollten beim Kauf auf Qualität und Passform achten – hier lohnt sich der Gang zum Fachhändler.

Die richtige Passform: Komfort und Sicherheit
Um beim Gleiten über das Eis dicke und warme Socken tragen zu können, greifen manche Käuferinnen und Käufer zu Schlittschuhen, die größer sind als die Alltagsschuhe. Dies kann jedoch gefährlich sein: „Schlittschuhe müssen eng am Fuß anliegen, dürfen aber nicht drücken“, erklärt Wittmann. Die Zehen sollten leicht beweglich bleiben, während der Fuß stabil im Schuh sitzt, um einen guten Halt und damit sicheren Fahrspaß zu gewährleisten.
Ein weiterer Tipp: Beim Anprobieren sollte darauf geachtet werden, dass der Fuß weder nach innen noch nach außen knickt. Ist dies der Fall oder fühlt sich der Bereich um das Fußgelenk instabil an, empfiehlt sich ein Modell mit höherer Steifigkeit.

Egal, ob die Schlittschuhe mit Schnürung, Klettverschluss oder Schnallen ausgestattet sind – die Passform ist entscheidend für Sicherheit und Komfort. Schnürmodelle bieten oft die beste Anpassung, während Varianten mit Klettverschlüssen oder Schnallen schneller anzuziehen sind.

Tipp: Bei Freizeit- und Eiskunstlauf-Schlittschuhen ist die Kufe weniger gerundet als bei Eishockey-Schuhen, das erleichtert das Ausbalancieren nach vorne und hinten.

Pflege für langlebigen Fahrspaß
Schlittschuhe erfordern regelmäßige Pflege, um ihre Lebensdauer zu verlängern und die Fahreigenschaften zu erhalten. Nach jedem Einsatz sollten die Kufen gründlich abgetrocknet und ohne Kunststoffschoner aufbewahrt werden, um Rostbildung zu vermeiden. Besonders bei Leder-Schlittschuhen ist es sinnvoll, das Material gelegentlich mit einem geeigneten Pflegeprodukt zu behandeln, um es geschmeidig zu halten.

Vor der Einlagerung, am Ende der Saison, empfiehlt es sich, die Kufen leicht einzufetten und Kufenschoner abzunehmen, damit keine Feuchtigkeit eingeschlossen wird. „Das Schleifen der Kufen ist ebenfalls wichtig, um eine optimale Kontrolle und Stabilität auf dem Eis zu gewährleisten“, fügt Wittmann hinzu.

Gefahren auf dem Eis und Schutzausrüstung
Natürliche Eisflächen, wie Seen und Weiher bergen Risiken, insbesondere wenn die Eisdecke nicht dick genug ist. Eltern sollten ihre Kinder über diese Gefahren aufklären und darauf achten, dass nur freigegebene Flächen genutzt werden. „Eine geeignete Schutzausrüstung ist unverzichtbar“, so Wittmann. Feste Winterhandschuhe schützen vor Kälte und Verletzungen, Ellbogen-, Knieprotektoren sowie ein Helm bieten zusätzliche Sicherheit.

Geprüfte Qualität gibt Sicherheit
Beim Kauf von Schlittschuhen lohnt es sich, auf das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit und das blaue TÜV SÜD-Oktagon zu achten. Diese Siegel garantieren geprüfte Sicherheit und geben Verbrauchern Orientierungshilfe. Neben der Festigkeit des Schuhs und der Funktion der Verschlüsse überprüfen die Experten auch die Materialqualität der Kufen.
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Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 28.000 Mitarbeitende sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. tuvsud.com/de

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