Neue Erkenntnisse zu adventistischen Märtyrern in der NS-Zeit

Darüber informierte Andrea Cramer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Theologischen Hochschule Friedensau, wo Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp forscht und lehrt. Er ist einer der wenigen Nicht-Familienangehörigen, die vor 20 Jahren erstmals Zugang zum Internationalen Zentrum für NS-Verfolgte (damals International Tracing Service, seit 2019 Arolsen Archives) im nordhessischen Bad Arolsen hatten. Dort stieß er auf die Akten des Leipziger Adventisten Manfred Wachenheimer. Dieser war am 4. Juni 1942 wegen „unerlaubter religiöser Betätigung“ in das KZ Buchenwald eingeliefert und bereits einen Monat später, am 4. Juli 1942, ermordet worden. Weitere Nachforschungen von Johannes Hartlapp ergaben weitere Namen adventistischer Märtyrer, deren Herkunft jedoch nicht verzeichnet ist.

Mehr adventistische Märtyrer als vermutet

Johannes Hartlapp geht davon aus, dass es – neben den wenigen bekannten Namen – deutlich mehr adventistische Märtyrer in der NS-Zeit gegeben habe. Diese seien jedoch in Vergessenheit geraten, denn „adventistische Märtyrer besitzen bis heute leider keine Lobby, zumal ihr Verhalten und ihr Mut zumindest indirekt die Haltung derer in Frage stellte, die aus Angst oder einfach Anpassung geschwiegen haben“, so Hartlapp. Auch adventistische Kirchenmitglieder jüdischer Herkunft konnten nicht immer auf die Hilfe ihrer deutschen Glaubensgeschwister zählen. Oft sei Angst das Motiv der mangelnden Unterstützung gewesen, vermutet Hartlapp. Heute gingen Historiker davon aus, dass nach den Zeugen Jehovas und katholischen Priestern, Adventisten die drittgrößte Gruppe religiöser Opfer in der NS-Zeit darstellen, wovon der größere Teil wahrscheinlich der „Reformbewegung“ der Adventisten angehörte, einer Gruppe, die sich im Zuge des Ersten Weltkriegs aufgrund der damaligen kircheninternen Streitfrage des Kriegsdienstes abgespalten hatte.

Der Blogbeitrag ist hier zu lesen: www.thh-friedensau.de/blogartikel/neue-forschungsergebnisse-zu-adventistischen-maertyrern/

Friedensau

Der Ort Friedensau, der 1899 gegründet wurde, feierte 2024 sein 125-jähriges Bestehen. Hier befindet sich die Theologische Hochschule Friedensau, eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können zehn B.A.- und Masterstudiengänge – zum Teil berufs­begleitend, online oder in Teilzeit – belegt werden. Informationen: www.thh-friedensau.de.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Adventistischer Pressedienst Deutschland APD
Sendefelderstr. 15
73760 Ostfildern
Telefon: +49 4131 9835-533
http://www.apd.info

Ansprechpartner:
Thomas Lobitz
Chefredakteur
Telefon: +49 (4131) 9835-521
E-Mail: lobitz@apd.info
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel